MAINZ. Die rheinland-pfälzische Verbraucherzentrale hat die Zinsen für Dispokredite als zu hoch kritisiert. «Wer durch die Energiepreiskrise und die Inflation unverschuldet in finanzielle Not gerät, sollte nicht noch mit hohen Dispozinsen bestraft werden, wenn das Girokonto überzogen werden muss», teilte Josephine Holzhäuser von der Verbraucherzentrale am Donnerstag mit.
Eine Erhebung des Vereins vom März ergab demnach einen Durchschnitt von 10,6 Prozent Zinsen bei Dispokrediten, das Magazin «Finanztest» komme bei einer aktuellen Umfrage auf einen Schnitt von 11,2 Prozent. Die Verbraucherzentrale begrüße, dass das Land Rheinland-Pfalz bei der diesjährigen Konferenz der Verbraucherschutzminister eine Deckelung von Dispozinsen gefordert habe.
«Die Energiekrise hat den Alltag der Menschen durch Preissteigerungen und Fragen der Energiesicherheit massiv geprägt», sagte Heike Troue, Chefin der rheinland-pfälzischen Verbraucherzentrale mit Blick auf eine hohe Nachfrage nach Energieberatungen.
Eine Analyse der Strom- und Erdgaspreise bei den Grundversorgern im Bundesland zeige seit Beginn der Krise starke Unterschiede. So reichte der Strompreis in diesem Juni von 25 bis 69 Cent pro Kilowattstunde, der Erdgaspreis von 11 bis 23 Cent. Der Verein fordert hier eine stärkere Überwachung durch Kartellbehörden. (Quelle: dpa)