RLP: Weniger als 1% der Rückkehrer positiv – waren die Pflichttests wirklich notwendig?

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Teststation Markusberg - Foto: Steil TV

Die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) hält die neue Teststrategie bei Reisen für richtig. «In Rheinland-Pfalz wurden weniger als ein Prozent der Reiserückkehrer an den Teststationen des Landes mit einem positiven Befund auf das Coronavirus getestet», sagte die Ministerin der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. Die endgültige Entscheidung zu den in der Schalte der Gesundheitsministerkonferenz besprochenen Inhalten werde am Donnerstag in einem Gespräch der Kanzlerin mit den Regierungschefs der Länder in dieser Woche getroffen.

«Die Testung von Urlaubsrückkehrern war in der Ferienzeit eine gute Ergänzung zu unserer Teststrategie des Landes», sagte Bätzing-Lichtenthäler. «Besonders mit Blick auf den Herbst sollten wir uns nun wieder auf die anlassbezogene Populationstestung konzentrieren», betonte die Ministerin. «Die breite Testung um einen positiven Fall herum ist sehr effektiv, um frühzeitig und gezielt Maßnahmen ergreifen zu können und Infektionsketten zu unterbrechen.»

Nach der Schalte der Gesundheitsminister soll es kostenlose Corona-Tests für Urlauber bei der Einreise nach Deutschland nach Ende der Sommerreisesaison nicht mehr geben. Außerdem soll die erst kürzlich eingeführte Testpflicht für Rückkehrer aus Risikogebieten wieder abgeschafft werden. Kritik daran kam aus Bayern.

Im Moment gilt, dass Reisende, die in Risikogebieten waren, sich nach der Einreise testen lassen müssen, wenn sie keinen eigenen – maximal 48 Stunden – alten negativen Test vorweisen können. Ein negatives Ergebnis hebt die vorgeschriebene Quarantänepflicht auf. Seit Ende Juli können sich zudem Urlaubsrückkehrer auch aus Nicht-Risikogebieten in Deutschland kostenlos auf Corona testen lassen.

Rheinland-Pfalz hatte Anfang August als Ergänzung bestehender Einrichtungen vier Teststationen für Reiserückkehrer eingerichtet. Nach Problemen mit vielen handschriftlich ausgefüllten Formularen bei der Teststation an der Autobahn bei Trier meldete unterdessen auch der Rhein-Hunsrück-Kreis Schwierigkeiten bei der Station am Flughafen Hahn. Zuvor hatte der SWR darüber berichtet.

Laut einer Kreissprecherin dauerte anfangs die Übersendung der Testergebnisse so lange, dass das Testlabor gewechselt und die Abläufe beschleunigt worden seien. In manchen Fällen hätten die zurückgekehrten Flugreisenden ihre Mailadresse gar nicht oder unleserlich angegeben, so dass die Testergebnisse zeitaufwendig als Briefe verschickt worden seien. In Einzelfällen seien diese wegen falscher Angaben der Postadresse nie angekommen. Weitere Teststationen für Reiserückkehrer in Rheinland-Pfalz befinden sich an der belgischen Grenze (Bitburg) sowie an der französischen Grenze (Landau).

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7 Kommentare

  1. Für Hr.Spahns Steuerverschwendung gehen ca.1850 Familien ein Jahr arbeiten, Nun sollen ja andere Maßnahmen erfolgreicher sein, im Endeffekt bringt es garnichts.Ausser, das man alles zahlen soll, um das rausgeworfene Geld wieder einzusammeln. Denn Ansteckungen gab’s schon in den Vorgenerationen, nur da gab es halt weniger Möglichkeiten, diese ambulant zu behandeln.

    • Nun, ich wünsche Ihnen ganz besonders viel „Kontakt“ zu ungetesteten, positiv Infizierten, mit einem „ungünstigen Verlauf“ für Sie, vielleicht denken Sie dann zukünftig anders über den Schutz der Bevölkerung. Hier wurde/wird das (Staats-,)Geld wenigstens z.T. „sinnvoll“ für die deutsche Bevölkerung eingesetzt/ verprasst, wobei die Reiserückkehrer aus Risikogebieten die Tests selbst bezahlen MÜSSTEN – im Gegensatz zu vielen anderen „Projekten“ seit 2015, wo Milliarden verschwendet werden und kein Ende in Sicht ist, daran noch die nachfolgenden Generationen bezahlen, psychisch und physisch.

  2. Wie sieht es denn mit der Fehlerquote der Tests aus? Demnach wären das ja in etwa die „falsch positiven“ die jetzt in der Statistik als infiziert stehen oder sehe ich das falsch?

    • Das sehe ich ebenso, bei über 500.000 Tests pro Woche reicht alleine die Fehlerquote aus um die Corona-Statistiken, die täglichen Schlagzeilen und die Pandemie insgesamt am Leben zu erhalten.

    • Ich sehe es ebenso: Wie hoch ist der Anteil ‚falsch positiver‘, wie viele der Infizierten erkranken und wie sind deren Krankheitsverläufe? Viren passen sich stets an den Wirt an, sodass mit der Zeit die neuen Wirte immer weniger krank werden, verglichen mit den early adopters.

    • So ist es. Gestern waren es ja, obwohl mit sehr hohen Werten nach den schmalen Wochenendzahlen gerechnet wurde, nur etwa 1350 (heute knapp 1650). Letzte Woche waren es mal 2000 und da war die Welt dem Untergang geweiht. Gestern wurden dann ganz andere Zahlen genannt, weil die etwa 1350 nicht in die reisserische Berichterstattung passten. Dann werden Zahlen genannt, die man erstmal wieder neu einordnen muss, damit man sie vielleicht versteht. Es ist einfach jämmerlich. Heute wurde dann sogar die Demo in Berlin versagt, weil vermutet wird, dass die Regeln nicht eingehalten werden. War bei BLM auch so, keinerlei regeln eigehalten, interessierte aber niemanden.

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