WITTLICH/TRIER/BITBURG. Schon in der letzten Woche warnte die Kriminalpolizei Idar-Oberstein von einer neuen Masche, mit der Betrüger durch den angeblich sensationell günstigen Verkauf von Landmaschinen an das Geld anderer Menschen zu kommen. Was zunächst nach einem Einzelfall aussah, scheint jetzt doch weitere Kreise zu ziehen, wie die Kriminalinspektion Wittlich mitteilt.
Seit Anfang Januar 2015 werden, wie die Wittlicher Beamten schreiben, im Raum Wittlich/Trier/Bitburg erneut betrügerische Verkaufsanzeigen in örtlichen und überörtlichen Tages- und Wochenzeitschriften geschaltet und Traktoren zu Preisen angeboten, die erheblich unter dem aktuellen Marktwert liegen. Bei der Polizei sind hierzu mehrere Anfragen und Hinweise besorgter Bürger eingegangen.
Fahrzeuge befinden sich im Ausland
Auffallend ist bei allen Anzeigen, das als Kontaktmöglichkeit mit dem Anbieter lediglich eine E-Mail-Adresse angegeben ist. Ziel der bisher unbekannten Täter ist immer die Erlangung einer Vorauszahlung eines Teilbetrages des Kaufpreises. Dabei gehen die Täter wie folgt vor: Nach Kontaktaufnahme über E-Mail wird durch den Verkäufer mitgeteilt, dass sich das Fahrzeug im Ausland befindet. Hier sind bisher die Länder Finnland, Dänemark und Polen genannt worden.
Da eine Vorabbesichtigung bzw. Kauf gegen Barzahlung in aller Regel in diesen Fällen durch die Interessenten nicht möglich ist, wird durch den/die Verkäufer die Lieferung des Fahrzeuges per Spedition und Abwicklung des Kaufs über einen sogenannten „Treuhandservice“ vorgeschlagen.
„Rückgabemöglichkeit“ wird eingeräumt
Der Käufer soll einen Teil des Kaufpreises und der Lieferkosten an den „Treuhandservice“ im Voraus überweisen und nach Lieferung des Fahrzeuges den Restbetrag an den Auslieferer bzw. die Spedition bezahlen. Dabei werden durch die Verkäufer auch Rückgabemöglichkeiten für den Fall der Nichtabnahme des Fahrzeuges durch den Käufer eingeräumt.
Als Sicherheit werden auch Lichtbilder der Traktoren und Kopien der Fahrzeugpapiere und Ausweisdokumente der Verkäufer übermittelt. In allen Fällen konnte festgestellt werden, dass die angebotenen Traktoren entweder nicht auf den angeblichen Verkäufer zugelassen sind oder waren bzw. teilweise noch in Deutschland angemeldet sind. Bei den übermittelten Personaldokumenten der angeblichen Verkäufer handelt es sich ebenfalls um Fälschungen.
Vorauszahlungen sind verloren
In allen bisher bekannten Fällen konnte auch festgestellt werden, dass die zwischengeschalteten „Treuhandfirmen“ nicht existent sind und die Vorauszahlung in aller Regel verloren ist. Ebenfalls sind die angebotenen Fahrzeuge nicht existent oder stehen nicht zum Verkauf und kommen daher nicht zur Auslieferung an den Käufer.
Täter operieren aus dem osteuropäischen Ausland
Durch die bisherigen Ermittlungen der Kriminalpolizei Wittlich konnte festgestellt werden, dass die Täter aus dem osteuropäischen Ausland operieren und dabei die Möglichkeit nutzen, über Online-Portale entsprechende Annoncen in den Printmedien zu schalten. Dabei werden Personen- und Bankdaten existenter Personen missbräuchlich genutzt um die Ermittlungen zu erschweren.
Es wird dringend davor gewarnt auf entsprechende Angebote einzugehen und Vorauszahlungen für Waren zu leisten, die zuvor nicht besichtigt werden können. Sollten Sie Opfer eines solchen Betruges geworden sein, wenden Sie sich bitte an ihre örtlich zuständige Polizeidienststelle.