Nektar statt Saft: Kritik an rheinland-pfälzischem Hersteller Eckes-Granini

Eckes-Granini ersetzt einen Orangensaft durch -nektar mit weniger Fruchtgehalt. Das ruft Verbraucherschützer auf den Plan.

4
Ein Glas mit dem Logo des Getränkeherstellers «Granini», Foto: Fredrik Von Erichsen/dpa

NIEDER-OLM. Ein Produkttausch im Angebot des Getränkeherstellers Eckes-Granini ist bei Verbraucherschützer auf Kritik gestoßen.

Das Unternehmen aus Nieder-Olm bei Mainz hat nach eigenen Angaben seinen Orangensaft der Marke Granini durch einen Orangennektar ersetzt. Der Saft hatte einen Fruchtgehalt von 100 Prozent, der Nektar nur noch halb so viel.

Während das Unternehmen dies auf Anfrage am Montag unter anderem mit Preissteigerungen für Orangensaftkonzentrat begründete, sprach die Verbraucherzentrale Hamburg von einer Mogelpackung und monierte, es sei nicht klar und deutlich gekennzeichnet, dass das Produkt nun viel weniger Orangensaft enthalte. Der Rest werde mit Zuckerwasser aufgefüllt, kritisierten die Verbraucherschützer weiter. Der Verkaufspreis sei gleich geblieben, sodass Verbraucherinnen und Verbraucher bezogen auf den Fruchtsaftanteil jetzt das Doppelte zahlten. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet.

Eckes-Granini begündete die Änderung mit einer extremen Verknappung und Verteuerung von Orangensaftkonzentrat. Mit dem Ersetzen des Orangensafts durch Orangennektar werde es möglich, den Preis trotz teurerer Rohware konstant zu halten. Der neue Artikel unterscheide sich vom bisherigen in der Gestaltung des Etiketts – das eine war gelb, das neue ist dunkelgrün – und habe auch eine neue Artikelnummer.

Das Unternehmen spricht von großen Herausforderungen in der weltweiten Versorgung mit Orangensaft. Extremwetter nehme aufgrund des Klimawandels zu, Probleme bereiteten auch das Wetterphänomen «El Niño» sowie eine hartnäckige Zitrusfrucht-Krankheit. All das führe zu geringeren Ernteerträgen. Gleichzeitig steige die Nachfrage nach Orangensaft weltweit. Unter dem Strich treibe das die Preise für den Rohstoff nach oben. An den Rohstoffbörsen werde Orangensaft derzeit im Vergleich zum Beginn des Jahres 2022 mit einem Aufpreis von bis zu 150 Prozent gehandelt, eine Entspannung sei nicht in Sicht.

Vorheriger ArtikelStellenanzeigen auf Lokalo.de – Der große Vorteil der Jobsuche auf einem regionalen Online-Portal
Nächster ArtikelMit fast drei Promille: Mann bewirft Autofahrerin nach Diebstahl in Kirche

4 Kommentare

  1. Die Preise für alles steigen angeblich. Mittlerweile ist alles um mindestens 10%, im Vergleich zum Vorjahr, aufgeschlagen. Bei granini sind es satte 50%
    Das ist allerdings nicht der einzige, der die Preise erhöht, bzw Packungen kleiner macht.
    Das geht reihum bei fast allen Lebensmittel. Sogar Wasser ist teuer geworden.
    Das große Problem, diese Preiserhöhungen trifft die wenig verdienenden stärker! Und mittlerweile gibt es davon viele.
    Bürgergeld Bezieher, Zeitarbeiter, alleinerziehende, Rentner, diese bekommen solche Preiserhöhungen schwer zu spüren.

    Man kann doch nicht alles mit erhöhten Rohstoffpreise erklären!
    Für mich sind es einfach nur Profit Steigerungen!
    Und dies nicht Mal für die Bauern, oder Arbeiter, nein, für die Geschäftsführung, für Aktionäre!
    Sauerei!

  2. CO2 Steuer und Autobahnmaut für LKW treiben die Verbraucherpreise in die Höhe, politisch von der Ampel so gewollt.

  3. Eine morgendliche Eigenurinbehandlung,
    enthält wahrscheinlich ein vielfaches
    der Nährstoffe, die diesem Saft fehlt..

    Außer Zucker und Wasser ist da
    nichts drin…,wer trinkt sowas ?

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Die Redaktion behält sich vor, Lesermeinungen zu kürzen. Es besteht kein Anspruch auf die Veröffentlichung Ihrer zugesandten Meinungen. Klarname ist nicht erforderlich. Eine E-Mail-Adresse muss angegeben werden, wird aber nicht veröffentlicht.