KAISERSLAUTERN. Wegen Betrugs in Millionenhöhe hat das Amtsgericht Kaiserslautern zwei Strafbefehle gegen einen Verantwortlichen einer Kreditfirma mit Sitz in Speyer erlassen. Das Gericht habe auf eine Bewährungsstrafe mit Geldauflage in Millionenhöhe und zudem eine Geldstrafe in Millionenhöhe entschieden, teilte die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern am Mittwoch auf Anfrage mit.
Der Richterspruch sei rechtskräftig. Bundesweit wurden demnach etwa 175 000 Menschen um insgesamt rund 30 Millionen Euro betrogen.
Den Ermittlungen zufolge hatten Mitarbeiter der Firma von 2010 bis 2017 von Kunden die Übernahme von Reisekosten und Auslagen verlangt, die dem Unternehmen in Wirklichkeit nicht entstanden waren. Über die Entscheidung hatte auch die Zeitung «Die Rheinpfalz» berichtet.
«Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Kaiserslautern ordnete das Amtsgericht Kaiserslautern die Einziehung von Beträgen in Höhe von circa 30 Millionen Euro an, welche das Unternehmen von den geschädigten Kunden im Tatzeitraum erlangt hat», teilte die Anklagebehörde in der pfälzischen Stadt mit.
Die Entscheidungen des Gerichts fielen im Strafbefehlsverfahren. Es wird oft gewählt, um mögliche mühsame Hauptverhandlungen zu vermeiden und die Justiz zu entlasten – zudem kann es im Interesse des Beschuldigten liegen, das Verfahren ohne viel Aufwand abzuschließen.