Trier: Jetzt kann’s richtig losgehen – Flächen für Gewerbegebiet parQ54 so gut wie erschlossen

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Oberbürgermeister Wolfram Leibe (rechts) bedankte sich bei Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt (2. v. r.) für die Förderung des Landes in Höhe von 5,8 Millionen Euro für das Gewerbegebiet parQ54. Dort stehen auf einer Fläche von gut 67.000 Quadratmetern 27 Parzellen zum Verkauf. Foto: Trierer Rathaus Zeitung

TRIER. Wichtiger nächster Schritt für das Gewerbegebiet parQ54: Die Flächen der ehemaligen General-von-Seidel- Kaserne im Trierer Südwesten sind nun so gut wie erschlossen, Straßen, Wege und Zuleitungen gebaut.

Das berichtet die Trierer Rathaus Zeitung in ihrer aktuellen Ausgabe.

Für diese Erschließung investiert die Stadt Trier über 16,6 Millionen Euro. 5,8 Millionen Landesförderung dazu hat Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt vergangene Woche beim Ortstermin übergeben. Sie sagte: „Die Umwandlung der ehemals militärisch genutzten Fläche in einen innovativen Standort für kleine und mittlere Unternehmen ist ein herausragendes Beispiel für nachhaltige Stadt- und Wirtschaftsentwicklung.“

Oberbürgermeister Wolfram Leibe dankte dem Land für die Unterstützung und sprach vom vorbildlichsten Gewerbegebiet in Rheinland-Pfalz. Das Besondere am parQ54 ist der Versuch, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit zu verbinden. Anschaulich wird das an der von den Stadtwerken geplanten Wärmeversorgung. Der dort verlaufende, unterirdische Abwasserkanal wird mit einem Wärmetauscher versehen und erzeugt so große Teile der Heizenergie für die Firmen, die sich dort ansiedeln. Das ist nicht nur klimaschonend, weil dabei keine fossilen Rohstoffe verbrannt werden, sondern die Firmen sparen damit die Installation eigener Heizungsanlagen.

Etwa 90 Prozent der Erschließungsanlagen – Straßen und Leitungsbau – sind bereits erledigt, es folgen noch die Arbeiten an den Grünanlagen. 27 Parzellen stehen zum Verkauf, 36 Firmen haben sich in der ersten Runde beworben. 22 Unternehmen haben einen Zuschlag bekommen. Nun laufen die Vertragsverhandlungen. Im Frühjahr 2025 könnten also erste Firmen mit ihren Bauten beginnen.

parQ54 in Zahlen

  • 67.252 Quadratmeter vermarktbare Fläche. Preis: 130 Euro/Quadratmeter an der Luxemburger Straße, 117 Euro restliches Gelände.
  • Platz für rund 260 Arbeitsplätze und 50 Ausbildungsplätze.
  • 180 Bäume werden gepflanzt oder erhalten.
  • 8000 Quadratmeter Gehwege wurden gepflastert, 7 Kilometer Bordsteine verlegt, 3,2 Kilometer Kanäle und Entwässerungsleitungen und 6,4 Kilometer Strom- und Glasfaserleitung.

(Quelle: Trierer Rathaus Zeitung, Ausg. v. 03.12.24)

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3 Kommentare

  1. Verstehe ich das richtig? Stadt und Land investieren zusammen 22,4 Millionen Euro, um dann im günstigsten Falle durch den Verkauf der Gewerbegrundstücke etwa 8,75 Euro zu bekommen. Dann verbleibt noch das restliche Gelände zu 117 Euro/qm. Aus dem Artikel geht nicht hervor, wie groß diese Fläche ist. Ob sie ausreicht, um die Lücke zu den 22,4 Mio zu schließen? Es sieht nicht danach aus, dass Stadt und Land am Ende etwas übrig haben werden. Also noch mehr Defizit im Stadtsäckel?

    Zur Not kann man ja das Anwohnerparken mal wieder um einige Hundert Prozent heraufsetzen. Wo 200 Euro gehen für einen Parkplatz ohne Parkrecht, da gehen doch auch locker 400. Zudem gibt es ja auch noch einige Stadtteile, in denen man es überhaupt erst einmal einführen könnte. Trier-Süd kommt ja nun schon seit diesem Jahr in den Genuss dieser wundersamen Geldvermehrung. Wann sind denn Heiligkreuz, Kürenz, Olewig, Trier-West und Euren dran?
    Unterstützen Sie unsere Petition: https://www.openpetition.de/petition/online/parkgebuehren-runter-3

  2. Gewinn ist relativ. Abgerundet 250 Jobs mit durchschn. 50k Brutto werfen über die Jahre viel Geld ab. Dazu noch die ganzen bauten der Firmen, da verdient der Staat auch kräftig mit. Handwerker verdienen auch daran und zahlen Steuern.
    Die Aufgabe des Staates ist ja nicht Gewinn mit Grundstücken und Erschließung zu machen, sondern Infrastruktur bereitzustellen.

