Gladiators Trier: Sponsoring-Vertrag mit umstrittenem Unternehmen wieder aufgelöst

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Playoffs 2024. Foto: lokalo.de (SE)

TRIER. „Kaspersky“ ein aus Russland stammendes und weltweit agierendes Unternehmen für Cybersicherheit und die Trierer Profibasketballer schlossen kürzlich eine Werbepartnerschaft ab, die nun frühzeitig endet.

Vor einigen Tagen veröffentlichten die Gladiators Trier eine neu geschlossene Partnerschaft mit Kaspersky für die Saison 2024/25 in der 2. Basketball Bundesliga ProA. Nach ausführlicher interner Bewertung der Resonanz auf diese Meldung suchten die Verantwortlichen der Gladiatoren und die Unternehmensleitung von Kaspersky Deutschland noch einmal das Gespräch über die Perspektive der Zusammenarbeit und einigte sich auf eine Beendigung der Partnerschaft.

Kaspersky-Verbot in den USA
Die US-Regierung hatte Kaspersky-Produkte aufgrund von Sicherheitsbedenken verboten. Das US-Heimatschutzministerium ordnete bereits 2017 an, dass alle Bundesbehörden Kaspersky-Software von ihren Systemen entfernen müssen. Im Juli 2024 erweiterte das US-Handelsministerium diese Maßnahmen und verhängte ein umfassendes Verbot für den Verkauf und die Nutzung von Kaspersky-Produkten in den USA. Der Grund hierfür sind Befürchtungen, dass das Unternehmen von der russischen Regierung gezwungen werden könnte, Daten preiszugeben, was potenziell zu Spionagezwecken genutzt werden könnte.

Auch in Deutschland hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) im März 2022 eine offizielle Warnung herausgegeben, in der von der Nutzung von Kaspersky-Produkten abgeraten wird. Diese Warnung basiert auf der Einschätzung, dass Kaspersky als ein russisches Unternehmen theoretisch verpflichtet werden könnte, Daten an die russische Regierung weiterzugeben. Ein Verbot, auch im Bereich des Sponsorings gibt es aber nicht.

Partnerschaft mit Kaspersky einvernehmlich beendet

Wie die Gladiators mitteilen, wurde sich in vertrauensvollen, transparenten und zielführenden Gesprächen auf eine vorzeitige Auflösung des Sponsorenvertrages mit dem aus Russland stammendem Unternehmen geeinigt.

Geschäftsführer Andre Ewertz: „Wir möchten uns bei Kaspersky für die respektvolle und offene Kommunikation bedanken. Aufgrund der Bedenken bezüglich der Sicherheitsprodukte in der aktuellen Zeit, sowie der Resonanz auf die Meldung zur Zusammenarbeit haben wir uns einvernehmlich auf ein vorzeitiges Ende der Werbepartnerschaft geeinigt. In sehr guten Gesprächen zeigte Kaspersky großes Verständnis für unsere Situation und machte umgehend klar, den Gladiators in keiner Form schaden zu wollen. Wir bedauern die Entwicklung, die diesen Schritt notwendig machte und danken Kaspersky für die kurze aber vertrauensvolle Partnerschaft und die ehrlichen und zielführenden Gespräche“.

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