Wieder ein Störfall in Cattenom

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CATTENOM. Am gestrigen Dienstag ist es wieder einmal zu einem Störfall im Atomkraftwerk Cattenom gekommen. Diesmal gab es im Block 4 ein Feuer, bei dem elektrische gebrannt haben. Abgeschaltet wurde der Block allerdings nicht.

Fast könnte man den Eindruck haben, es lohne sich, für die Störungen im Atomkraftwerk Cattenom eine eigene Rubrik einzurichten. Kaum eine Woche vergeht, in der nicht über Pannen im AKW an der Mosel zu berichten ist. Gestern war es wieder einmal soweit. Im Block 4 war an elektrischen Bauteilen ein Feuer ausgebrochen. „Die Feuerwehr“, so der AKW-Betreiber EdF, „hat den Brand sehr schnell unter Kontrolle gehabt. Eine Abschaltung der Anlage ist nicht notwendig geworden.“

In Cattenom, das Luftlinie etwas mehr als 48 Kilometer von Trier entfernt ist, werden von der EdF insgesamt vier Reaktorblöcke betrieben. Seit der Inbetriebnahme im Jahre 1986 hat das AKW sich den Ruf eines Pannenreaktors erworben. Immer wieder kommt es zu Störungen. Zahlreiche Protestaktionen, die eine sofortige Stilllegung der Anlage fordern, sind immer wieder durchgeführt worden.

Nicht nur Umweltschützer fordern ein Aus für den Meiler. Auch Politiker aus Rheinland-Pfalz, dem Saarland und aus Luxemburg unterstützen die Aktionen. Ein besonderes Interesse daran hat Luxemburg. Das Großherzogtum ist das einzige Land der Erde, das bei einem GAU (dem größten anzunehmenden Unfall) auch nur eines der vier Blöcke zur Gänze in seiner Existenz gefährdet wäre.

Ein besonderes Augenmerk haben die Kritiker auf die Erdbebensicherheit des Meilers. Sie prognostizieren, dass bei einem solchen Vorkommnis die Sicherheitsventile nicht mehr arbeiten würden. Der Betreiber EdF selbst stuft die Cattenom bis zu einem Erdbeben der Stärke 5,4 ein.

In Frankreich selbst denkt man über eine Abschaltung offensichtlich nicht nach. In einem Interview hatte der französische Präsident François Hollande einem Radiosender gegenüber die Abschaltung des AKW Fessenheim in Aussicht gestellt. Der lothringische Meiler aber, der drittgrößte in Frankreich, wurde überhaupt nicht erwähnt.

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