Neue Starkregenkarten für Trier: Stadt warnt und informiert – so können Bürger sich schützen

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Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild

Trier. Heftige Wolkenbrüche, überflutete Straßen, Keller unter Wasser – Ereignisse, die auch in Trier in den letzten Jahren immer häufiger vorkamen. Um besser auf solche Extremwetterlagen vorbereitet zu sein, stellt die Stadt Trier ab sofort aktualisierte Starkregenkarten online zur Verfügung.

Damit können Bürgerinnen und Bürger individuell prüfen, ob ihr Grundstück oder ihre Straße im Falle eines Starkregens besonders gefährdet ist – und welche Vorsorgemaßnahmen sinnvoll sind.

Starkregen – eine wachsende Gefahr

Starkregen entsteht, wenn innerhalb kurzer Zeit enorme Niederschlagsmengen fallen – oft begleitet von Gewitter oder Hagel. Selbst weit entfernt von Flüssen können dann Sturzfluten entstehen, wenn der Boden oder die Kanalisation das Wasser nicht mehr aufnehmen können.

In Trier kam es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Überflutungen – teils an Orten, die zuvor nicht als gefährdet galten.

Baudezernent Dr. Thilo Becker betont:

„Die neuen Starkregenkarten sind ein wichtiger Schritt für mehr Resilienz und Klimaanpassung in unserer Stadt. Wir wollen Risiken sichtbar machen – damit persönliche Schicksalsschläge künftig vermieden werden können.“

Was zeigen die neuen Karten?

Die Karten basieren auf einem Niederschlag-Abfluss-Modell, das das Verhalten von Wasser bei Starkregen im gesamten Stadtgebiet simuliert.

Dabei fließen topografische Daten, Bodeneigenschaften und Landnutzung ein.
Unterschieden wird zwischen zwei Szenarien:

  • 30-jährliches Ereignis: 38–39 mm Regen in 120 Minuten

  • 100-jährliches Ereignis: 39–40 mm Regen in 60 Minuten

Die Karten zeigen farblich markiert:

  • Fließwege des Wassers bei Starkregen

  • Überflutungsgefährdete Tiefpunkte

  • Wassertiefen und Gefährdungsstufen von „gering“ bis „sehr hoch“

So wird auf einen Blick sichtbar, welche Straßen, Grundstücke oder Keller schnell überflutet werden könnten.

Warum sind die Karten so wichtig?

Die Starkregenkarten dienen mehreren Zielen:

  • Bürgerinformation: Jeder kann prüfen, ob das eigene Grundstück gefährdet ist.

  • Stadtplanung: Neubauten sollen nicht in Senken oder Risikoarealen entstehen.

  • Katastrophenschutz: Feuerwehr und Einsatzkräfte planen auf Basis der Karten ihre Maßnahmen.

Die Karten sind im Geoportal der Stadt Trier abrufbar unter:
👉 geoportal.trier.de/trier/index.php?service=umwelt

Was jeder selbst tun kann

Auch Privatpersonen können aktiv zur Starkregenvorsorge beitragen:

  • Kellerfenster abdichten & Lichtschächte sichern

  • Rückstauklappen einbauen

  • Regenrinnen regelmäßig reinigen

  • Wertgegenstände nicht im Keller lagern

  • Wetterwarnungen regelmäßig prüfen

Was die Stadt Trier unternimmt

Um die Auswirkungen von Starkregen zu minimieren, setzt die Stadt auf eine Vielzahl an Maßnahmen:

  • Reinigung von Sinkkästen und Kanalnetzen

  • Renaturierung und Unterhaltung von Gewässern

  • Bau und Pflege von Rückhaltebecken

  • Planung von Notabflusswegen

  • Individuelle Bürgerberatung zur Hochwasser- und Starkregenvorsorge

Am verkaufsoffenen Sonntag, 26. Oktober, informieren Experten von StadtRaum Trier gemeinsam mit der Feuerwehr auf dem Hauptmarkt über Schutzmaßnahmen und Vorsorge.

Für eine kostenfreie Einzelberatung kann man sich telefonisch (0651 / 7183900) oder per Mail ([email protected]) anmelden.

Weitere Infos gibt es auf 👉 www.trier.de


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