Region: A.R.T. beschließt Gebühren-Erhöhung – so teuer wird Abfallentsorgung ab dem 1. Januar!

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Foto: A.R.T.

TRIER. Im Rahmen der Verbandsversammlung des Zweckverbands Abfallwirtschaft Region Trier (A.R.T.) wurde eine Preiserhöhung der Abfallgebühren beschlossen. Die Änderungen treten ab dem 01.01.2021 in Kraft.

Die Kosten der Müllabfuhr

Über fast 20 Jahre hat der A.R.T. trotz stetig steigender Entsorgungskosten für Restabfall und die gesetzlich geforderte Getrenntsammlung von Bioabfällen die Gebühren im „alten“ Verbandsgebiet Trier und Trier-Saarburg konstant gehalten. Die Mehrkosten wurden durch den Abbau finanzieller Reserven, durch Effizienzsteigerungen und Einsparungen ausgeglichen. Doch bereits 2019 war klar, dass diese Reserven aufgebraucht und eine Korrektur der Gebühren nicht mehr zu vermeiden ist. Dies trifft nicht nur auf den „Alt-A.R.T.“ zu, sondern auf das gesamte Verbandsgebiet, welches seit 2016 auch die Landkreise Bernkastel-Wittlich, Eifelkreis Bitburg-Prüm und Vulkaneifel umfasst.

„Die Kosten der Entsorgung von Restabfall haben sich in den letzten Jahren mehr als verdoppelt.“ erklärt die A.R.T. Sprecherin Kirsten Kielholtz. „Gleichzeitig sinken die Einnahmen aus der Vermarktung von Altpapier und anderen Wertstoffen seit einiger Zeit stetig und befinden sich aktuell auf einem absoluten Tiefpunkt. Bei Papier und Eisen legt der Zweckband mittlerweile zu.“.

Bankguthaben bringen bereits seit mehreren Jahren kaum noch Zinserträge ein. Besonders deutlich wirkt sich die seit Jahren anhaltende Niedrigzinspolitik bei den langfristigen Rückstellungen für die Sanierung und Nachsorge von Altdeponien aus. Hier müssen über 30 bis 40 Jahre Kostensteigerungen berücksichtigt werden, die sich in den kommenden Jahren nicht mehr durch Zinserträge gegenfinanzieren lassen.

Um das Defizit auszugleichen, wäre in der Stadt Trier und in Trier-Saarburg schon im vergangenen Jahr eine drastische Anpassung der Gebühren notwendig gewesen. Damals haben sich sowohl der Stadtrat Trier als auch der Kreistag Trier-Saarburg angesichts der Systemumstellungen und noch vorhandener Finanzreserven dazu entschieden, die Erhöhung in mehreren Schritten vorzunehmen. Der zweite Schritt – die neuen Gebührensätze ab 2021 – wurde nun beschlossen.
Obwohl die Landkreise Bernkastel-Wittlich, Eifelkreis Bitburg-Prüm und Vulkaneifel ihr Gebührenaufkommen an die Entwicklungen der vergangenen Jahre teilweise angepasst hatten, wird es auch dort zum Jahreswechsel Korrekturen geben. Der Kreistag Vulkaneifel hat den erforderlichen Anpassungen bereits Ende August zugestimmt.
Auch der im Rahmen der Verbandsversammlung vorgestellte Jahresabschluss 2019 spricht eine deutliche Sprache. Er weist einen Verlust von 9,7 Millionen Euro für den Zweckverband aus. Davon ist ein wesentlicher Teil dem geschuldet, dass wie erwartet die Gebühreneinnahmen in Trier und Trier-Saarburg nicht ausreichen.

„Ohne unseren Einspareffekt aus der Nachsortieranlage, die wir 2020 mit einem Investitionsvolumen von 20 Mio. € in Betrieb nehmen konnten, wäre unser Gebührenbedarf noch viel höher“ erläutert der technische Leiter des A.R.T., Sebastian Lorig. Die Nachsortieranlage ermöglicht das Heraussortieren von Wertstoffen, die bisher nach der Trocknung in einer Verbrennungsanlage gelandet wären. So wird der A.R.T. die Beseitigung von Hausmüll möglichst wirtschaftlich und gleichzeitig ökologisch anspruchsvoll gestalten.

