PELLINGEN/MAINZ. Wenn ein Haustier krank ist und die Besitzer kein Geld für die Behandlung haben, kann der Verein «Pfote drauf!-Tierhilfe» mit seiner mobilen Tierarztpraxis helfen. Im sogenannten Pfotenmobil nehmen Tierärzte ihre Patienten unter die Lupe. «Die häufigsten Tiere sind Hunde und Katzen», sagte Annette Saur, Vorsitzende des Vereins aus Pellingen (Kreis Trier-Saarburg). Es könnten aber alle akut kranken Haustiere vorbeigebracht werden.
Einzige Bedingung für die Besitzer: «Die Menschen müssen uns mit einem amtlichen Papier nachweisen, dass sie bedürftig sind.» Die Idee dahinter sei, die Tiere nicht leiden zu lassen, nur weil Herrchen oder Frauchen wenig Geld hätten. «Da ist dann einfach das Tier der Leidtragende und das wollte ich so nicht stehen lassen», erklärt Saur ihre Motivation. «Wir fördern das Tier, nicht den Bedürftigen.»
Saur selbst arbeitet ebenso wie ihre beiden Vorstandskolleginnen ehrenamtlich für den Verein. Dieser kümmert sich neben der rollenden Tierarztpraxis auch um die Vermittlung von Tieren, wenn die Besitzer beispielsweise in ein Pflegeheim müssen. Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne) zeichnet die Tierschützer am kommenden Mittwoch (5. Februar) für ihren Einsatz im vergangenen Jahr mit dem Tierschutzpreis in Mainz aus. Dieser wird zum 26. Mal verliehen und ist mit insgesamt 6000 Euro dotiert.
Zu den Preisträgern gehört diesmal auch der Verein «Tierart», der im südwestpfälzischen Maßweiler eine Auffangstation für Wildtiere betreibt. Der Bestand reicht von Tigern über Waschbären und Füchse bis hin zu einer Schafherde. «Unser Ziel ist es immer, die Tiere, die zu uns kommen auch in die freie Natur entlassen zu können», sagte die Sprecherin der Station, Eva Lindenschmidt. Das sei aber nicht immer möglich, so dass einige Tiere voraussichtlich bis an ihr Lebensende in der Station bleiben müssten wie zwei Tiger.
Kopfzerbrechen bereiten aber eher die Waschbären. «Früher war es so, dass man die Waschbären aufgepäppelt hat und dann irgendwo mit Erlaubnis des Jägers ausgewildert hat.» Das gehe inzwischen nicht mehr, weil die als invasive Tiere gelten. In Maßweiler lebten derzeit rund 30 Waschbären und damit sei die Kapazität erschöpft. Anfragen zur Unterbringung neuer Tiere müssten abgelehnt werden, trotz eines hohen Bedarfs. Allein in diesem Jahr seien bereits aus ganz Deutschland Anfragen für insgesamt rund 150 Waschbären eingegangen.
Der Tierschutzpreis des Umweltministeriums geht außerdem an das Projekt «Hundekompetenz» (HuKo) des Tierschutzvereins Kaiserslautern. Mit einem Training soll das Verhalten laut Verein von schwer oder gar nicht vermittelbaren Hunden in Tierheimen verbessert werden. Ziel sei es, einerseits die Lebensqualität der Heimhunde zu steigern. Andererseits solle die Chance, sie doch an neue Herrchen oder Frauchen zu vermitteln, größer werden.