Trier: Jamaika-Koalition setzt „Veteranentag“ durch – und die Stadt soll diesen ausrichten!

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Symbolbild; Der Trierer Stadtrat; Foto: Trierer Rathaus Zeitung

TRIER. Am 15. Juni 2025 soll in Trier ein Festakt für Veteraninnen und Veteranen stattfinden – so haben es die Fraktionen von CDU, Grünen und FDP im Stadtrat beantragt und mit 32 Ja- und 13 Nein-Stimmen durchgesetzt. Die Veranstaltung soll ehemalige und aktive Soldaten ehren, die in Auslandseinsätzen oder auf andere Weise der Bundeswehr gedient haben. Zudem sollen auch Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte in die Feier eingebunden werden.

Während Befürworter von einem wichtigen Zeichen der Anerkennung sprechen, stellt sich für Kritiker die Frage: Soll eine Kommune diese Aufgabe übernehmen – und kann sie es überhaupt?

Ein Festakt für Veteranen – Ist die Stadt Trier die richtige Instanz?

Der Antrag verweist auf den Bundestagsbeschluss vom 25. April 2024, mit dem der nationale Veteranentag am 15. Juni eingeführt wurde. Ziel sei es, die „Wertschätzung und Anerkennung“ für diejenigen auszudrücken, die sich für die Sicherheit des Landes einsetzen.

Auch Trier hat Bürgerinnen und Bürger, die in der Bundeswehr gedient haben – teils unter gefährlichen Bedingungen in Auslandseinsätzen. Ihnen öffentlich zu danken, erscheint ein ehrenwertes Anliegen. Doch ein zentrales Problem bleibt: Eigentlich liegt diese Verantwortung beim Bund – nicht bei den Kommunen.

SPD-Fraktionsmitglied Andreas Schleimer kritisierte daher, dass die Bundeswehr keine kommunale Einrichtung sei und bereits durch Bundesveranstaltungen gewürdigt werde. Er sieht die Stadtverwaltung nicht in der Pflicht, eine eigene Feier auszurichten, zumal es weder eine klare Kostenkalkulation noch eine Datenbasis dazu gibt, wie viele Veteranen in Trier überhaupt leben.

Fehlende Planungssicherheit und knappe Ressourcen

Auch die Freien Wähler und die UBT äußerten Bedenken. Wer genau soll eingeladen werden? Die Stadt Trier verfügt bislang über keine offizielle Liste von Reservisten oder Veteranen – was die Organisation erheblich erschwert.

Ein weiteres Problem ist das Timing: Am 15. Juni beginnt auch die Marc-Aurel-Landesausstellung. Zwei große Veranstaltungen gleichzeitig zu stemmen, könnte die Kapazitäten der Stadtverwaltung überfordern.

Oberbürgermeister Wolfram Leibe kündigte an, mit Bundeswehrverbänden in Kontakt zu treten, um die Kosten zu ermitteln.

Ein teures Zeichen der Anerkennung?

Die Initiative, Veteranen mehr Wertschätzung entgegenzubringen, erscheint grundsätzlich positiv. Doch es bleibt fraglich, ob die Stadt Trier die finanziellen und personellen Mittel für eine solche Veranstaltung hat.

Die Idee, auch den Landkreis Trier-Saarburg mit einzubeziehen, könnte die Verantwortung zumindest auf mehrere Schultern verteilen.

Schwere Organisation

Der Trierer Stadtrat hat sich mit diesem Beschluss möglicherweise eine Aufgabe auferlegt, die organisatorisch und finanziell schwer zu stemmen ist.

Anstatt auf kommunaler Ebene eine überhastete Veranstaltung zu organisieren, wäre es vielleicht sinnvoller gewesen, zunächst mit Bundes- und Landesbehörden zu klären, welche Unterstützung es überhaupt für eine solche Feier geben kann.

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6 Kommentare

  1. Wieder ein Zeichen der Hobbypolitiker. Die sollen sich mal mit Themen beschäftigen, die wichtig sind. Statt dessen kommt da nur Unsinn.

