MAINZ/KIGALI. Der Umgang von Familien mit dem Völkermord ist ein Thema der Reise von Landtagspräsident Hendrik Hering nach Ruanda. «In Ruanda leben Täter und Opfer inzwischen friedlich zusammen», sagte Hering der Deutschen Presse-Agentur in Mainz vor seiner Reise in das ostafrikanische Land.
«Ein Teil der Täter wird nächstes Jahr nach 30 Jahren Haft entlassen. Eine zentrale Frage ist für mich: Wie wird damit in den Dörfern und Familien umgegangen?» Hering interessiert sich auch für die Frage, was Familien über den Genozid mit mindestens 800.000 Toten an Informationen an ihre Nachkommen weitergeben. Diese Frage knüpfe an das Forschungsprojekt des Landtags an, das sich mit der Familiengeschichte von Einheimischen und Migranten in Rheinland-Pfalz und ihrem Verhältnis zur NS-Geschichte befasst. Der Beginn des Völkermords in Ruanda jährt sich an diesem Sonntag zum 30. Mal. Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Hering (beide SPD) und eine Delegation reisen zu der zentralen Gedenkveranstaltung in die Hauptstadt Kigali.
«Es ist beeindruckend und bewegend, wie viele Menschen an dem jährlichen Gedenktag teilnehmen», berichtete Hering. Nach dem Völkermord 1994 seien rund 200 Gedenkstätten im ganzen Land verteilt errichtet worden. Diesen Ansatz aus Ruanda, «dass Gedenken vor Ort sein muss», unterstütze er auch in Rheinland-Pfalz.
Hering will bei der Reise auch den engen Kontakt zum ruandischen Parlament intensivieren. Seit gut einem Jahr gebe es regelmäßige Video-Konferenzen zwischen den Landtagsabgeordneten in Mainz und dem Parlament des Partnerlands. Dabei seien Themen wie die Umsetzung erneuerbarer Energien und das Gesundheitssystem intensiv besprochen worden. «Ziel des Austauschs ist es, dass wir uns gegenseitig bei der Lösung von zentralen gesellschaftlichen Herausforderungen unterstützen und jede Seite ihre jeweiligen Kompetenzen einbringt.»
Den Aufbau eines Netzwerks zur Nutzung von Sonnen- und Windenergie nannte Hering als Beispiel. Mit dem ruandischen Parlament wolle er nun auch über weitere Schritte für einen Fachkräfteaustausch im Gesundheitswesen und einen Know-how-Transfer sprechen. «In Ruanda leben viele junge und gut ausgebildete Menschen.»
Bei einem Treffen mit der Assoziation der Witwen des Genozids soll es zudem um Unterstützung bei der psychotherapeutischen Versorgung wie dem Aufbau eines Netzwerks, Schulungen und einen Austausch gehen. 30 Jahre nach dem Völkermord hätten die Frauen oft mit psychischen Erkrankungen zu kämpfen. Die Organisation habe etwa 12.000 Mitglieder. Sie biete den Witwen und anderen Überlebenden medizinische und psychotherapeutische Versorgung, unterhalte Beschäftigungsprojekte und unterstützte bei Gerichtsverfahren. (Quelle: dpa)
„Hering interessiert sich auch für die Frage, was Familien über den Genozid mit mindestens 800.000 Toten an Informationen an ihre Nachkommen weitergeben. Diese Frage knüpfe an das Forschungsprojekt des Landtags an, das sich mit der Familiengeschichte von Einheimischen und Migranten in Rheinland-Pfalz und ihrem Verhältnis zur NS-Geschichte befasst.“
Mehr als dreist mit welcher Selbstverständlichkeit hier das Geld des Steuerzahlers verplempert wird. Was hat das mit Rheinland-Pfalz zu tun? Wenn er sich dafür interessiert soll er auf eigene Kosten hinreisen.