BAD EMS. Gute Nachrichten für die Kommunen in Rheinland-Pfalz: Die kommunale Verschuldung ist im Jahr 2024 so stark gesunken wie seit Jahren nicht mehr. Laut Statistischem Landesamt in Bad Ems haben die Städte und Gemeinden ihre Schulden um 19,2 Prozent auf nur noch 9,7 Milliarden Euro reduziert. Pro Kopf bedeutet das durchschnittlich 2.400 Euro Verbindlichkeiten – ein Wert, der Rheinland-Pfalz erstmals seit langer Zeit aus den Top 3 der am höchsten verschuldeten Bundesländer befördert. Nun rangiert das Land auf Platz fünf.
Finanzpaket „Partnerschaft zur Entlastung der Kommunen“ wirkt
Einer der Hauptgründe für diesen deutlichen Rückgang ist die Umsetzung der „Partnerschaft zur Entlastung der Kommunen“. In deren Rahmen hat das Land Liquiditätskredite von besonders hoch verschuldeten Kommunen übernommen. Viele Städte konnten dadurch ihre Haushalte entlasten und wieder mehr finanziellen Spielraum gewinnen – etwa für Investitionen in Infrastruktur, Bildung oder Digitalisierung.
Land selbst verschuldet sich weiter
Während die Kommunen ihre Finanzen verbessern, sieht es beim Landeshaushalt Rheinland-Pfalz weniger positiv aus: Die Gesamtverschuldung von Land und Kommunen – einschließlich ihrer Extrahaushalte – betrug Ende 2024 38,8 Milliarden Euro. Das ist ein Anstieg um 260 Millionen Euro oder 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Diese Schulden bestehen nicht gegenüber anderen öffentlichen Stellen, sondern im nicht-öffentlichen Bereich – also vor allem bei Kreditinstituten und privaten Unternehmen.
Bedeutung für Bürgerinnen und Bürger
Für die Menschen im Land heißt das: Kommunen könnten künftig mehr investieren, was sich in besseren Straßen, moderneren Schulen und einer stabileren Infrastruktur niederschlagen kann. Gleichzeitig warnen Experten, dass die steigende Verschuldung des Landes im Blick behalten werden muss, um langfristige Haushaltsrisiken zu vermeiden.
💡 Hintergrundwissen:
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Kommunalverschuldung = Schulden der Städte, Gemeinden und Landkreise
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Landesverschuldung = Schulden des Bundeslandes selbst
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Liquiditätskredite dienen der kurzfristigen Finanzierung, oft bei Haushaltsengpässen
Fazit: Rheinland-Pfalz zeigt, dass Schuldenabbau möglich ist, wenn Land und Kommunen eng zusammenarbeiten. Doch während die Städte und Gemeinden aufatmen können, muss das Land seinen eigenen Konsolidierungskurs erst noch finden.