++ AKTUELL: OPEL droht mit Entlassungen – so reagieren Dreyer und die IG Metall ++

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Fahnen mit dem Opel-Logo wehen am Stammsitz des Autobauers im hessischen Rüsselsheim.Foto:Frank Rumpenhorst/Archiv

RLP. Beim Autobauer Opel haben IG Metall und Betriebsrat empört auf Entlassungsdrohungen des Unternehmens reagiert. Betriebsbedingte Kündigungen seien mit dem gültigen Zukunftstarifvertrag bis Mitte 2025 ausgeschlossen, erklärte der Bezirkschef der IG Metall, Jörg Köhlinger, am Donnerstag. «Tarifverträge sind für schwierige Situationen gemacht und können nicht nach Belieben in Frage gestellt werden. Wer das tut, spielt mit dem Feuer», warnte er. Man erwarte von dem Unternehmen Vertragstreue.

Am Vortag hatte die Tochter des französischen PSA-Konzerns Entlassungen für den Fall ins Spiel gebracht, dass sich bei einem vereinbarten Freiwilligenprogramm bis Ende 2021 nicht die angestrebten 2100 Teilnehmer finden lassen. Bislang hätten sich nur rund 500 Beschäftigte für ein Ausscheiden entschieden. Nach Angaben eines Sprechers will Opel die Situation im November bewerten und darauf basierend die Umsetzung betriebsbedingter Kündigungen prüfen. Betroffen ist vor allem der Stammsitz Rüsselsheim.

Der Betriebsrat verwahrte sich in einem Flugblatt an die Mitarbeiter gegen den Eindruck, dass das Vorgehen mit ihm abgestimmt sei. Die Beschäftigten hätten bis Ende des kommenden Jahres Zeit für ihre Entscheidung und es müsste zudem nicht zwingend die Maximalzahl von 2100 Stellen abgebaut werden. Stattdessen solle Opel attraktive Erweiterungen in dem Abfindungsprogramm anbieten.

Opel habe Investitionen in Modelle für eine langfristige Absicherung der Standorte und den Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen in den nächsten fünf Jahren zugesagt, erklärte der Opel-Beauftragte der IG Metall, Rudolf Luz. «Wenn das jetzt in Frage gestellt wird, ist das die Aufkündigung der Zusammenarbeit. Konstruktive Lösungen werden mit solchen Androhungen verbaut.»

Angesichts der Entlassungsdrohungen beim Autobauer Opel pocht die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) auf die Einhaltung früherer Vereinbarungen. «Ich plädiere eindringlich dafür, dass weiterhin der Zukunftstarifvertrag mit der vereinbarten Beschäftigungssicherung eingehalten wird», sagte die Regierungschefin am Donnerstag in Mainz. «Es besorgt mich sehr, dass der PSA-Konzern möglicherweise betriebsbedingte Kündigungen aussprechen will.»

Am Vortag hatte die PSA-Tochter Opel Entlassungen für den Fall ins Spiel gebracht, dass sich bei einem vereinbarten Freiwilligenprogramm bis Ende 2021 nicht die angestrebten 2100 Teilnehmer finden lassen. Bislang hätten sich nur rund 500 Beschäftigte für ein Ausscheiden entschieden. Nach Angaben eines Sprechers will Opel die Situation im November bewerten und dann die Umsetzung betriebsbedingter Kündigungen prüfen. Opel hat auch einen Standort in Kaiserslautern.

Opel hatte davon gesprochen, dass in Gesprächen mit dem Betriebsrat und der IG Metall vereinbart worden sei, schnell weitere Alternativen zu untersuchen. Wenn das Ziel nicht durch freiwillige Maßnahmen erreicht werden sollte, werde eine Überprüfung des sogenannten Zukunftstarifvertrags vorgenommen. IG Metall und Betriebsrat reagierten am Donnerstag empört auf die Entlassungsdrohungen.

(dpa)

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3 Kommentare

  1. Dank unserer Regierung. Fr.Dreyer hat bis jetzt nichts positives auf die Reihe bekommen, ob TBA, Nürburgring oder den Hahn. Unsere Deutsche Regierung bekommt noch mehr hingerichtet.

  2. Ja das kommt dabei raus, wenn man systematisch die Autoindustrie zerstört, die über Jahrzehnte mit den Zulieferbetrieben unseren Wohlstand garantiert hat. Die SPD der Frau 3er ist federführend dabei.

    Opel sollte einfach auf die Produktion von Fahrrädern umstellen. Auch Eselskarren und ähnliche Hightech Gefährte werden hier bald wieder sehr gefragt sein..

  3. Unsere Politiker incl. Virologen etc. sorgen für Schließungen und Entlassungen. Fr. Dreyer will alles retten, da kann man nur laut lachen!! Vielleicht erleben wir noch, das unsere Spezialvirologen es so händeln, wie in Schweden.(Hr. Streeck war ja abends in einer Talkrunde)

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