Meilenstein für die medizinische Versorgung: Neubau am Trierer Brüderkrankenhaus fertiggestellt

0
Gruppenbild vor Neubau: Pflegedirektor Jörg Mogendorf, Ärztlicher Direktor Prof. Dr. med. Winfried Willinek, Kaufmännischer Direktor Thorsten Eich, Regionalleiter Bruder Peter Berg, Regionalbereichsleiter Bau- und Technikmanagement Marcus Schu, Regionalleiter Christian Weiskopf und Hausoberer Markus Leineweber. Foto: Brüderkrankenhaus Trier

TRIER. Das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier hat am Mittwoch (15. Juni) sein neues Betten- und Funktionshaus St. Martinus eingesegnet. Auf sechs Ebenen werden in den kommenden Wochen 127 Patientenbetten sowie mehrere diagnostische Bereiche und die Dialyse einziehen.

Christian Weiskopf, Regionalleiter der BBT-Gruppe in der Region Trier und Hausoberer Markus Leineweber bezeichneten das rund 62,3 Millionen Euro teure und komplett aus Eigenmitteln finanzierte Projekt als „Meilenstein“ für die weitere Entwicklung des Brüderkrankenhauses und der medizinischen Versorgung in Stadt und Region.

Vier Jahre Bauzeit

Fast so hoch wie die Porta Nigra setzt der Neubau weithin sichtbar Maßstäbe. Im Oktober 2018 war der Grundstein gelegt worden, binnen vier Jahren wurde das Großprojekt realisiert. „Das ist ein sehr wichtiger Baustein für die weitere Entwicklung des Brüderkrankenhauses“, erklärt Christian Weiskopf, Regionalleiter der BBT-Gruppe, Region Trier.

„Das Bauprojekt steht nicht alleine für sich, sondern im Kontext einer baulichen Zielplanung, die die nächsten 15 bis 20 Jahre umfasst und dazu beiträgt, dass die gesamte Krankenhausinfrastruktur auf den neuesten Stand gebracht und weiterentwickelt wird“, sagt Hausoberer Markus Leineweber.

Gruppenbild vor Neubau: Pflegedirektor Jörg Mogendorf, Ärztlicher Direktor Prof. Dr. med. Winfried Willinek, Kaufmännischer Direktor Thorsten Eich, Regionalleiter Bruder Peter Berg, Regionalbereichsleiter Bau- und Technikmanagement Marcus Schu, Regionalleiter Christian Weiskopf und Hausoberer Markus Leineweber. Foto: Brüderkrankenhaus Trier

Nach dem Neubau der Küche, dem 2017 in Betrieb gegangenen Zentral-OP und dem 2019 fertiggestellten Bildungshaus ist St. Martinus das größte Neubauprojekt auf dem Gelände des Brüderkrankenhauses seit mehr als eineinhalb Jahrzehnten. Dass das Betten- und Funktionshaus einen Heiligennamen trägt, liegt in der christlichen Tradition des Brüderkrankenhauses begründet, Gebäude mit einem Patronat zu versehen. „Dass es der Heilige Martinus geworden ist, ist ein Zeichen der Verbundenheit zum Pfarrbezirk St. Martin, auf dessen Terrain unser Krankenhaus liegt. Doch die Bezeichnung dient nicht nur der örtlichen Orientierung, sondern auch der inhaltlichen: Die vorbildhafte Haltung des Heiligen Martinus gegenüber dem notleidenden Menschen darf zusätzlicher Ansporn für uns alle sein, ihm in unserem alltäglichen Dienst nachzueifern“, so Leineweber

Wer das Gebäude betritt, gelangt über eine breite Glasfront zu den Aufzügen, die das Erdgeschoss mit vier Ober- und dem Untergeschoss verbindet. Im Keller nahm im Frühjahr die neue moderne Strahlentherapie der überörtlichen Gemeinschaftspraxis Xcare® ihren Betrieb auf. Im Erdgeschoss wird eine 28 Plätze umfassende neue Dialysestation eingerichtet mit den dazugehörigen administrativen Flächen sowie einer CAPD-Ambulanz für die Bauchfelldialyse, die in Kooperation mit dem Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation (KfH) durchgeführt wird. Im ersten Obergeschoss findet sich eine gemeinsame Endoskopie für Gastroenterologie und Pneumologie, außerdem ein Aufwachraum mit zehn Plätzen. Die Patient*innen der Inneren Medizin dürfen auf einen deutlich besseren Komfort bauen. Auch die Mitarbeitenden in Pflege und Medizin waren frühzeitig in die Planung mit eingebunden, wissen sie doch am ehesten, wie ihre Arbeitsplätze beschaffen sein müssen, um optimale Abläufe zu garantieren. Der Faktor Nachhaltigkeit hatte bei der Planung ebenfalls einen hohen Stellenwert. So wurde auf dem Dach eine großflächige Photovoltaikanlage installiert. Der hier produzierte Strom reicht aus, um 20 Privathaushalte zu versorgen.