Abfallgebühren 2021 – 2,40 € mehr im Jahr

Bisher lagen die durchschnittlichen Gebühren pro Person pro Jahr zwischen 16,79 und 28,60 Euro für die regelmäßige Leerung eines 120-Liter-Restabfallbehälters. In diesen Gebühren sind außerdem die Abholung von Altpapier, die Nutzung der Sammelcontainer für Biogut und zahlreiche weitere Serviceleistungen enthalten. Künftig steigen diese Kosten um durchschnittlich 2,40 Euro pro Person pro Jahr. In Trier und Trier Saarburg ist der jährliche Mehraufwand – für einen 120 Liter Abfallbehälter – mit 4,41 € pro Person am höchsten, in Bitburg-Prüm beträgt der Unterschied lediglich 0,87 €. Aufgrund der getrennten Gebührenhaushalte und der unterschiedlichen Finanzkraft der einzelnen Gebührenhaushalte fallen die Anpassungen unterschiedlich hoch aus.

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28 Kommentare

  1. Werden uns an den Anblick Müll im Straßengraben wohl gewöhnen müssen. Nach Halbierung der Leerung nun der Aufpreis. A.R.T. abschaffen und Veola direkt bezahlen. Das schafft den Wasserkopf ab.

  2. Das sind ca. 27% Preiserhöhung, sagt mal geht’s noch, erst die Umstellung auf 13 Leerungen und jetzt die unverschämte Preiserhöhung. Und Ihr wundert Euch, dass Idioten Ihren Müll anders entsorgen. Nee Ihr wundert Euch natürlich nicht, das ist Euch nämlich egal. Wenigstens die Kohle stimmt.

  3. Oh lokal.de, was seid ihr denn für scheinheilige Genossen, die Kommentare, die Euch nicht gefallen, werden einfach gelöscht, na dann mal los, hier ist der nächste, hoffentlich beschweren sich noch tausende wie ich, dann habt Ihr wenigstens was zu tun.

  4. Das ist doch glatter Betrug, ich zahle Biomüll obwohl ich ein Komposter habe. Die Müllgebüren haben sich im Jahr 2020 verdoppelt und jetzt jammern die und wollen noch mehr abkasdieren. Das sind ganz gelinde gesagt in meinen Augem Mafia Methoden. Möchte zu gerne wissen wer da alles mit abkassiert.

  5. 2021 wird teuer. Das weiß auch Wirecard-Olaf (unser Finanzkanzler, der der CumEx-Bank Warburg 47 Mio mittels Verjährung rübergeschoben hat) mit der Ankündigung von Steuererhöhungen für Besserverdienende. Olaf fordert Steuererhöhungen und zeigt im selben Moment höchstpersönlich, wie Besserverdienende gern mit Steuerverpflichtungen umspringen. Lustig, was?
    Die Lasten bleiben letztendlich immer allein an uns kleinen Leuten hängen. Freuen wir uns auf die CO2-Abgabe, auf Preiserhöhungen bei allen Grundversorgungsgütern sowie bei Steuern und Zwangsabgaben, auf Drakonisierung von Buß- und Strafgeldern. Natürlich muss das Bezahlen auch kontrolliert werden, wozu dann die staatliche Überwachung ausgebaut wird bis zum gläsernen Bürger. Staatliche Leistungen hingegen, etwa Bildung, Sicherheit, öffentliche Infrastruktur usw. werden weiter gekürzt bis zur Kahlrasur.
    Wer wählt sowas?

  6. Irgendwie muss ja das verplemperte Geld unserer Regierung wieder rein. Da brauch man sich nicht zu wundern, wenn der Müll anderweitig entsorgt wird, und irgendwann die Tonne etc. abbestellt wird.

