MAINZ/TRIER. Das Osterwochenende ist für die Menschen in Rheinland-Pfalz aufgrund der Corona-Krise ein Prüfstein. Nach Angaben der Polizeidirektionen hielten sich die Menschen aber weitestgehend an die Kontaktbeschränkungen. Die Zahl der Infizierten stieg am Sonntag weiter.
KONTAKTVERBOT
Ostern alleine oder zu zweit: Die Menschen in Rheinland-Pfalz hielten sich am Ostersonntag weitestgehend an die Kontaktbeschränkungen wegen der Corona-Krise. Dies berichteten die Polizeipräsidien am Nachmittag. «Die meisten Menschen halten sich an die Abstandsregelungen», sagte ein Polizeisprecher in Mainz. Eine Grillfeier und ein Kaffeekränzchen seien aufgelöst worden. Auch in Trier hieß es: «Es gibt eine große Akzeptanz in der Bevölkerung.» Nur vereinzelt meldeten Polizeidienststellen Verstöße vom Wochenende.
KIRCHEN
Hohe Kirchenvertreter sprachen in der Corona-Krise den Gläubigen in Rheinland-Pfalz zu Ostern Mut zu und machten Hoffnung. «Furcht ist das derzeit bestimmende Lebensgefühl vieler Menschen», sagte der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf laut vorab verbreitetem Redemanuskript in der Osternacht am Samstag im Mainzer Dom. «Furcht vor der Ansteckung, tiefe Angst vor dem Tod, Angst vor dem Alleinsein, die Erfahrung der Überforderung, die Angst vor dem Verlust auch der materiellen Grundlagen, berufliche Sorgen und vieles andere mehr.» Bischöfe und Kirchenpräsidenten sehen in der Krise aber auch eine Chance. Wegen der Corona-Krise und Ansteckungsgefahr blieben die Kirchen am Osterwochenende leer.
INFEKTIONEN
Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Fälle in Rheinland-Pfalz ist am Sonntag erneut leicht gestiegen. Stand 10.00 Uhr wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Mainz 4773 Fälle nachgewiesen, das waren 72 mit dem Erreger Sars-CoV-2 infizierte Menschen mehr als am Vortag. Die Zahl der mit dem Virus in Verbindung gebrachten Todesfälle stieg um 4 auf 69. Das Ministerium wies darauf hin, dass die Fälle am Wochenende und an Feiertagen von den Gesundheitsämtern mitunter verzögert gemeldet werden.
NOTFALLRESERVE BEI ATEMSCHUTZ
Eine Atemschutzmaske im Rettungsdienst ist eine Selbstverständlichkeit. Damit das auch bei einer möglichen Notlage so bleibt, hat das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Rheinhessen-Nahe damit begonnen, benutzte Masken aufzubereiten, um sie danach noch einmal verwenden zu können. Noch ist die Wiederverwertung eher theoretischer Natur: Die aufbereiteten Masken sollen vorerst nur in Sprendlingen (Kreis Mainz-Bingen) eingelagert werden. «Nur in der absoluten Notlage, wenn wir überhaupt kein Material mehr in Sprendlingen hätten, und wenn keine Masken mehr nachgeliefert werden – erst dann würden wir anfangen, unter Umständen diese Masken auszugeben», betont ein Desinfektor des DRK in einem Podcast des Rettungsdienstes.