Steuern: Kippen die Grünen die Haltefristen von Kryptowährungen?

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Foto: pexels.com

Im Februar 2024 zog die Bundesfraktion Bündnis90/Die Grünen den Unmut der Kryptoanleger auf sich! Sie möchten eine neue Regelung im Bereich der Versteuerung von Gewinnen aus Kryptowährung auf den Weg bringen. Bislang sieht das Steuerrecht einige Zonen in diesem Bereich vor, die einen steuerfreien Verkauf von Bitcoin & Co. ermöglichen. Das wäre etwa die einjährige Haltefrist (Spekulationsfrist).

Kaufen Sie beispielsweise am 01.07.2024 bei einem niedrigen Ethereum Preis in Dollar diesen Coin und verkaufen ihn am 01.08.2025 wieder, müssen Sie den daraus resultierenden Gewinn nicht versteuern. Verkaufen Sie den Coin innerhalb eines Jahres, fällt eine Steuer in Höhe Ihres persönlichen Einkommensteuersatzes an (max. 45 %). Diese Regelung möchte die Fraktion Bündnis90/Die Grünen jetzt kippen. In diesem Artikel erfahren Sie mehr zu dem Thema.

In Deutschland gilt bis dato die Spekulationsfrist
Sofern Sie eine Kryptowährung kaufen und diese innerhalb eines Jahres wieder verkaufen oder in andere digitale Währungen umtauschen, versteuern Sie den Differenzbetrag mit Ihrem persönlichen Steuersatz. Verkäufe nach der Spekulationsfrist (> 1 Jahr) gelten bis dato als steuerfrei. So einfach, so gut. Berücksichtigt werden die Käufe und Verkäufe nach dem First In, First Out Prinzip. Das bedeutet: Kaufen Sie beispielsweise jeden Monat 0,1 Ethereum, dürfen Sie nach einem Jahr im selben Rhythmus die 0,1 Ethereum steuerfrei verkaufen.

Sparen lohnt sich mehr als das klassische Trading
Schon jetzt ist bei der Haltefrist Vorsicht geboten! Kaufen Sie beispielsweise Bitcoin zum Preis von 20.000 Euro und dieser steigt plötzlich auf 120.000 Euro an, müssen Sie beim Verkauf innerhalb eines Jahres 100.000 Euro versteuern. Heißt: Sie müssen ungefähr 35.000 Euro Steuern auf den Gewinn bezahlen.

Die logische Konsequenz daraus ist, dass es sich mehr lohnt, Kryptowährungen zu sparen als direkt wieder zu handeln. Das ist ohnehin beim Blick auf die Kurse in den letzten Jahren und den volatilen Markt sinnvoll. Selbst wenn der in unserem obigen Beispiel gekaufte Bitcoin irgendwann auf 1.000.000 Euro ansteigt, ist dieser steuerfrei.

Was passiert, wenn der Vorschlag der Bundesfraktion umgesetzt wird?
Sollte das Worst-Case-Szenario eintreffen, wie es bereits in Österreich der Fall ist, hat dies weitreichende Folgen für den gesamten Krypto-Space. Angenommen, Sie haben vor zwei Monaten Ethereum gekauft und in den nächsten zwei Monaten tritt die vorgeschlagene Regelung in Kraft, werden Sie die Coins niemals steuerfrei mehr verkaufen können. Es kommt jedoch noch schlimmer! Wie im Falle von Österreich könnte sogar noch eine Kapitalertragssteuer von 25 Prozent hinzukommen. Auf zukünftige Gewinne fällt also nicht nur der persönliche Steuersatz, sondern auch die Kapitalertragssteuer an.

Das klassische Sparen wird also zur Nichte gemacht. So wird auf einmal der spekulative Handel interessant. Denn das Spekulieren auf einen Kurs wird plötzlich mit einem geringeren Steuersatz belohnt, als wenn Sie sparen würden – beim Sparen summiert sich eine größere zu versteuernde Summe. Eine Investition, die für die Zukunft gedacht war, könnte also schlimmstenfalls bei einem Vollverlust in einem Desaster enden. Sparen wird also sozusagen bestraft.

Das Ganze würde sogar noch einen Schritt weitergehen und die Bezahlung mit Kryptowährungen völlig unmöglich machen! Unter Umständen müssen Sie nämlich sogar den Bitcoin, mit dem Sie vielleicht gerade Ihre Pizza bei Lieferando bezahlen, zusätzlich versteuern.

Der Vorschlag der Bundesfraktion kommt zu einer Zeit, in der sich immer mehr Unternehmen und sogar Regierungen für Kryptowährungen öffnen! So ist beispielsweise PayPal schon vor Jahren auf diesen Zug aufgesprungen und in Ländern wie El Salvador gilt er als offizielle Landeswährung. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Geschichte in Zukunft noch entwickelt und die Politik sich entscheidet.

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