FCK-Sieg in Dresden: Rote Teufel feiern Zweitliga-Aufstieg

Der 1. FC Kaiserslautern ist wieder zweitklassig. Der Sieg der Pfälzer bei Dynamo Dresden, das zum vierten Mal in der Vereinsgeschichte in die 3. Liga absteigen muss, wird von unschönen Szenen auf den Rängen begleitet.

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Die Spieler von Kaiserslautern jubeln nach dem Aufstieg in die 2. Bundesliga. Foto: Jan Woitas/dpa

KAISERSLAUTERN/DRESDEN. Als die überglücklichen Profis des 1. FC Kaiserslautern nach der ersehnten Rückkehr in die 2. Fußball-Bundesliga ausgelassen über den Rasen tanzten und mit ihren Fans «Nie mehr dritte Liga» sangen, waren ihre tief enttäuschten Rivalen von Dynamo Dresden längst mit hängenden Köpfen in den Stadion-Katakomben verschwunden.

Durch das 0:2 (0:0) im Relegationsrückspiel am Dienstagabend vor 30.530 Zuschauern müssen die Sachsen wie 2006, 2014 und 2020 in die 3. Liga absteigen und zudem nach einem Pyro-Feuerwerk ihrer Fans kurz vor Schluss mit einem juristischen Nachspiel rechnen.

Für die Pfälzer endet dagegen eine vierjährige Leidenszeit in der Drittliga-Tristesse. Daniel Hanslik in der 59. Minute und Philipp Hercher (90.+2) erzielten die umjubelten Tore zum Sieg, der nach dem torlosen Hinspiel den Ausschlag gab. «Das ist ein geiles Gefühl. Die ganze Region hat danach gelechzt. Wir haben alles in das Spiel hinein gefeuert und ich bin sehr stolz, dass wir den Menschen dieses Geschenk machen konnten», sagte FCK-Trainer Dirk Schuster bei SAT.1. Der 54-Jährige war erst kurz vor der Relegation für Marco Antwerpen verpflichtet worden. «Wir haben das vollendet, was er mit vorbereitet hat», betonte Schuster.

Nach dem zweiten FCK-Treffer in der Nachspielzeit stand die Partie kurz auf der Kippe, weil aus dem Dresdner Fanblock Leuchtraketen und Böller auf den Rasen geworfen wurden. Zudem brannten auf den Rängen Dynamo-Vereinsfahnen. Schiedsrichter Daniel Siebert bewahrte dennoch die Ruhe und brachte das Spiel nach einer minutenlangen Unterbrechung ordnungsgemäß zu Ende.

Schon vor dem Anpfiff herrschte in der ausverkauften Arena eine heiße Atmosphäre. Dresdens Anhänger pushten ihr Team mit einer riesigen Leinwand, auf der unter dem Bild eines Pitbulls der Spruch prangte: «Zähne zeigen – Klasse halten». Aus dem mit 3000 FCK-Fans besetzten Gästeblock flogen derweil mehrere Böller, weshalb die Partie zwei Minuten später angepfiffen wurde.

Als sich der Rauch verzogen hatte, ging es auf dem Rasen ordentlich zur Sache. Beide Teams agierten schwungvoll und suchten ihr Heil in der Offensive – zunächst mit Vorteilen für den Gastgeber, der durch Christoph Daferner zur ersten Chance im Spiel kam. Der Schuss des Angreifers verfehlte das FCK-Tor nur knapp. Auf der Gegenseite rettete Dynamo-Verteidiger Chris Löwe, der von 2013 bis 2016 für die Roten Teufel spielte, bei einem Kopfball von Terrence Boyd kurz vor der Linie.

Mitte der ersten Halbzeit dann ein Schockmoment für die Sachsen: der bereits angeschlagene Mittelfeldabräumer Yannick Stark knickte ohne gegnerische Einwirkung um und musste vom Platz. Damit stand Dynamo plötzlich ohne gelernten Sechser da, weil die verletzten Paul Will und Michael Akoto ohnehin fehlten. Für Stark kam der offensiv ausgerichtete Oliver Batista Meier.

In der Folge gab es in dem von beiden Teams mit großer Leidenschaft geführten Abnutzungskampf viel Leerlauf, ehe Dresden kurz vor der Pause noch einmal an der Führung schnupperte. Ransford-Yeboah Königsdörffer kam im Strafraum zum Abschluss, traf aber nur das Außennetz. So ging es torlos in die Kabinen.

Nach dem Wechsel ging es mit der gleichen Intensität weiter. Kaiserslautern agierte zunächst etwas druckvoller und belohnte sich für den Mut. Nur 60 Sekunden nach einer Großchance für Boyd, dessen Kopfball Dynamo-Torwart Kevin Broll glänzend parierte, traf Hanslik mit einem Flachschuss ins kurze Eck.

Dresden schüttelte sich nach dem Rückstand kurz und drängte vehement auf den Ausgleich. Doch weder Daferner noch Batista konnten FCK-Torwart Matheo Raab überwinden. In der Schlussphase hätten Boyd und Hanslik für die Roten Teufel erhöhen können. Für Dynamo vergab der eingewechselte Panagiotis Vlachodimos kurz vor dem Ende die Riesenchance zum Ausgleich, als er freistehend an Raab scheiterte. So jubelte am Ende der FCK.

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