TRIER. Die von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier durchgeführte Unternehmensumfrage zu den aktuellen Grenzkontrollen zwischen Deutschland und Luxemburg zeigt ein mehrheitlich kritisches, aber differenziertes Stimmungsbild: Rund zwei Drittel der befragten Betriebe sprechen sich für ein Ende der Kontrollen aus, ein Großteil davon sofort (45 %), weitere (18 %) nach Ablauf der derzeitigen Frist im März 2026. Etwas mehr als ein Drittel (37 %) befürwortet eine Fortführung, überwiegend begründet mit Sicherheitsaspekten.
Von den 60 teilnehmenden Unternehmen gaben fast die Hälfte (28 Betriebe) an, negativ von den Grenzkontrollen betroffen zu sein. Besonders stark leiden laut Umfrage Einzelhandel, Logistik und Dienstleistungsbetriebe in der Grenzregion Trier-Luxemburg. „Die Grenzkontrollen führen zu Verzögerungen im Berufs- und Lieferverkehr, schrecken Kundinnen und Kunden aus Luxemburg ab und beeinträchtigen das Vertrauen, das in 40 Jahren Schengen mühsam aufgebaut wurde“, betont Jennifer Schöpf-Holweck, Hauptgeschäftsführerin der IHK Trier. „Unsere Region lebt von Offenheit und freien Übergängen.“
Die Umfrage zeigt zudem, dass die Umsätze betroffener Betriebe zurückgehen:
- 32 % der Unternehmen berichten von leichtem,
- 29 % von mittlerem,
- und 14 % von starkem Umsatzrückgang.
Ähnlich fällt die Einschätzung zur Kundenfrequenz aus: Besonders der Einzelhandel meldet einen spürbaren Rückgang luxemburgischer Kundschaft. Zudem sehen viele Unternehmen den wirtschaftlichen Nutzen der Kontrollen in keinem Verhältnis zum Aufwand. Kritik wird vor allem an den Standort der Kontrollstellen geübt – etwa auf der A64, weit hinter der Grenze – sowie an Staus, Zeitverlusten und höheren Betriebskosten. Schöpf-Holweck fordert, die Belastungen für Unternehmen spürbar zu reduzieren: „Unsere Betriebe wünschen sich intelligente Lösungen statt pauschaler Kontrollen – etwa digitale Systeme, Fastlanes für regionale Fahrzeuge oder die Konzentration der Sicherheitsmaßnahmen auf die EU-Außengrenzen.“ (Quelle: IHK Trier)
















