Prozess: Nach Brandanschlag auf Asylbewerberheim – Angeklagter belastet seinen Bekannten

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Demonstranten beim Prozessauftakt im November 2022. Foto: Thomas Frey/dpa

KOBLENZ. Im Prozess um einen tödlichen Brandanschlag auf ein Asylbewerberheim vor mehr als 30 Jahren in Saarlouis hat der Angeklagte ausgesagt, bei der Tat dabei gewesen zu sein.

Allerdings sei die Idee zur Tat von einem Bekannten aus der damaligen rechten Szene gekommen, der dann auch den Brand gelegt habe, hieß es in der von seinem Anwalt vorgelesenen Einlassung am Dienstag vor dem Oberlandesgericht (OLG) Koblenz. Der Angeklagte sei bei der Tat stark angetrunken gewesen. Er bedaure den Vorfall «zutiefst».

Bisher hatte der Angeklagte die Vorwürfe bestritten. Der 51-Jährige steht seit November 2022 wegen Mordes in einem Fall sowie versuchten Mordes in 20 Fällen vor dem OLG Koblenz. Bei dem nächtlichen Brandanschlag 1991 war der 27-jährige Asylbewerber Samuel Yeboah aus dem westafrikanischen Ghana verbrannt. Außerdem brachen sich zwei Hausbewohner Knochen beim Sprung aus einem Fenster. 18 weitere Bewohner konnten sich damals unverletzt ins Freie retten. Die Bundesanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, das Feuer aus rassistischer Gesinnung gelegt zu haben.

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