Trierer Grundstücksmarktbericht: Preise bei Immobilien steigen immer weiter!

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Foto: dpa

TRIER. Wie die Stadt Trier mitteilt, hat die Pandemie bisher nicht zur einer Preissenkung auf dem Trierer Immobilienmarkt geführt. Das geht aus dem aktuellen Grundstücksmarktbericht hervor, den die Geschäftsstelle des Gutachterausschusses jetzt veröffentlicht. Datenbasis sind mehr als 1500 Kaufverträge von 2020 mit einem Volumen von rund 550 Millionen Euro, die ausgewertet wurden, um möglichst große Transparenz herzustellen.

Die Preise für Wohnbaugrundstücke für Ein- oder oder Mehrfamilienhäuser stiegen durchschnittlich um 15 Prozent. Eine Abweichung gibt es in zwei Bereichen. Im Nordwesten der Stadt sowie in Ruwer lag der Zuwachs nur bei etwa zehn Prozent. Aber dieser im Vergleich zum gesamten Stadtdurchschnitt etwas niedrigere Wert bedeutet eine Trendumkehr: Damit gehört dort die Stagnation oder sogar der teilweise Rückgang der Preise der Vergangenheit an.

Aus dem Bericht, den der Gutachterausschuss für Grundstückswerte unter dem Titel „Daten und Fakten zum Trierer Immobilienmarkt“ vorstellt, geht außerdem hervor, dass 2020 nahezu ein Drittel der verkauften Eigentumswohnungen und damit mehr als 18.000 m² Wohnfläche neu errichtet wurden. Preise für kleinere Neubauwohnungen mit einer Fläche bis 40 m² legten im Vorjahresvergleich um rund sieben Prozent zu. Die höchsten Preise pro m² gab es in Trier-Nord mit 5000, gefolgt von Heiligkreuz sowie Feyen/Weismark mit 4200 Euro. Am Ende der Skala steht der Nordwesten der Stadt und Ruwer mit 3500 Euro.

Bei gebrauchten Eigentumswohnungen über 40 m² stiegen die Preise 2020 um durchschnittlich neun Prozent und bei den kleineren um sechs Prozent. Nach Stadtteilen betrachtet lagen die Preise in der Innenstadt, Trier-West, Euren, Zewen und Ruwer auf dem Vorjahresniveau. In den östlich und südlich an das Zentrum angrenzenden Quartieren gab es eine Steigerung von rund 18 und in Heiligkreuz von etwa 19 Prozent. In den Höhenstadtteilen fiel das Plus mit rund sechs Prozent etwas schwächer aus. In den verschiedenen Quadratmeterpreisen sind die Kosten für Autoabstellplatze noch nicht enthalten.

Bei gebrauchten Einfamilienhäusern stiegen die Preise 2020 im Vergleich mit dem Vorjahr um sieben Prozent. Für neue Immobilien in diesem Segment wurden zu wenige Verkäufe registriert, um eine verlässliche Preisentwicklung ermitteln zu können. Ein Kaufpreisplus von 13 Prozent ermittelten die Immobilienexperten bei Mehrfamilienhäusern. Gemischt genutzte Objekte außerhalb der Fußgängerzone legten um rund acht Prozent zu. An den Verkaufsumsätzen, die die Daten-grundlagen des Grundstücksmarktberichts bilden, haben Flächen der Land- und Forstwirtschaft sowie für Freizeitnutzungen einen Anteil von weniger als 0,1 Prozent und sind daher nach Einschätzung der Immobilienexperten eine „marginale Größe“. In diesem Segment wurden 2020 rund 70 Verkäufe registriert.

Neben den Informationen über das örtliche Immobilienmarktgeschehen bietet der Grundstücksmarktbericht erneut die Möglichkeit, den Marktwert bebauter Grundstücke und von Eigentumswohnungen zumindest überschlägig einzuschätzen und so Anhaltspunkt für eine mögliche Kaufentscheidung zu haben. Er vermittelt generell mit seinem reichhaltigen Informationsteil über die gesetzlichen Grundlagen und mit der Erläuterung von Fachbegriffen (Verkehrswert, Liegenschaftszinssatz, Bewirtschaftungskosten, Marktanpassungs-, Sachwert- und Ertragswertfaktoren) auch einen Einblick in die Grundstücksbewertung. Hierzu sind einige praxisorientierte Beispielberechnungen mit Wertfaktoren zur überschlägigen Verkehrswertermittlung und Durchschnittspreise für unbebaute Grundstücke, Ein- und Zweifamilienhäuser, Eigentumswohnungen, Garagen und Pkw-Einstellplätze sowie von Geschäftsimmobilien und Mehrfamilienhausliegenschaften enthalten.

Eine Neuerung im aktuellen Grundstücksmarkbericht ist der Wechsel der Ermittlungsgrundlage für die Wohnfläche auf die entsprechende Verordnung. Neben den Gebäudefaktoren für Eigentumswohnungen gilt das auch für das Ertragswertmodell bei Mehrfamilienhausgrundstücken und gemischt genutzten Objekte. Das sind zum Beispiel Wohn- und Geschäftshäuser. Weitere neue Elemente sind die Normierung der Mittelwerte gebrauchter Eigentumswohnungen auf einen nicht vermieteten Zustand und die partielle Zusammenfassung von Lageklassen, die den Vergleich erleichtern, für neue Eigentumswohnungen. Die Broschüre mit dem Grundstücksmarktbericht kann unter gutachterausschuss.trier.de oder per Fax (0651/7183692) bestellt werden. Die Gebühr beträgt jeweils 80 Euro.

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