
TRIER. Mit 120.180 Zuschauerinnen und Zuschauern waren in der vergangenen Spielzeit 2023/24 so viele Menschen im Theater Trier wie seit über 20 Jahren nicht mehr.
Das berichtet die Trierer Rathaus Zeitung in ihrer aktuellen Ausgabe vom Dienstag.
Nach einer endgültigen Auswertung wurden in der vergangenen Saison 388 Vorstellungen mit einer durchschnittlichen Auslastung von rund 78 Prozent gespielt. Damit war die erste gemeinsame Spielzeit der Intendanten Lajos Wenzel und Manfred Langner die erfolgreichste seit über zwei Jahrzehnten. Eine Sparte durfte sich über einen großen Zuschauerzuwachs freuen.
Eine besondere Steigerung der Zuschauerzahlen erreichte das Musiktheater: Nach 9331 Zuschauern und 61 Prozent in der Spielzeit 2022/23 wurden in der Saison 2023/24 die Besucherzahlen im Musiktheater auf 22.674 und 82 Prozent Auslastung mehr als verdoppelt. Dabei waren besonders „Die Fledermaus“ mit 6221 Besuchen und 91 und „Carmen“ mit einer Auslastung von 97 Prozent sehr erfolgreich.
Mit im Durchschnitt 90 Prozent hatte das Kinder- und Jugendtheater traditionell die beste Auslastung. 20.773 junge Zuschauerinnen und Zuschauer besuchten 74 Vorstellungen im Großen Haus und bei mobilen Vorstellungen. Die erfolgreichste Abendproduktion im Schauspiel war die Hildegard Knef-Revue „Für mich soll‘s rote Rosen regnen“ mit 8155 Besuchen (Auslastung 93,95 Prozent). Auch der Klassiker „Die Möwe“, 3656 Besuche (74 Prozent) und das aktuelle Stück „Extrem teures Gift“, 3484 Besuche (70 Prozent) erreichten sehr gute Zahlen. Erfolgreichste Wiederaufnahme mit 99,5 Prozent war „Die Comedian Harmonists“.
Das Tanztheater begeisterte 7701 Besucherinnen und Besucher und lag mit einer Auslastung von 65 Prozent etwas über dem Niveau des Vorjahres (63 Prozent). Erfolgreichste Produktion der Tanzsparte war Roberto Scafatis „La bellezza infinita – Die unendliche Schönheit“ mit 3172 verkauften Tickets und einer durchschnittlichen Auslastung von 85 Prozent.
Erfolgreich war das Theater Trier auch mit Aufführungen an externen Spielstätten. Das Jugendstück „Der Geruch von Wut“ in der Skatehalle in Trier-West und der politisch kabarettistische Abend „Weil die Zeit fiebert und schreit“ im Kasino am Kornmarkt erreichten jeweils fast 100 Prozent Auslastung. Das Open Air auf dem Augustinerhof erzielte 7561 Zuschauer und 96 Prozent Auslastung. Mit diesen Formaten erreichte das Theater Trier viel Publikum außerhalb üblicher Zuschauergruppen und bekräftigte seinen Anspruch, Theater für alle Menschen in Trier und der Region anzubieten.
Das gleiche Ziel wird mit dem kostenlosen Picknickkonzert vor der Porta Nigra verfolgt, das, wie im Vorjahr, von rund 3000 Menschen besucht wurde. Weitere 11.253 Konzertbesuche des Philharmonischen Orchesters der Stadt Trier wurden bei Sinfonie-, Familien und Mixed Zone-Konzerten, besonderen Events wie dem Neujahrskonzert und kleineren Formaten wie „Klassik um 11“ oder Kammerkonzerten gezählt.
9298 Zuschauerinnen und Zuschauer sahen Produktionen des Theaters Trier in anderen Städten. So gab die Ballettcompany Gastspiele in Ehingen und Lindau, das Schauspiel in Dresden und Bonn, wodurch das Theater Trier zusätzlich Erträge generieren konnte. Einzig die Gastspielreihe in Bitburg mit vier unterschiedlichen Vorstellungen blieb, trotz zugkräftiger Titel, mit einer Auslastung von 11,38 Prozent deutlich hinter den Erwartungen zurück. Einen besonderen Effekt hatten in der Spielzeit 2023/24 die Theatertage Rheinland-Pfalz mit 31 Vorstellungen der Theater aus Mainz, Koblenz und Kaiserslautern an großen wie kleinen Spielorten in der Stadt. Diese Vorstellungen machten einen Zuschauerzuwachs von noch einmal 3437 Menschen aus.
Die Intendanten Manfred Langner und Lajos Wenzel dankten bei der Präsentation der Statistik im Kulturausschuss den überaus engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Theaters in allen Abteilungen, aber auch den vielen treuen und zahlreichen neuen Besucherinnen und Besuchern. „Es macht eine Riesenfreude, in Trier Theater zu machen und zu sehen, welch großen Rückhalt das Theater genießt“, bekräftigen Wenzel und Langner.
Auch Kulturdezernent Markus Nöhl freut sich über die guten Zahlen: „Meinen herzlichsten Glückwunsch an die beiden Intendanten für den herausragenden Erfolg. Über 120.000 Zuschauerinnen und Zuschauer sind ein deutlicher Beweis, dass das Theater in Trier nicht wegzudenken ist. So breit wie es aktuell aufgestellt ist, zieht es Menschen aus allen Bereichen, aus Stadt und Land in die Veranstaltungen. Das können wir an diesem 20-Jahres-Rekord erkennen“, betonte er und ergänzte: „Gerade in den Zeiten der Generalsanierung ist das Rückenwind!“ Die hohe Zahl an Besucherinnen und Besuchern zeige, dass das Theater in der Stadtgesellschaft verwurzelt sei: „Es ist ein Ort für jeden, und genau so soll es auch nach der Sanierung bleiben“, betonte der Dezernent.
(Quelle: Trierer Rathaus Zeitung, Ausg. v. 08.04.25)
ob das jetzt die extremen Kosten rechtfertigt? ich glaube nicht… es steht einfach in keinem Verhältnis. wie viele von diesen Besuchern kamen mehrfach? Und Auftritte in anderen Städten oder Spielorten dazuzurechnen ist Schönfärberei. Ob man die Pflichtveranstaltungen der Schulen wirklich dazu zählen kann? Wenn das nicht gemacht werden würde, sähe es ganz anders aus.
Natürlich kann man sanieren, aber definitiv nicht mit diesen Kosten, bei der Menge an Zuschauern.
….Das können wir an diesem 20-Jahres-Rekord erkennen“, betonte er und ergänzte: „Gerade in den Zeiten der Generalsanierung ist das Rückenwind!“…..
ABER nicht um jeden Preis !
Die Besucherzahlen sagen letztlich nichts über die Einnahmen bzw. über den Gewinn aus. Dank Mitarbeiterkarten, deutlich vergünstigten Eintritten an bestimmten Tagen oder für bestimmte Personengruppen dürfte die Bilanz nicht so schön zu lesen sein.
Beim Kinder- und Jugendtheater ist der Zulauf grundsätzlich groß, zum einen durch Schulvorstellungen mit vergünstigten Karten, … zum anderen durch die vielen Verwandten und Freude der Darsteller. Letzteres gilt besonders für die Veranstaltungen der Kinder- und Jugendchöre.
Hinzu kommen noch die zusätzlichen Besucher durch die Theatertage.
Ja, es war ein Besucherrekord, war es auch ein erfolgreiches Geschäftsjahr, welches mit einem deutlichen finanziellen Gewinn abgeschlossen werden konnte?