  2. Diese dummen inhaltslosen Leserkommentare zeigen eine grosse Schwachstelle in der Kommentarspalte auf: es gibt keine KONKRETE Argumente mit einem Für oder Wider.

    Was soll das jetzt bringen? Es dokumentiert lediglich die Unfähigkeit vieler Poster sachbezogen und argumentativ ihre Kritikpunkte vorzubringen. Lokalo sollte meiner Meinung nach darauf achten Kommentare ohne Argumentation konsequent nicht zu veröffentlichen, das würde die Leserrubrik deutlich aufwerten.

    Ich bin dafür dass die Stadt Trier solch einen Festakt durchführt, egal was das kosten soll. Wir leben in einer Zeitenwende und müssen alles dafür tun, uns gegen die russische Bedrohung zu verteidigen. Dafür bedarf es einer Neuorientierung, das ist doch klar. Sämtliche seriöse Medien, beispielsweise die Öffentlich/Rechtlichen thematisieren das andauernd, leider verstehen viele Rückwärtsgewandte das Problem immer noch nicht.

    Nehmen wir hier als Beispiel einen begnadeten Künstler, der die menschliche Grösse zeigt, frühere falsche Auffassungen zu revidieren.

    https://www.zeit.de/news/2022-05/15/wegen-ukraine-campino-zweifelt-an-wehrdienstverweigerung

    • Ja, das ist menschliche Grösse, hat ihn doch die gnadenlose vierte Dimension der Zeit und der körperliche Verfall dazu verdammt, dass er nunmehr zu alt ist um eingezogen zu werden und seinem Vaterlande mit der Waffe zu dienen, das wird ihn bis ins Grab verfolgen.

      Darauf will ich sogleich die Wacht am Rhein anstimmen:
      „1.
      Es braust ein Ruf wie Donnerhall,
      Wie Schwertgeklirr und Wogenprall:
      Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein!
      Wer will des Stromes Hüter sein?

      Refrain
      Lieb’ Vaterland, magst ruhig sein,
      Fest steht und treu die Wacht, die Wacht am Rhein!

      Übertroffen wird dieses Beispiel aufopferungsvollen Heldenmuts, das dem eines tiefgefrorenen Landsers in Stalingrad gleichkommt, nur noch von Herbert Grönemeyer, der seinen Steuerwohnsitz nach London verlegt hat um der vom V2-Beschuss gebeutelten Hauptstadt Engelands seine Steuern zukommen zu lassen (die übrigens weitaus niedriger sind als im Teutschen Reiche), so hat er Gutes getan und gleichzeitig noch was gespart und mit dem Geld unterstützt er ja Fridays for F und fordert die Aufnahme weiterer Flüchtlinge, auch wenn er selber ihnen nicht persönlich helfen kann da er ja nicht mehr in Deutschland lebt, oder nur teilweise, wenns ihm halt gerade passt.

    • Ganz schön dreist, wenn ein verwirrter Bunter der Redaktion vorschreiben will was veröffentlicht wird und was nicht. Wenn hier was verboten gehört dann ist es der tägliche geistige Dünn💩 des/der Toleranten:in

  3. Die Entscheidung die Bundeswehr als Arbeitgeber zu wählen trifft jeder selbst. Oftmals wählen Menschen diesen Arbeitgeber wegen der guten Bezahlung plus Sonderzulagen und den Aufstiegschancen. In der jeweiligen Stellenausschreibung sind die Modalitäten und Aufgaben klar formuliert.
    Somit sind es Berufe wie viele andere auch.
    Polizei, Bundespolizei, Feuerwehr, Rettungsdienste, THW, Justiz, Security, …. schützen und unterstützen unser Land ebenfalls tagtäglich.
    Ein Bundeswehr-Mitglied würde durch den Veteranentag mehr Anerkennung erhalten als der Polizist, der Sanitäter des DRK, …
    Dahingehend bin ich gegen einen Veteranentag und plädiere für gleichberechtigte Anerkennung aller Berufsgruppen.
    Jede Arbeit, die verrichtet wird, ist wertvoll und wichtig.

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