Europäische Mobilitätswoche: Trier per Pedes und Pedale

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Foto: Bistum Trier

TRIER. Ein autofreier Sonntag und kostenloses Busfahren: Während der Europäischen Woche der Mobilität im September sollen in Trier publikumswirksame Aktionen für umweltfreundlichen Stadtverkehr stattfinden. Der Stadtrat hat dafür nach ausführlicher Diskussion verschiedene Initiativen auf den Weg gebracht. Viele Details müssen aber noch geklärt werden.

Die Europäische Mobilitätswoche vom 16. bis 22. September wird seit 2002 von der EU-Kommission veranstaltet. 2019 beteiligten sich europaweit mehr als 3100 Kommunen. Auch Trier hat in der Vergangenheit schon mitgemacht, zum Beispiel mit einem Erlebnistag zur Elektromobilität oder der probeweisen Sperrung von Straßenabschnitten für den Autoverkehr.

Für dieses Jahr schlagen die Ratsfraktionen der Grünen, SPD und Linken einen Raderlebnistag vor, wobei die gesamte Altstadt mit Alleenring für den Fahrrad- und Fußverkehr reserviert und für den Autoverkehr gesperrt werden soll. Gleichzeitig sollen in Kooperation mit dem ADFC, VCD, der Lokalen Agenda 21 und der TTM Events zum Thema Verkehrswende organisiert werden. Bernhard Hügle (B‘90/Grüne) begründete den Antrag: „Es gibt bei uns noch viel zu tun bei der Förderung des Rad- und Fußverkehrs. Mit diesem Erlebnistag setzen wir ein Zeichen für eine zukunftsweisende Mobilität und bieten zugleich ein erweitertes Erlebnis der Urbanität.“ Als Termin ist Sonntag, 20. September, vorgesehen.

Es gibt aber noch einige offene Fragen, zum Beispiel die Höhe der Kosten und wie ein attraktives Begleitprogramm aussehen könnte. Die Absperrung der Innenstadt gilt als logistische Herausforderung, wenn man gleichzeitig die Erreichbarkeit wichtiger Einrichtungen, zum Beispiel des Mutterhauses, und den Busverkehr aufrechterhalten will. Der Raderlebnistag wurde somit zunächst nur zur Prüfung beschlossen, ein genaueres Konzept soll jetzt ausgearbeitet werden.

Umstieg auf den Bus

Eine weitere Aktion betrifft die öffentlichen Verkehrsmittel: Für einen Tag soll das Fahren mit den Stadtbussen kostenlos möglich sein. „Wir wollen damit die Menschen dazu bewegen, auf den ÖPNV umzusteigen“, so Thomas Albrecht (CDU), dessen Fraktion den Antrag eingebracht hatte. Die Initiative wurde einstimmig begrüßt, allerdings soll die Aktion nicht wie von der CDU beabsichtigt am 9. Mai, einem Samstag und Feiertag in Luxemburg, stattfinden, sondern auf Vorschlag der SPD an einem gewöhnlichen Werktag in der Mobilitätswoche im September. Der Einnahmeausfall für die Stadtwerke wird mit 12.000 Euro beziffert.

Komplettiert werden die Programmvorschläge für die Europäische Mobilitätswoche mit der Einrichtung einer Umweltspur in der Christophstraße, die dann mehrere Wochen bestehen bleiben soll, um die längerfristigen Auswirkungen bewerten zu können. Beigeordneter Andreas Ludwig hatte dieses Projekt im Baudezernatsausschuss auf Anfrage der Grünen angekündigt.

Der Stadtrat beschäftigte sich noch mit weiteren Verkehrsthemen. Es ging um die Attraktivierung der P+R-Parkplätze Trier-Nord und Messepark, um smartes Busfahren mit automatischer Fahrpreisabbuchung über das Handy und um die Verkehrsberuhigung des Karl-Marx-Viertels. Hierzu hatte die Linke zum wiederholten Mal einen Antrag gestellt, der nun in den zuständigen Fachausschuss verwiesen wurde. Sehr konkret war der Beschluss zum Sternbusverkehr: Ab 2021 wird es eine Ausweitung und Umstellung des ÖPNV-Angebots am Abend und am Wochenende geben.

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