HOMBURG. Naturschützer aus Homburg im Saarland haben nach eigener Einschätzung erneut eine Sensation entdeckt: Nachdem sie im Februar zum ersten Mal mit einer Wildkamera einen Fischotter an der Blies filmen konnten, gelang ihnen jetzt ein Video, das einige Kilometer entfernt offenbar ein Jungtier zeigt.
«Das ist der Beleg dafür, dass wir hier eine Population haben. Das freut mich besonders», sagte der stellvertretende Nabu-Vorsitzende Hardy Welker der Deutschen Presse-Agentur. Fischotter gelten im Saarland seit dem 19. Jahrhundert als ausgestorben.
Schon im März hatte er nach der Auswertung seiner Aufnahmen vermutet, dass sich ein Männchen und ein Weibchen im Bereich Mastau angesiedelt hätten (lokalo.de berichtete). Das am Freitag gefilmte Tier sei deutlich kleiner. Sorgen bereitet ihm, dass der Otter laut Einschätzung eines Tierarztes eine deutliche Verletzung durch Schrot aufweise.
Derweil geht das Umweltministerium davon aus, dass in dem ursprünglichen Bereich in Beeden-Mastau kein Otter mehr vorhanden sei. Laut Sprecher Matthias Weber gäbe es dort seit Mai keinen gesicherten Nachweis mehr, auch an einer neuen Wildkamera, die hier seit drei Wochen aufgebaut sei, blieben bislang die Funde aus.
Für Hardy Welker kein Beleg, dass die Otter hier tatsächlich verschwunden seien: «Tagsüber sind sie in ihrem Häuschen, nachts schwimmen sie zwischen 18 und 40 Kilometer. Ich bin sicher, dass sie auch an ihrer alten Stelle noch sind», sagte er. (Quelle. dpa)


















