Rheinland-pfälzische IHKs: Unternehmen blicken besorgt nach Russland und Ukraine

0
Foto: dpa

TRIER/KOBLENZ/LUDWIGSHAFEN/MAINZ. Wie die IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz in einer gemeinsamen Stellungnahme bekannt gibt, markiert die Anerkennung der ‚Volksrepublik Donezk‘ und der ‚Volksrepublik Lugansk‘ durch Russland eine Zeitenwende mit möglicherweise schwerwiegenden Folgen für die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Ost und West.

Wie der Hauptgeschäftsführer der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz, Arne Rössel, mitteilt, versetzt dieser Schritt „insbesondere unsere vor Ort aktiven Mitgliedsunternehmen in Sorge“.

Die Russische Föderation ist ein wichtiger Markt für Unternehmen aus Rheinland-Pfalz. Sie liegt auf Platz 5 der Zielländer außerhalb Europas gemessen am prozentualen Anteil der Ausfuhren aus Rheinland-Pfalz. Die Ukraine liegt auf Platz 22. In beide Länder zusammen werden aus Rheinland-Pfalz Waren in Höhe von rund 1,1 Milliarden Euro ausgeführt (2021, Statistisches Bundesamt (Destatis)).

„Wann ist mit Sanktionen zu rechnen?“, „Wie schnell können diese in Kraft gesetzt werden?“ oder „Wie kann man sich vertraglich gegen adhoc in Kraft gesetzte Sanktionen schützen?“ – das Anrufaufkommen von Unternehmen mit diesen und ähnlichen Fragen habe merklich zugenommen. „Die Unsicherheit der Betriebe ist spürbar: Erst Corona, Lieferengpässe, steigende Energiepreise und nun die Zuspitzung des Russland-Ukraine-Konflikts. Auch dass sich die Länder der Europäischen Union bei den Sanktionen uneinig sind, trägt nicht zur Entspannung bei“, so Rössel.

Folgen ungewiss

Mit der Missachtung der Minsker Vereinbarung von Russland und der Anerkennung der östlichen Regionen „Donesk“ und „Lugansk“ als Volksrepubliken, sieht die Wirtschaft ungewissen Folgen entgegen. „Wirtschaftlich betrachtet, verspüren wir bisher den Einbruch der russischen Börse und die Abwertung des russischen Rubel. Wie sich eine militärische Eskalation für unsere Betriebe auswirken wird, lässt sich nur vermuten. Sanktionen seitens der USA sowie der EU gegenüber Russland gelten als sicher“, sagt Rössel.

Neben finanziellen Sanktionen gegen Russland könnten nun auch Verbote für die Lieferung von technologischen Ausrüstungen und Komponenten verhängt werden. Das würde auch die einheimischen Hersteller von Elektronik, Haushaltsgeräten und Computerausrüstung vor ernsthafte Probleme stellen.

Die Außenhandelsexpertinnen und -experten der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz stehen den Betrieben bei Fragen zur Verfügung:

Andrea Wedig (IHK Koblenz): 0261 106-180; [email protected]Elvin Yilmaz (IHK Rheinhessen): 06131 262-1700; [email protected]
Volker Scherer (IHK Pfalz): 0621 5904-1900; [email protected]
Jan Heidemanns (IHK Trier): 0651 9777-230; [email protected]

 

Vorheriger Artikel++ Aktuell: Corona-Zahlen Stadt Trier und Landkreis – Weiterer Todesfall – Viele Kitas melden Infektionen ++
Nächster Artikel++ Jagdpächter erhebt Vorwürfe! Half ein Polizist dem mutmaßlichen Mörder beim Wildern? ++

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Die Redaktion behält sich vor, Lesermeinungen zu kürzen. Es besteht kein Anspruch auf die Veröffentlichung Ihrer zugesandten Meinungen. Klarname ist nicht erforderlich. Eine E-Mail-Adresse muss angegeben werden, wird aber nicht veröffentlicht.