SAARBRÜCKEN. Auf dem Weg zum klimafreundlichen Heizen werden Kommunen im Saarland nach Einschätzung des Saarländischen Städte- und Gemeindetags (SSGT) nach der Sommerpause richtig in die Wärmeplanungen einsteigen. «Das Thema ist präsent. Und es gibt an verschiedenen Orten schon Aktivitäten», sagte der stellvertretende Geschäftsführer Frank Matheis der Deutschen Presse-Agentur.
«Der richtige Boost aber wird nach der Sommerpause kommen, wenn der aktualisierte Gesetzentwurf den Kommunen vorliegt.» Die kommunale Wärmeplanung ist ein wichtiger Baustein, mit dem die Bundesregierung für mehr Klimaschutz sorgen will. Nach dem Entwurf sollen Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern bis Mitte 2026 Zeit für ihre Wärmepläne bekommen. Alle anderen Kommunen müssten sie bis zum 30. Juni 2028 vorlegen. Diese Pläne sollten den regional passgenauen Umstieg auf eine klimaneutrale Wärmeversorgung vorbereiten.
Matheis sagte, es seien klare Regelungen des Bundes nötig. Saarländische Kommunen seien unter anderem aufgrund derzeit unklarer gesetzlicher Folgerungen «besorgt». Bei den Wärmeplanungen könnte es mancherorts Sinn machen, über Gemeindegrenzen hinweg zu denken. «Man sollte an Kooperationen denken, wo es sich wirtschaftlich anbietet», sagte er. Interkommunale Zusammenarbeit sei gut, wenn es die Möglichkeit dazu gebe.
Die Gemeinden Bous, Schwalbach und Ensdorf haben sich bereits entschlossen, die kommunale Wärmeplanung gemeinsam anzugehen. «Der erste Schritt ist die Beantragung von Fördergeldern», sagte der Bürgermeister von Bous, Stefan Louis (parteilos). Er rechnete mit einem Fördergrad von mindestens 90 Prozent.
Die kommunale Wärmeplanung über die Gemeindegrenzen hinweg habe den Vorteil, «dass wir möglicherweise Synergien heben können, wenn es sich anbieten würde», sagte Louis. Dies könnte der Fall sein, wenn sich in einer Gemeinde ein Nahwärmenetz nicht rechnen würde, aber wann man über die Ortsgrenzen hinaus gehe, dann schon. (Quelle: dpa)