  3. @Dieter Müller
    Gewinn ist nicht relativ. Gewinn ist das, was übrigbleibt nach Gegenüberstellung von Erlösen und Kosten. Relativ ist alleine der Zeitraum, auf den man das betrachtet. Bei IHRER Betrachtung ist der Zeitraum sehr relativ, eigentlich gar nicht festgelegt, vllt bis zum St. Nimmerleinstag. IHre Aufstellung stützt sich allein auf Vermutungen. Wo kommen die 50.000 Brutto her? Sind die schon irgendwo verbucht oder nur geflossen? Sind die angesagten 250 Arbeitsplätze neu geschaffene oder nur verlagerte? DAs weiß doch bisher noch niemand, weil ja auch die ansiedelnden Firmen noch gar nicht bekannt sind und noch gar keine Verträge unter Dach und Fach sind. Oder wissen SIE mehr als wir.
    Gleiches gilt für die Annahme mit den Bauten der Firmen, an denen Staat und Handwerk verdienen sollen. Steht schon einer der Bauten? Ist schon Geld geflossen? Wolfspeed und Intel hatten auch im Saarland und Magdeburg große Hoffnungen geweckt. Milliarden an Subventionen und sonstigen Zuschüsse wurden locker gemacht und müssen jetzt verzinst werden, OHNE das Geld hereinkommt. Die Tausenden von Arbeitsplätzen, mit denen die Politiker diese Investitionen der Bevölkerung schmackhaft gemacht haben, sind ausgeblieben. Geblieben sind die Verbindlichkeiten des Staates. Die machen laut FAZ für das geplante Batterie-Werk von Northvolt in Schleswig-Holstein über 600 Mio aus. Northvolt hat Insolvenz angemeldet. Intel und Wolfspeed. haben sich zurückgezogen. Geblieben sind die Verbindlichkeiten, die Staat und Länder eingegangen sind.
    Also verfrühstücken Sie nicht jetzt schon das Geld, das das neue Gewerbegebiet einbringen soll. Bisher gibt es nur Schulden für die ohnehin schon klamme Stadtkasse. Auch das Argument der STeuereinnahmen ist ein Todschlagargument. Der Stadt fließen nur aus den Gewerbesteuern direkt Einnahmen zu. Aber – wie gesagt – auch erst dann, wenn sich dort Unternehmen angesiedelt haben und die ersten Steuergelder fließen. DAs kann auch noch dauern. In der Zwischenzeit aber zahlen Stadt und Land Zinsen auf die 22,6 Mio.
    Zudem: Wo steht geschrieben, dass Staat und Gemeinden keinen Gewinn aus Grundstückverkäufen erzielen dürfen? Noch weniger aber sind sie verpflichtet, Verluste zu erwirtschaften, die dann auf die Bürger umlegt werden. Bei fast jeder Baumaßnahme, die Kritik in der Bevölkerung hervorruft, weil sie die Kassen der Stadt überlasten, wurde bisher immer mit den Gewerbeerträgen argumentiert. DAs will uns ja auch Becker einreden, wenn der die Autos der Anwohner aus der Stadt vertreiben will um dafür Marktstände, Cafes und ähnliches dort ansiedeln will.
    Im Moment ist Trier doch gesegnet mit Leerstand an Läden in der INnenstadt. Die Vermieter werden doch diese Räume schon kaum los. Wie viele Marktstände, Cafes und Restaurants will Becker denn auf den freiwerdenen Parkplätzen aufstellen? Wenn die dann auch noch leer stehen, dann sollt Becker doch froh sein über jeden zahlenden Anwohner, selbst wenn er nur 30 Euro zahlt wie früber statt der 200 + x.
    Wenn all diese Maßnahmen so viele Gewinne einbringen, wie man uns weismachen will, wieso ist die Stadt dann mit HUnderten von Millionen verschuldet? Kommen Sie mir jetzt nicht mit Personalkosten. Die SChulden der Stadt wie auch von Land und Bund sind langfristige, d.h. durch langfristige Kredite entstanden. Diese gibt es nicht für Personalkosten sondern nur für langfristige Investitionen, wie auch das neue Gewerbegebiet in Euren.
    Damit wir uns nicht falsch verstehen. Ich voll und ganz für die Ansiedlung von Gewerbe. Nur es muss sich auch lohnen, sonst hat keiner was davon, am wenigsten die Bürger, die am Ende die Zeche bezahlen, ohne gefragt worden zu sein. Denn diese Entscheidungen wie auch die der ERhöhung der Gebühren für Anwohnerparken sind Entscheidungen der gewählten Volksvertreter. Die Bürger hat niemand gefragt. Die meisten von denen denken und handeln wie die schwäbische Hausfrau: Man kann nur so viel ausgeben, wie man einnimmt. Und deshalb sollte man sich jede Ausgabe auch gut überlegen.

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