REGION MOSEL. Der giftige Blaualgen-Teppich auf der Mosel kommt nach Expertenansicht durch eine massive Überdüngung in der Landwirtschaft. Eine schnelle Lösung für das Algenproblem ist indes nicht in Sicht.
Trotz einer kurzzeitigen Abnahme der Belastung durch Blaualgen in der Mosel, die vor allem auf die starken Regenfälle im August und die dadurch verursachte höhere Fließgeschwindigkeit der Mosel zurückzuführen ist, ist die Mosel immer noch mit den giftigen Blaualgen belastet.
Laut Experten sind Blaualgen-Teppiche in fließenden Gewässern, wie der Mosel, eher selten. Denn normalerweise sollte die Strömung des Flusses ausreichen, um von vorneherein eine erhöhte Nährstoff-Konzentration und damit eine Algenbildung zu verhindern.
Durch die Kurven und die Schleusen der Mosel wird die Fließgeschwindigkeit des Gewässers aber oft verringert, was auch einen „Abtransport“ der Algen negativ beeinflusst.
Den Hauptgrund für die Algenbildung sehen die Gewässerexperten aber in einer Überdüngung in der Landwirtschaft. Diese Überdüngung bietet ideale Nährstoffe für die Blaualgen. Die Experten halten es für fast unmöglich, die die Blaualgen mit irgendwelchen „Mitteln“ schnell wieder los zu werden. Die Algen seien sehr anpassungsfähig und nur ein Entzug der Nährstoffe durch geringere Düngung könne hier für Abhilfe schaffen.
Ein künstliche Senkung des pH-Wertes des Wassers, also einen „sauren pH-Wert“ sei auch keine Lösung: Denn das wäre nicht nur für die für die Blaualgen, sondern auch für die meisten anderen Lebewesen in der Mosel tödlich.
Die Blaualgen können Hautreizungen, allergische Reaktionen und im Extremfall auch Entzündungen bei Mensch und Tier auslösen. Auf keinen Fall solle man in einem Blaualgen-Teppich baden oder das Wasser trinken, warnten die Gewässerexperten.