Trier: Jedes Opfer ist eines zu viel – Gute Resonanz bei Aktionen gegen Gewalt an Frauen

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Foto: Rathaus Zeitung Trier

TRIER. Trotz Regen fanden die Aktionen gegen Gewalt an Frauen in Trier eine gute Resonanz. Zum Auftakt der Reihe von UN Woman wurden bei der Aktion „Orange the world“, die die städtische Frauenbeauftragte Angelika Winter koordiniert hat, viele starke Zeichen gesetzt, unter anderem an der Porta Nigra und vor dem Rathaus. 

Das berichtet die Trierer Rathaus Zeitung in ihrer aktuellen Ausgabe.

Das Gebäude erstrahlte am Starttag 25. November erneut in der Aktionsfarbe Orange. Unter der Schirmherrschaft von OB Wolfram Leibe wurde außerdem die Flagge von UN Woman gehisst. Sie weht dort bis zum 10. Dezember, wenn die Aktionstage am „Tag der Menschenrechte“ enden. Die Mitorganisatorinnen vom Zonta-Club Trier freuten sich über zahlreiche Gäste, darunter die Präsidentinnen der Universität, Hochschule sowie der Trierer Polizei, aber auch Vertreterinnern weiterer Frauen-Serviceclubs, verschiedener Ratsfraktionen sowie der Volksbank, der City-Initiative und der Sparkasse, die diese Aktion, aber zum Beispiel auch das Frauenhaus unterstützen. Zudem werden viele Gebäude in Orange angestrahlt, darunter erstmals das künftige MVZ des Klinikums Mutterhaus am Viehmarkt. 

Bei der Präsentation der Frauen Service-Clubs an der Porta war erstmals ein Banner von UN-Woman zu sehen. Foto: Trierer Rathaus Zeitung

Bei der Flaggenhissung vor dem Rathaus betonte OB Wolfram Leibe, angesichts der Tatsache, dass die Zahlen gewaltsamer Übergriffe gegen Frauen und Mädchen deutlich gestiegen sind, sei es wichtiger denn je, dieses Problem „nach außen zu tragen“. Gleichzeitig lobte er, dass es in Trier dank der Koordinierung durch die städtische Frauenbeauftragte Angelika Winter ein sehr gut ausgebautes Netzwerk gebe.

Dr. Silke Stapel-Weber, Präsidentin des Zonta-Clubs als Mitveranstalter des Events vor dem Rathaus, bedankte sich bei den zahlreichen Mitstreitern für das große Engagement: „Je mehr die weibliche Front zusammensteht, desto mehr können wir bewirken.“ Sie verwies auf eine aktuelle Erhebung, nach der jede dritte Frau im Erwachsenen-Alter in der EU schon Gewalt erleiden musste. Das regionale Netzwerk müsse „weiterhin der Politik im Nacken sitzen“, damit mit dem Gewalthilfegesetz endlich die Grundlagen zur konkreten Umsetzung der Istanbul-Konvention geschaffen werde. Letzten Mittwoch wurde es zwar von der Bundesregierung beschlossen, die Zustimmung von Bundestag und Bundesrat steht aber noch aus.

Die Universität Trier ist zum zweiten Mal bei den „Orange Days“ dabei. Im Mittelpunkt stand am 25. November wieder die Beleuchtung des Gebäudes am Campus II. Das Autonome Frauen*referat des AStA stellte in der Mensa Info-Material zur Verfügung. Am Donnerstag organisierten Hochschule und Uni im Campus Gestaltung eine Lesung mit Bestsellerautorin Alexandra Zykunov über Diskriminierung und Gleichberechtigung Der Soroptimist-Club zeigte den Film „Morgen ist auch noch ein Tag“. Zudem initiierte er eine Plakatkampagne in SWT-Bussen und der Arena. Der Förderverein des Frauenhauses beteiligte sich mit einem Info-Stand in der Fleischstraße: Unter dem Motto „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ wurden selbst gebackene Plätzchen mit der Bitte um eine Spende verteilt. In der Fleischstraße wurden 155 Paar Frauenschuhe aufgestellt, um auf die erschreckende Zahl von Femiziden im letzten Jahr in Deutschland aufmerksam zu machen. Bis 5. Dezember gibt es in der EGP-Bühne an der Südallee eine von Daniela Kurella gestaltete Installation. Das Programm umfasste noch weitere Kultur-Events sowie einen Workshop des Frauennotrufs.

(Quelle: Trierer Rathaus Zeitung / Petra Lohse, Ausg. v. 03.12.24)

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