Ein schwaches Viertel genügt – Wieder Auswärtspleite für die TBB

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Marko Lukovic zählte zu den Aktivposten der Trierer bei der Niederlage in Quakenbrück.

QUAKENBRÜCK. Die erhoffte Überraschung blieb leider aus. Zum Auftakt der Rückrunde in der Basketball-Bundesliga unterlag die TBB Trier bei den favorisierten Artland Dragons mit 69:81 (31:51) und muss damit weiter auf den zweiten Auswärtssieg der Saison warten. Ausschlaggebend war das katastrophale erste Viertel (11:32). Für die Moselaner bedeutet das Resultat einen weiteren Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt.

Alle Trierer, ob sie zum aktiven Personal oder zum Anhang gehören, hatten im kleinsten Bundesliga-Standort ihr Dejà-Vu. Wie so oft, wenn es gegen die Dragons ging, wurde die TBB von außen abgeschossen. Bis zur Halbzeit hatte Trier schon elf Dreier kassiert. Bezeichnend für die unzureichende Wirkung der Trierer Verteidigung: für diese Ausbeute benötigten die Artländer nur 18 Versuche. Als die Schlusssirene ertönte hatte die Gastgeber mit 13 Dreiern 39 Punkte erzielt – fast die Hälfte ihrer Gesamtausbeute.

Das erste Viertel entwickelte sich zum wahren Alptraum für die Trierer, die ohne den am Rücken verletzten Center Stefan Schmidt und ohne Laurynas Samenas angetreten waren, der wieder der Ausländer-Rotation zum Opfer gefallen war. Die Zonenverteidigung der TBB gegen die zweitbeste Dreiermannschaft der Liga griff nicht. Sieben Dreier versenkten die Hausherren bis zur Viertelpause im Trierer Korb und lagen nach einer 16:0-Serie in den letzten fünf Minuten bereits mit 32:11 in Führung. Die übrigen Viertel gewann die TBB übrigens – allerdings nicht deutlich genug, um das Schicksal zu wenden.

Was man dem Team hoch anrechnen muss – es gab nie auf. Aber immer dann, wenn die von Jermaine Bucknor und Vitalis Chikoko angeführte Mannschaft drauf und dran war, den Rückstand unter zehn Punkte zu drücken, scheiterte sie. Im Schlussviertel, bei Stand von 58:70 (35.) ergaben sich allein vier Gelegenheiten in Folge – sie wurden allesamt vergeben. Eine Einladung für die Dragons, die danach prompt wieder trafen und auf diese Weise den Sieg dann über die Zeit schaukelten. In der zweiten Halbzeit war Trier zumindest gleichwertig, angesichts des klaren Rückstand wirkte sich aber jeder Fehler gravierend aus.

Anthony Canty, der anstelle von Jermaine Anderson in der Startformation stand: „Wir haben drei Viertel gewonnen und trotzdem wieder einmal verloren, weil wir zu Beginn nicht bereit waren. Auswärts passiert das immer wieder, obwohl es nicht sein darf.“

Cheftrainer Henrik Rödl: „Wir haben das erste Viertel verschlafen. Brandon Thomas hat sofort getroffen und von Anfang an aggressiv klar gemacht, was die Dragons heute vorhaben. Mein Team konnte da nicht mithalten. Das zweite, dritte und vierte Viertel haben wir gewonnen, was aber auch nichts mehr nutzt, wenn man erst einmal 20 Punkte zurückliegt. Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen, dass sie so zurückgekommen ist. Aber die Dragons haben am Ende ihre Klasse gezeigt.“

Artland Dragons: David McCray (2), Bastian Doreth (0), David Holsten (15), Andreas Seiferth (7), Guido Grünheid (8), Brandon Thomas (16), Antonio Graves (9), Lawrence Hill (7, Dennis Horner (8), Chad Toppert (9)

TBB Trier: Ricky Harris (12), Anthony Canty (3), Marko Lukovic (9), Mathis Mönninghoff (0), Vitalis Chikoko (21), Adin Vrabac (4), Jermaine Bucknor (16), Dennis Kramer (3), Jermaine Anderson (2)

Spielverlauf: 8:2 (2.), 13:4 (4.), 20:11 (6.), 32:11 (10.), 32:16 (12.), 36:20 (15.), 41:24 (17.), 43:31 (19.), 51:31 (Halbzeit); 51:38 (22.), 60:41 (27.), 65:52 (30.), 66:55 (31.), 68:58 (32.), 72:58 (35.), 7:64 (38.), 81:69 (Endstand)

Schiedsrichter: Markus Hesse/Anne Panther/Bastian Bänsch – Zuschauer: 3000 (ausverkauft)

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2 Kommentare

  1. Sehr schwache Leistung. Nein, nicht Leistung, sondern Darbietung trifft es besser. Nur dank des mehrere Gänge zurückschaltens der Drachen ist es nicht zu einem Debakel gekommen. Die Dreierverteidigung in Trier ist ein einziges Debakel, unabhängig von Trainer und Mannschaft zieht sich das seit gefühlt 10 Jahren wie ein roter Faden durch die Trierer Basketballgeschichte.
    Ich will mich zwar noch nicht zu 100% festlegen, aber es riecht schwer nach ProA in Trier. Bin mal gespannt, wieviele Zuschauer noch kommen, um Bremerhaven beim Dreiertreffen zu beobachten. Ich werde das Geld stattdessen in Getränke in irgendeiner Kneipe investieren.

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