HILLESHEIM. Äußerst dramatisch wurde der Jahreswechsel in Hillesheim. Ein 12-jähriger Junge war im Bolsdorfer Tälchen im Eis eingebrochen und musste gerettet werden. Der schnellen Hilfe von Rettern ist es zu verdanken, dass es nicht tragisch endete.
Es kann sehr verführerisch sein, wenn ein See zugefroren ist und eine geschlossene Eisdecke hat. Dies wurde einem 12-jährigen Jungen am „Spielplatz am See“ im Hillesheimer Bolsdorfer Tälchen fast zum Verhängnis. Der junge und sein Freund spielten dort am Seeufer. Im Lauf des Spiels lief der betroffene Junge auf die ungefähr fünf Zentimeter dicke Eisfläche und brach zirka sechs Meter vom Ufer entfernt ein, wodurch er bis zum Hals im kalten Wasser war.
Durch die Anweisungen von hinzugeeilten Helfern gelang es dem Jungen, wieder auf das Eis zu kommen und sich vorsichtig ans Ufer zu robben. Bei Anwohnern wurde der Junge sofort heißt geduscht und mit Decken warm gehalten. Den Helfern ist es zu verdanken, dass das Jahr 2015 in Hillesheim keinen tragischen Anfang nahm. So kam das Unfallopfer mit leichten Unterkühlungen und einer Schürfwunde an der rechten Hand davon.
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Öhm… der Bub wurde tatsächlich „heiß geduscht“???
Die Lehraussage in ALLEN Erste-Hilfe-Kursen ist dass man den Betreffenden lediglich warm einpackt um seine eigene Körperwärme erhält, NICHT duschen, eintauchen oder warm rubbeln, dies führt dazu dass kalte Schalenflüssigkeit in den noch restwarmen Körperstamm befördert wird und dort dann die vorhandene Körperwärme restlos senkt.
Unter 35°C Körpertemperatur droht Lebensgefahr!
http://www.drk.de/angebote/erste-hilfe-und-rettung/kleiner-lebensretter/unterkuehlung.html
Lebensgefahr durch den sog. „Bergungstod“:
Früher wurden unterkühlte Bergsteiger auf eben jene Art versucht zu erwärmen, der dadurch verursachte Kälteschock gab ihnen dann vollständig den Rest.
Daher auch schonende Rettung und Transport in die Klinik.
Google: Bergungstod
http://de.wikipedia.org/wiki/Bergungstod
und Hypothermie:
http://de.wikipedia.org/wiki/Hypothermie
Man kann auch einfach mal anerkennen, dass die Helfer und Anwohner beherzt geholfen und dem Jungen das Leben gerettet(!) haben. Nachträglich an erfolgreichen Hilfeleistungen von Laien rumzumäkeln halte ich für pädagogisch unangemessen. Die Helfer müssen zuerst in ihrer Motivation, dem Impuls und Ihrem Handeln bestärkt werden, anschließend kann man – vorsichtig – Korrekturen anbringen.
Auch darf man nicht jedes Wort einer Pressemeldung auf die Goldwaage legen, ich bin mir sicher dass die Helfer besonnen und vorsichtig handelten. Zwischen einem Augenzeugenbericht und dem Artikel im Netz liegen so viele „Stille-Post“-Stationen dass schnell mal aus einer warmen Decke eine heiße Dusche werden kann.
Richtig Andreas,
dennoch erscheint es mir hier angebracht auf die Gefahren FALSCH angewandter Erste-Hilfe hinzuweisen, das kann das „erwärmen“ unterkühlter Personen sein wie die Schocklage bei kardiogenen Erkrankungen, „gut gemeint“ ist eben nicht immer „gut“ und wenn der Bub oder der Herzinfarktpatient erstmal tot sind ist das Geschrei da.
Gerne ist jeder Interessierte eingeladen einen Auffrischungskurs in EH bei den bekennten Hilfsorganisationen zu absolvieren.
Ich hab täglich beruflich damit zu tun.