Universität Trier: Zahl der Insektenarten in Wäldern über Jahrzehnte stabil

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Ein kleiner Schmetterling sitzt auf einem Blatt. Foto: Waltraud Grubitzsch/dpa-Zentralbild/ZB/Symbolbild

TRIER. Die Zahl der Insektenarten in deutschen Wäldern ist nach einer Untersuchung von Trierer Biogeografen über einen Zeitraum von 30 Jahren nahezu stabil geblieben. Zahlenmäßig rückläufige Arten würden stetig und über lange Zeit durch neue Arten ersetzt, «so dass kein markanter Verlust in der Artenzahl auftritt», teilte der Leiter des Forschungsprojektes, Henrik Krehenwinkel, in Trier mit.

Viele der sich neu ansiedelnden Insektenarten hätten aber einen hohen «Verbreitungsdrang». Das führe zu einer «räumlichen Homogenisierung», indem diese Arten in immer mehr Gebieten dominierten und somit die Zahl weit verbreiteter Insektenarten rückläufig sei, schrieb der Co-Autor der Studie, Sven Weber.

Die Ergebnisse basierten auf einer «ungewöhnlichen Datenquelle», teilte die Universität Trier mit. Die Biogeografen hätten DNA-Proben aus Blättern von Bäumen analysiert, die über mehrere Jahrzehnte in der Umweltprobenbank des Bundes gesammelt und archiviert werden. Für ihre Studie nahmen sie Proben aus dem Blattmaterial von vier Baumarten an 24 Standorten in Deutschland in den Blick.

Den Blättern, die ursprünglich zur Messung von Luftschadstoffen in der Umwelt dienten, entnahmen die Forschenden demnach sogenannte Umwelt-DNA (eDNA), die zum Beispiel durch Kauspuren von Insekten zurückblieben. Mit der angereicherten und sequenzierten Umwelt-DNA ließen sich mehrere Tausend Insektenarten nachweisen, die mit den Blättern in Kontakt gekommen seien, hieß es.

Laut Professor Krehenwinkel zeigt die Studie, «dass standardisierte Zeitreihendaten benötigt werden, um Muster und Triebkräfte des Wandels der biologischen Vielfalt in Insektengemeinschaften zu verstehen». Sie unterstreiche zudem «den immensen Wert bestehender Umweltarchive», die mit neuen Ansätze erschlossen werden könnten. (Quelle: dpa)

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