Besorgnis in Konz: Bahn plant Schotterumschlagplatz in Karthaus – Sorge vor Lärm und Staub

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Foto: dpa/Symbolbild

KONZ. Der Rat der Stadt Konz wird in seiner kommenden Sitzung über Pläne der Deutschen Bahn sprechen. Der Konzern plant, in Konz-Karthaus eine sogenannte Logistikstelle zu errichten. Es handelt sich dabei um einen Schotterumschlagplatz: Benutzter Schotter soll dort gelagert und auf LKW umgeladen werden.

Aktuell liegen der Verwaltung sehr wenig konkrete Informationen zu den Planungen vor. Auf ein Schreiben von Bürgermeister Joachim Weber antwortete der Konzernbeauftragte der DB für Rheinland-Pfalz jedoch, dass es für das geplante Projekt keinen alternativen Standort gebe. Da dies den Eindruck vermittelt, dass die Anwohner und die Stadt Konz vor unveränderliche Tatsachen gestellt werden, hat Bürgermeister Weber die Verwaltung beauftragt, eine Resolution auszuarbeiten. Am 31. Oktober soll der Stadtrat darüber abstimmen.

Inhalt der Resolution ist ein eindringlicher Appell an die Deutsche Bahn, die Pläne zu stoppen. „Der geplante Umschlagplatz würde nach aktuellen Planungen in direkter Nähe zu Wohngebäuden, der Grundschule, der KiTa St. Johann und dem DRK-Seniorenzentrum liegen. Damit würde der Betrieb der Logistikstelle besonders vulnerable Bevölkerungsgruppen treffen: Sowohl Kinder als auch Senioren wären einer erhöhten Staub- und Lärmbelastung ausgesetzt und der Schulunterricht würde gestört werden“, heißt es im Textentwurf.

Auch mit der unmittelbaren Nähe zum Kloster wird argumentiert. „Das denkmalgeschützte Gebäude wird demnächst zu einem Quartiers- und Bürgerzentrum umgebaut, das von Vereinen, Jugendlichen und Musikern genutzt werden wird. Der Klosterpark wurde bereits zu einem attraktiven Aufenthalts- und Ruhebereich umgestaltet und für Touristen gibt es eine sogenannte ‚Lauschtour‘ im Klosterareal. All diese positiven Entwicklungen sind durch die Pläne der DB Netz AG gefährdet. Ein lauter Schotterumschlagplatz mit unzähligen einzelnen Schallereignissen gehört nicht in Hör- und Sichtweite eines Ruhe- und Erholungsorts!“

Als weiteren Kritikpunkt nennt die Verwaltung den zusätzlichen LKW-Verkehr, der nach den Plänen der Bahn durch die Granastraße geleitet werden und dann im Kreisel am Bahnhof Konz-Mitte wenden soll.

Abschließend heißt es im Textentwurf: „Mit großen Mühen und hohen Investitionen haben die Bürger und die Stadt in den vergangenen Jahren daran gearbeitet, den Standort Karthaus für alle Generationen lebenswerter zu machen. Dies würde die DB Netz AG aufgrund der erwarteten Verkehrs-, Lärm- und Staubbelastungen zunichtemachen.“ (Quelle: Verbandsgemeindeverwaltung Konz)

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