MAINZ/TRIER. Aufatmen bei einigen Steillagen-Winzern an der Mosel: Sie können nun den Pflanzenschutz in ihren Weinbergen per Hubschrauber für dieses Jahr angehen.
Es gebe jetzt Planungssicherheit für Winzer mit Gebieten, in denen der Mosel-Apollofalter vorkomme, teilte das rheinland-pfälzische Weinbauministerium am Freitag in Mainz mit. Für die im Rahmen eines vorgelegten Schutzkonzeptes erlaubten und bereits zugelassenen Fungizide werde es für die Luftanwendung keine neuen Auflagen geben werden. Nur für neu zuzulassende Mittel werde es neue Bescheide geben.
Weinbauministerin Daniela Schmitt (FDP) wertete die Lösung als gemeinsamen Erfolg der Weinbaubranche und der beteiligten Ämter und Behörden. Die Winzer und die beteiligten Unternehmen würden schon ab nächster Woche in die Planung der Saison gehen.
Die Lösung sei «eine große Erleichterung und ein Riesenschritt nach vorn», sagte der Geschäftsführer des Weinbauverbandes Mosel, Maximilian Hendgen, in Koblenz. Die Winzer hätten nun «Zeit gewonnen». Ein Verbot der Hubschraubereinsätze hätte für etliche Winzer das Aus bedeutet, da es für die steilen Hänge keine Alternative gebe.
Bislang war bei etlichen Winzern mit steilen Weinbergen an der Terrassenmosel zwischen Bremm (Kreis Cochem-Zell) und Winningen (Kreis Mayen-Koblenz) der Pflanzenschutz für 2024 und die Folgejahre ungeklärt gewesen. Grund: Dort ist der Apollofalter heimisch, dessen Bestände im vergangenen Jahrzehnt stark zurückgingen.
Das Umweltbundesamt (UBA), als bewertende Behörde am Zulassungsverfahren von Pflanzenschutzmitteln beteiligt, hatte einen verstärkten Schutz des Falters gefordert. Daher gab es zunächst kein grünes Licht vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) für das Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln mittels Hubschrauber für dieses Jahr.
Nach Angaben des Ministeriums liegen Untersuchungen vor, nach denen die Weinbaulagen durch Bewirtschaftung erst die Voraussetzung für Habitate des Apollofalters schafften. In verbuschten Landschaften würde er dagegen kaum vorkommen, hieß es. Gemeinsam werde man auch weiterhin zum Erhalt des Mosel-Apollos beitragen.