  7. Wie soll das sein Kreis Bernkastel- Wittlich natürlich am teuersten ! Wann werden die andere Kreise angepasst oder wann bekommen wir eine Preissenkung!!!
    Frechheit pur !!!
    Gibt zeit das die Kreise sich nach einem anderen Anbieter umsehen, sonst behält ART das Monopol und kein anderer darf Fahren!
    Elektroschrott warum liegt der überall in der Natur Schuld ist ART !!!!

  8. Ich hätte durchaus Verständnis für eine notwendige Preiserhöhung, wenn dann wenigstens die Intervalle der Leerungen passen würden! Wie bereits gesagt, haben sich die Gebühren schon dadurch drastisch erhöht, dass nur noch die Hälfte der Leerungen im Preis inbegriffen ist.
    Müllvermeidung ist das eine, das sollte jeder Bürger ohnehin tun.
    Da die Bürger das auch brav tun, also möglichst nicht die zusätzlichen kostenpflichtigen Leerungen in Anspruch nehmen, fällt die Mehreinnahme an Gebühren durch diese Maßnahme wohl eher gering aus. Wen das wundert, der ist echt nicht die hellste Kerze auf der Torte….
    Aber ich bin es echt leid, dass bei einem Leerungsintervall von 4 Wochen die meisten Mülltonnen „leben“.
    Ich bin auch für Biomüll, aber es kostet mich jedes Mal Überwindung, mich in die Nähe der mit Millionen von Maden übersäten Biotonnen zu begeben! Und dann auch noch anfassen! Vom mich übermannenden Brechreiz mal abgesehen – aus Millionen Maden werden Millionen Fliegen, die sich dann lecker auch auf Mensch, Tier und Lebensmitteln niederlassen und weißgottwas übertragen! Ekel ist da nur das geringste Übel…
    Das es auch anders geht, zeigt sich jedes Jahr im Urlaub auf Sardinien: Auch da wird getrennt, da steht alle paar Häuser JE eine Tonne für Glas, Weißblech, Plastik, Biomüll und Restabfall. Restabfall und Bio werden alle 2 Tage geleert! Da lebt nix! Und die bezahlen sich auch nicht dumm und dämlich an Müllgebühren.
    Wie gesagt – macht einen ordentlichen Job, dann verdient ihr auch ordentliches Geld!

  9. Zwei Gebührenerhöhungen in kürzester Zeit und das mit der gleichen Begründung. Nicht schlecht…. @Stadt Trier ihr braucht euch nicht zu wundern, wenn bald vermehrt Müll anderweitig entsorgt wird.

  10. Hoffentlich fliegt um so mehr Müll in den Wald!
    Das Die es mal verstehen.
    Eine riesen Sauerrei!
    2 Preiserhöhungen in einem Jahr! Euer Ernst?
    Hätte auch mal gerne mal so 27% mehr Lohn (für weniger Arbeit wie vorher.)
    Bestimmt alles wegen corona. . . .
    Hab gedacht das die ART eine Zweckgesellschaft ist, dies bedeutet sie darf keine Gewinne erwirtschaften.
    Dann frage ich mich aber was machen die mit dem ganzen Geld?? Da muss sich doch Jemand fett die Taschen voll machen. . .
    Is auch sau komisch das beim Bau einer Deponie nicht an das verseuchte Abwasser gedacht wird. Es regnet in Trier ja auch nie ??

  11. Na toll….dann spart man am Müll ….schafft locker seine 12 Leerungen im Jahr !
    So wird es einem Gedaseien
    Kann man aus dem Verein austreten?

  12. Da hat Einer nach seinem Kurzausflug in die Politik (selbst dort konnte man ihn nicht gebrauchen) als „Führungskraft“ bei der ART ebenso versagt. Statt ihn nach Hause zu schicken, wird wahrscheinlich noch das Gehalt von Dr. M. aufgestockt! Ich bezahle 2021für 13 Leertermine den selben Betrag wie in 2019 für 26 Leerungen.

