US-Zölle als Risiko: So stark trifft es die Exportregion Trier

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Donald Trump spricht auf einer Veranstaltung der Republikaner Foto: Alex Brandon / AP / dpa

TRIER. Die Einigung zwischen der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten über neue Einfuhrzölle hat zunächst für Erleichterung gesorgt. Doch die Freude in der Wirtschaft der Region Trier ist gedämpft: Denn der Deal bringt zwar etwas mehr Planungssicherheit, bedeutet aber gleichzeitig schmerzhafte finanzielle Belastungen für viele exportorientierte Unternehmen.

„Die Gefahr eines Handelskrieges konnte vorerst abgewendet werden – das ist grundsätzlich eine gute Nachricht“, erklärt Jennifer Schöpf-Holweck, Hauptgeschäftsführerin der Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier. Doch sie warnt auch: „Ein dauerhaft erhobener Basiszoll von 15 Prozent ist eine klare Absage an den Freihandel.“

Gerade für Unternehmen mit starkem US-Geschäft – darunter viele Mittelständler aus der Region – könnten die neuen Zollregelungen bittere Folgen haben: Umsatzverluste, wachsender Konkurrenzdruck und unsichere Marktbedingungen. „Die Belastung ist real und deutlich spürbar“, so Schöpf-Holweck.

Stahl und Aluminium: 50-Prozent-Zölle bleiben

Besonders gravierend ist die Situation für Betriebe, die Stahl und Aluminium exportieren. Hier gelten weiterhin Zölle von bis zu 50 Prozent – eine Schwelle, die viele Geschäftsmodelle unrentabel macht. Für betroffene Unternehmen wird das US-Geschäft zunehmend uninteressant, was sich mittelfristig auch auf Beschäftigung und Investitionen auswirken dürfte.

Diversifizierung jetzt wichtiger denn je

Angesichts der neuen Lage fordert die IHK Trier ein stärkeres Umdenken in der Exportstrategie: „Auch wenn ein so bedeutender Markt wie die USA kaum ersetzt werden kann, ist es nun umso wichtiger, die Diversifizierung von Absatzmärkten und Lieferketten gezielt voranzutreiben“, so Schöpf-Holweck weiter.

Die aktuelle Entwicklung macht deutlich: Wirtschaftliche Verflechtungen bleiben politisch sensibel. Für die Unternehmen in der Region Trier ist das ein Weckruf, ihre internationale Aufstellung breiter aufzustellen – auch wenn der Weg dorthin herausfordernd ist.

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