Naturpark Saar-Hunsrück: Gesunde Böden durch Humusaufbau als CO2-Speicher

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Humusreicher Boden speichert große Mengen CO2. Foto: Naturpark Saar-Hunsrück

HERMESKEIL. Im Jahr 2022 steht der Weltbodentag am 5. Dezember unter dem Thema „Pelosol“, wie der Naturpark Saar Hunsrück mitteilt. Der Hauptbestandteil dieses Bodens ist Ton (griechisch pélos). Es sind meist schwere Böden, die in der Landwirtschaft und bei Gärtnern durch ihre feste und schwere Bodenstruktur nicht immer leicht zu bearbeiten sind und sich daher gut als Grünland- oder Waldstandorte eignen.

Sie sind schnell zu nass oder auch zu trocken. Sie werden daher auch als „Minutenböden“ bezeichnet. Durch ihren hohen Tongehalt können sehr viele Nähr- und Schadstoffe gebunden werden. Dadurch sind sie als Schutzfunktion für das Grundwasser sehr wichtig.

Mit dem Weltbodentag wird ein jährliches Zeichen für die Bedeutung der natürlichen Ressource Boden gesetzt und für Bodenschutz geworben. Die Böden im Naturpark Saar-Hunsrück entstanden im Laufe von Jahrtausenden aus verwittertem Gestein und abgestorbenen Pflanzenresten. Laut Bundesinformationsamt Landwirtschaft sind in landwirtschaftlich genutzten Flächen in Deutschland etwa 2,4 Milliarden Tonnen Kohlenstoff gespeichert. Damit bevorraten die Böden mehr als doppelt so viel Kohlenstoff wie der gesamte Baumbestand in deutschen Wäldern. In Waldökosystemen ist vor allem der Waldboden der größte Kohlenstoffspeicher: Knapp die Hälfte mit 46,8 % des gesamten Kohlenstoffs bindet der Waldboden mit seiner Streu- und Humusauflage. Nach Information des Bundesumweltamtes werden im Mittel für Deutschland insgesamt rund 25 Millionen Tonnen Boden durch ⁠Wassererosion abgetragen. Davon rund 22 Millionen Tonnen von Ackerflächen und 1,4 Millionen Tonnen von Weinbauflächen. Der Rest ist auf Erosionsflächen, wie von Waldflächen, offenen Flächen, wie Felshänge, Gebirgsflächen etc. zurückzuführen.

Gesunde Böden durch Humusaufbau

Ein ausgewogener und optimaler Humusaufbau im Boden erhöht die Widerstandsfähigkeit gegen die Folgen der Klimakrise. Die Verbesserung von Bodenfunktionen wie erhöhte Wasserhaltefähigkeit in Dürrephasen oder verbesserte Wasseraufnahmefähigkeit nach Niederschlagsereignissen sowie gleichzeitige Speicherung von Kohlenstoff bieten eine ökologische „Win-Win-Situation“. Vor allem im Humus sind rund 58% Kohlenstoff gebunden. Durch Mikroorganismen können aber auch gleichzeitig große Mengen CO2 durch Mikroorganismen im Boden freigesetzt werden, was wiederum ein Problem für unser Klima darstellt, z. B. trockengelegt Moore. In Böden ist doppelt so viel Kohlenstoff gebunden wie in der Atmosphäre. Unsere Moore sind Langzeitspeicher für Kohlenstoff und somit ein Schutz gegen den Klimawandel. Gesunde Böden erhalten die Biodiversität und bieten Nahrungsmittelsicherheit

Informationen über den Naturpark erhalten Sie bei der Naturpark-Geschäftsstelle Hermeskeil, Telefon 06503/9214-0 sowie unter www.naturpark.org und @naturparksaarhunsrueck.

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