Erfolgreiche Inklusion behinderter Menschen – Saarburger Firma ausgezeichnet

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Unternehmerfamilie Clemens erhält den Preis für erfolgreiche Inklusion von Arbeitsagenturchef Heribert Wilhelmi (Mitte) und Roger Dedisch, Arbeitgeberberater für die Einstellung von Menschen mit Behinderung

SAARBURG. Zum ersten Mal verleiht die Trierer Arbeitsagentur ein Zertifikat für die erfolgreiche Inklusion behinderter Menschen an ein regionales Unternehmen. Preisträger ist die Clemens Baugesellschaft mbH.

Gemeinsam mit der Schwesterfirma, der Clemens KG Baustoff und Recycling, beschäftigt das Familienunternehmen 64 Mitarbeiter. Es bildet jährlich zwei bis drei Lehrlinge aus – darunter regelmäßig junge Leute mit Handicap. „Herr Clemens integriert mit seinen Mitarbeitern ganz selbstverständlich Jugendliche mit Lernschwierigkeiten ins Unternehmen. Dabei zeigt er einen langen Atem, nimmt gelegentliche Rückschläge in Kauf und glaubt an die Nachwuchskräfte, auch wenn es mal Probleme gibt“, begründet Heribert Wilhelmi, Leiter der Agentur für Arbeit Trier, die Auswahl anlässlich der Ehrung am 28. November.

Der Termin ist dabei keinesfalls zufällig gewählt, denn vom 28. November bis zum 4. Dezember findet bundesweit die Woche der Menschen mit Behinderung statt; eine Initiative der Bundesagentur für Arbeit, in der für die Beschäftigung von Menschen mit Handicap geworben wird. Nicht die Einschränkung soll dabei im Vordergrund stehen, sondern das Know-How und Engagement, das Menschen mitbringen.

Das Engagement der jungen Leute bei der praktischen Arbeit ist es was Bernhard Clemens antriebt, ihnen immer wieder neue Chancen zu geben: „Jugendliche machen während der Schulzeit häufig schon ein Praktikum bei uns und wenn sie gut sind, bekommen sie einen Ausbildungsplatz“, so der Geschäftsführer. „Viele haben jedoch schlechte Zeugnisse und Probleme in der Berufsschule. Sie brauchen umso mehr motivierende Erfolgserlebnisse im Betrieb und einen Ansprechpartner, der sich um sie kümmert.“ Deshalb nehmen die Ausbilder bei Clemens Bau die Lehrlinge unter ihre Fittiche und zeigen ihnen, worauf es während der Ausbildungszeit ankommt. Gleichzeitig nutzt die Firma die Unterstützungsangebote der Arbeitsagentur, sei es Nachhilfeunterricht, sozialpädagogische Betreuung oder Ausbildungszuschüsse.

Bernhard Clemens sieht neben der sozialen Verantwortung, aber auch einen unternehmerischen Nutzen in der Förderung von Jugendlichen mit Lernschwierigkeiten: „Kurzfristig könnte ich die jungen Leute auch als Helfer einstellen. Die Ausbildung ist zeit- und kostenintensiv. Langfristig bringen sie jedoch mehr, wenn ich sie zu Fachkräften ausbilde. Und viele unserer Auszubildenden bleiben später auch dauerhaft im Unternehmen. Sie sind verlässliche, solide Mitarbeiter.“

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