++ Trier: Über Jahre betrogen – Polizei schnappt kriminelle „Kosovo-Betrügerbande“ ++

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Foto: dpa-Archiv

TRIER. Kriminelle Callcenter-Betreiber im Kosovo sollen Senioren in Deutschland mit falschen Lotterie-Gewinnversprechen über Jahre im großen Stil betrogen haben. Die Bande, die mit ihrer Masche Beute in Millionenhöhe gemacht haben soll, wurde Mitte November in einer internationalen Aktion ausgehoben, wie die Polizei Trier am Freitag mitteilte. Neun Tatverdächtige, darunter «die Köpfe der Bande», seien festgenommen und 13 Objekte durchsucht worden.

Dem Zugriff seien monatelange Ermittlungen unter Beteiligung von Ermittlern in Bad Kreuznach, Dresden und Bayern sowie der kosovarischen Behörden vorausgegangen. Die Federführung hatte die Kripo Trier, weil Anzeigen von Opfern aus Trier und dem nahe gelegenen Raum Idar-Oberstein die Ermittlungen in Gang gesetzt hatten.

Die Vorgehensweise der Bande sei fast immer gleich gewesen: Sie rief nach Angaben der Ermittler ältere, alleinstehende Senioren in Deutschland an und suggerierte ihnen einen Lotterie-Gewinn von mehreren Hunderttausend Euro. Um an den vermeintlichen Gewinn zu kommen, sollten die Opfer zunächst anfallende Gebühren bezahlen. Diese erfolgten über Überweisungen ins Ausland, Einkaufsgutscheine für große Internetportale oder persönliche Geldabholungen.

Die Polizei berichtete, die Täter hätten die Opfer unzählige Male angerufen, um eine Vertrauensbasis aufzubauen. Teils hätten sie die Geschädigten sogar dazu gebracht, Geld bei anderen Geschädigten abzuholen. So sei die Bande an «enorme Geld- und Vermögenswerte» gekommen.

Neben dem materiellen Schaden hatten die Anrufe laut Polizei für die Opfer auch häufig psychische Folgen. Von den Machenschaften der Bande seien unzählige Opfer geschädigt worden: in der Region Trier, Bad Kreuznach, der Pfalz und in der gesamten Bundesrepublik.

Im Zuge der vorherigen Ermittlungen seien vor rund einem Jahr drei Männer im südlichen Rheinland-Pfalz festgenommen worden, die als Geldabholer unterwegs gewesen seien. Über weitere Ermittlungen sei man dann an die Hintermänner gekommen, hieß es.

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