Im zweiten und dritten Obergeschoss werden insgesamt 98 Betten für die vier Abteilungen für Innere Medizin des Brüderkrankenhauses bereitgehalten. Auf jeder Bettenstation werden vier Zimmer  mit einer Iso-Schleuse ausgestattet, so dass Patienten bei Bedarf einzeln untergebracht werden können. Qualitativ die Krönung in punkto Komfort wird die besondere Wahlleistungsstation im vierten Obergeschoss bieten. In elf 1-Bett- und neun 2-Bett-Zimmern wird jeder Patient über einen eigenen kleinen Kühlschrank, eine gemütliche Sitzecke sowie ein noch großzügigeres Bad verfügen. Geboten wird außerdem eine noch größere Speisenauswahl durch die Küche. Mit der neuen Wahlleistungsstation setze man „einen Goldstandard“, ist Christian Weiskopf überzeugt.

Erst Corona, dann der Krieg in der Ukraine – die globalen Krisen verlangten Marcus Schu, Regionalbereichsleiter Bau- und Technikmanagement der BBT-Gruppe in der Region Trier und seinem Team, das für die Umsetzung des Projekts von der Planung bis zur Bauausführung als Bauherrenvertreter verantwortlich zeichnete, einiges ab und führten zu Verzögerungen infolge von Lieferengpässen. Auch der anhaltende Fachkräftemangel in Handwerk und Baubranche sei eine Herausforderung gewesen. „Ohne den unermüdlichen und intensiven Einsatz der gesamten technischen Abteilung und des Projektteams des Brüderkrankenhauses wären der Baufortschritt  und die Qualität so nicht möglich gewesen“, so Schu.

Die neuen Räumlichkeiten entsprechen in Funktionalität und Komfort dem neuesten Stand der Medizintechnik. „Dies ist auch im Hinblick auf die Digitalisierung der Medizin von großer Bedeutung, beispielsweise im Zusammenhang mit Künstlicher Intelligenz in Diagnostik und Therapie“, erläutert Regionalleiter Weiskopf. „Ein solches Haus kann nur entstehen, wenn eine Vielzahl von Menschen mit- und füreinander am gemeinsamen Ziel arbeiten“, so Bruder Peter Berg, Regionalleiter der BBT-Gruppe, Region Trier. Er nutzte die Gelegenheit, im Namen  von Regionalleitung, Direktorium und Projektteam allen beteiligten Firmen und Büros zu danken, die ihren Beitrag zum Gelingen der Maßnahme geleistet haben, sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus den verschiedensten Bereichen des Hauses, „die mit ihrer Kompetenz und ihrem Engagement das Projekt zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht haben.“ Ein besonderer Dank ging auch an die Anwohnerinnen und Anwohner, „welche die Bauphase und die damit verbundenen Begleiterscheinungen mitgetragen haben“, erklärte Hausoberer Markus Leineweber.

DATEN UND FAKTEN:

 Gebäudelänge:                     ca. 67 Meter

Gebäudebreite:                     ca. 37 Meter

Gebäudehöhe:                      ca. 28 Meter

Bruttogesamtfläche:            13.801 Quadratmeter

Nutzfläche des Gebäudes: 7.610 Quadratmeter

Benötigte Baustahlmenge: 1.600 Tonnen

Benötigter Beton:                11.500 Kubikmeter

Gesamtzahl der Betten:      127

Vorheriger Artikel++ Aktuell: Corona-Zahlen Stadt Trier und Landkreis – Zahl der Infizierten steigt weiter stark an ++
Nächster Artikel++ Aktuell: Folgenschwerer Frontalcrash auf B53 bei Mehring – zwei Schwerverletzte ++

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Die Redaktion behält sich vor, Lesermeinungen zu kürzen. Es besteht kein Anspruch auf die Veröffentlichung Ihrer zugesandten Meinungen. Klarname ist nicht erforderlich. Eine E-Mail-Adresse muss angegeben werden, wird aber nicht veröffentlicht.