  13. der Grund für die Erhöhung der Gebühren ist die Regierung mit ihrer Nullzinspolitik . Der Geschäftsführer der ART hat mehr als verantwortlich gehandelt. Auf seine hohen Rücklagen bekam er keine Zinsen mehr.
    Alle Kosten und Investitionen finanzierte er aus seinen Rücklagen die dann logischerweise wegschmolzen.
    Somit erhöhte er seit 2006 zum erstenmal die Gebühren. Heimlich still und leise hat die Regierung auch noch ein Mautgebühr für LKW ab 12 to auf Bundesstrassen eingeführt, was zu erheblichen weiteren Kosen für die A.R.T. Trier führte. Diese Bundesstrassenmaut hat auch zur Erhöhung des Brotpreises geführt. Wie hat die Bäckerinnung mitgeteilt, wir müssen den Brotpreis erhöhen, nicht wegen gestiegener Rohstoffpreise, sondern wegen der Einführung der Bundesstrassenmaut. Schickt euren Müll nach Berlin…….

    • Hier liegt ein jahrelanger Fall von Misswirtschaft und falscher Konzeption vor. Zudem ist der Vorwand der Nullzinspolitik natürlich Quatsch. Es gibt zahlreiche, wenig spekulative, Investmentarten die man rentabel als mittel- oder langfristige Rücklagenbildung wählen könnte. Natürlich ist damit nicht ein konventionelles Festgeldkonto gemeint. Krisenzeiten sind dabei zudem für clevere Anleger oft ein Geschenk des Himmels.

    • Die Brunkbauten des slbsherrlichen Max Monzel müssen auch irgendwie bezahlt werden. Anscheinend hat man sich mit der reduzierung der Leerungen auch verkalkuliert? Die Zahl der Leerfahrten, insb bei weiter entfernten Dörfern ist wohl auch nicht unerheblich.

  14. Bei diesem ganzen Gezetere hier sollte doch erwähnt sein, dass die Müllentsorgung in Trier ein recht preiswertes „Vergnügen“ bleibt….zu dem im Jahrespreis enthaltenen 13 Leerungen der Restmülltonne kommen ja auch noch 13 Abholtermine für Grünschnitt sowie 4 Abholtermine für Sperrmüll. Die Entsorgung von Problemabfällen in den Annahmestellen ist kostenlos und auch die Entsorgung von Elektromüll, Altreifen etc geht nicht besonders ins Geld.

  15. Gegen eine geringe Erhöhung hätte sicherlich keiner was gesagt. Aber wie von den Vorredner schon dargestellt, ist diese Erhöhung ( die zweite übrigens) mehr als unverschämt.
    Zuerst die Leerungen halbieren, wohl wissend, dass kein Mensch mit 13 Leerungen im Jahr auskommt und das dann als Reduzierung der Gebühren „verkaufen „.
    Und jetzt vorrechnen, das beispielweise in Trier die Gebühren um 4,41 € PRO Person steigen.Dennoch muss ich ja ne 80 Liter Tonne ( für 4 nehmen) oder gibt es ab sofort 1 Personen Tonne, 2 Personen Tonne, …
    Am besten rechne ich die “ Anpassung“ noch auf den Tag runter, dann ist es noch weniger und kaum der Rede werden.
    Merken die von der A.R.T eigentlich das selbst, wie sie versuche, zu täuschen. Rechtlich sollte man prüfen, ob diese Erhöhung über korrekt ist , ist ja schon Wucher. Dann brauch sich keiner zu wundern, dass an vielen Raststätten, Parkplätzen etc. immer mehr Müll entsorgt wird, was natürlich mehr als eine Sauerei ist.

  16. Deshalb bin ich auch froh, das die anderen ohne Grünschnitt meine Abholung mit bezahlen,
    ist schon eine feine Sache.?

    Der laute Laubbläser wird schon bald angeworfen.

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