ERNZEN/BOLLENDORF – Im Sommer 2025 gelang im Dinosaurierpark Teufelsschlucht bei Ernzen ein spektakulärer Fund: drei winzige Zähne des Flugsauriers Eudimorphodon.
Mit ihrem Alter von rund 210 Millionen Jahren stellen sie den bisher ältesten Nachweis dieser urtümlichen Tiergruppe in Deutschland und den ersten Nachweis in Rheinland-Pfalz dar. Die Entdeckung und ihre wissenschaftliche Bearbeitung (Numberger-Thuy et al. 2025) in Zusammenarbeit mit der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz und dem Nationalmuseum für Naturgeschichte Luxemburg erregten deutschlandweit Aufmerksamkeit, zumal die Zähne im Rahmen des Bürgerwissenschaftsprojekts „Triassic Lab: auf Dinosaurierjagd im Bonebed“ von Besuchern des Parks gefunden wurden.
Um dem Flugsaurier der Südeifel neues Leben einzuhauchen, wurden detailgetreue Nachbildungen des Tieres angefertigt. Die lebensechten 3D-Modelle von Eudimorphodon entstanden im Rahmen einer engen Zusammenarbeit zwischen Paläontologen, Paläokünstlern und Modellbauern und wurden von der Firma Wolterdesign aus Rehburg-Loccum, einem Kooperationspartner des Dinosaurierparks Teufelsschlucht, angefertigt.
Dank moderner 3D-Modellisierungstechniken konnten die wissenschaftlichen Erkenntnisse aus den Zahnfunden sowie dem einzigen bisher bekannten vollständigen Skelett von Eudimorphodon aus Italien in eine fachlich fundierte, digitale Lebendrekonstruktion übertragen werden. Hochpräzise 3D-Drucke der anatomischen Grundformen wurden anschließend künstlerisch ausgestaltet im Hinblick auf Farbgebung, Hautstruktur und Augenform, um den Modellen ein lebensechtes Erscheinungsbild zu verleihen. „Eudimorphodon war in etwa so groß wie eine heutige Möwe, hatte einen langen Schwanz mit segelförmiger Spitze und ein Gebiss mit zahlreichen unterschiedlich geformten Zähnen“, erklärt die Paläontologin des Dinosaurierparks Dr. Lea Numberger-Thuy. „Die 3D-Lebendrekonstruktionen vereinen wissenschaftliche Genauigkeit und ästhetische Anschaulichkeit. Sie machen die Fossilfunde für ein breites Publikum sichtbar und erlebbar“, so Numberger-Thuy weiter.
Pünktlich zu den rheinland-pfälzischen Herbstferien landen die Lebendrekonstruktionen des Flugsauriers aus der Südeifel im Dinosaurierpark. „Sie bilden ein neues Element im sich ständig weiter entwickelnden Dinosaurierpark“, erläutert Bruno Zwank, Geschäftsführer der Felsenland Südeifel GmbH und Leiter des Parks. Dank der Modelle haben die Besucher nun die einzigartige Möglichkeit, den ältesten Flugsaurier Deutschlands im Originalfund und als lebensechte Rekonstruktion zu sehen – und zudem an der Erforschung seiner urzeitlichen Umwelt aktiv teilzunehmen.
Denn das Bürgerwissenschaftsprojekt „Triassic Lab: auf Dinosaurierjagt im Bonebed“, das die Zahnfunde überhaupt erst ermöglichte, läuft weiter. Besucher können sich in diesem Projekt ohne besondere Vorkenntnisse an der Auslese von winzigen Fossilien aus echten Gesteinsproben aus der Trias beteiligen und mit etwas Glück spannende Entdeckungen machen. „Die neuen Lebendrekonstruktionen des Flugsauriers bilden zusammen mit dem Mitmachprojekt die perfekte Verbindung zwischen Wissenschaft und Besucherattraktion“, fasst Zwank zusammen.
Die neuen Modelle sind ab sofort neben den Originalfunden im PaleoLab des Dinosaurierparks zu sehen. Die wissenschaftliche Publikation zu den bisherigen Funden inklusive des Flugsauriers, in Zusammenarbeit mit der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) Rheinland-Pfalz und dem Nationalmuseum für Naturgeschichte in Luxemburg, ist hier zugänglich: https://www.schweizerbart.de/papers/njgpa/list/prepub














