TRIER. Wer in Trier seinen Ruhestand verbringt, bekommt im Schnitt deutlich weniger Rente als in vielen anderen Städten Deutschlands. Das geht aus einer aktuellen Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion(BT-Drucksache 21/1421) hervor. Die Zahlen offenbaren deutliche Unterschiede – auch innerhalb von Rheinland-Pfalz.
Berlin legt Daten offen – Trier fällt zurück
Laut Bundesregierung liegt die durchschnittliche Altersrente in Deutschland derzeit bei
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1.486 Euro für Männer
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985 Euro für Frauen (Zahlbeträge, Rentenbestand 2024).
In Rheinland-Pfalz liegen die Werte leicht darunter – Männer erhalten im Schnitt 1.472 Euro, Frauen 863 Euro.
Doch Trier schneidet deutlich schlechter ab:
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Männer: 1.241 Euro
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Frauen: 861 Euro
Damit liegt die Moselstadt fast 250 Euro unter dem Bundesdurchschnitt bei Männern und zählt laut Regierungsdaten zu den Städten mit den niedrigsten Renten Westdeutschlands.
Warum Trier beim Rentenniveau verliert
Die Ursachen sind vielschichtig: Trier ist geprägt von kleinteiliger Wirtschaft, Einzelhandel, Tourismus und Dienstleistungsjobs – alles Branchen mit vergleichsweise niedrigen Einkommen. Viele Beschäftigte arbeiten in Teilzeit oder Minijobs, was sich später direkt auf die Rentenpunkte auswirkt.
Zum Vergleich: In Ludwigshafen, wo Großunternehmen wie BASF prägen, liegt die Männer-Rente bei 1.580 Euro, Frauen erhalten 896 Euro – fast 350 Euro mehr als in Trier.
Frauen besonders stark benachteiligt
Der Unterschied zwischen Männern und Frauen beträgt in Trier über 400 Euro pro Monat – ein deutliches Zeichen für anhaltende Einkommens- und Arbeitszeitunterschiede.
Interessant: In mehreren ostdeutschen Städten – etwa Schwerin oder Cottbus – liegt die durchschnittliche Frauenrente inzwischen über der der Männer. Grund ist die frühere Vollzeitquote von Frauen in der DDR, die zu mehr Rentenpunkten führte.
Rheinland-Pfalz im Mittelfeld – Trier unter den Schlusslichtern
Im Landesvergleich steht Rheinland-Pfalz beim Rentenniveau nur im unteren Mittelfeld. Städte wie Mainz oder Ludwigshafen liegen leicht über dem Durchschnitt, während Regionen wie die Eifel, der Hunsrück oder der Landkreis Bernkastel-Wittlich noch niedrigere Werte verzeichnen.
In einigen Kreisen liegt die Männer-Rente unter 1.200 Euro, die Frauen-Rente unter 850 Euro – ein Niveau, das bei steigenden Lebenshaltungskosten kaum ausreicht.
Politischer Zündstoff: Renten-Schere wächst weiter
Die Zahlen aus Berlin sorgen bundesweit für Diskussionen. Denn sie zeigen, wie stark regionale und geschlechtsspezifische Unterschiede im Rentensystem fortbestehen.
Während in Böblingen (Baden-Württemberg) Rentner im Schnitt über 1.700 Euro beziehen, bleiben es in Trier nur etwa 1.241 Euro. Mehr Trier-News
Experten sprechen von einem „Spiegel der Lohnpolitik der letzten Jahrzehnte“ und warnen, dass Altersarmut längst kein Randphänomen mehr ist.
Fazit: Trier steht vor einer sozialen Herausforderung
Die demografische Entwicklung in Trier ist klar: Die Bevölkerung altert, doch die Einkommens- und Rentenbasis bleibt schwach. Wenn die Renten im Bundesvergleich so niedrig bleiben, droht vielen Menschen im Ruhestand eine finanzielle Schieflage.
Während Trier als Kultur- und Universitätsstadt glänzt, zeigt die Rentenstatistik, dass soziale Sicherheit im Alter zur wachsenden Herausforderung wird.
Quellen
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Bundesregierung, Antwort auf Kleine Anfrage der Linksfraktion (BT-Drucksache 21/1421, 29. August 2025)
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Rentenbestandsstatistik 2024, Deutsche Rentenversicherung
Ich verstehe nicht was an dieser Situation schockierend sein soll. Jedem der seine fünf Sinne beisammen hat war doch schon vor 30 Jahren klar dass Altersarmut droht und kommen wird. Der Kabarettist Pispers hat das in seinem Bühnenprogramm bereits Anfang der 2000er permanent thematisiert. Jetzt ist die Realität halt da.
Ist irgendjemandem hier schon einmal aufgefallen, dass je mehr die Welt hat, desto weniger für sie übrig bleibt? Die Reichen häufen nicht nur Reichtum an, sie entziehen ihm die Möglichkeit. Während Rentner und andere länger hier Lebende am Monatsende darum kämpfen, ihre Rechnungen zu bezahlen, häufen andere Vermögen an, die sogar im Schlaf wachsen. Das ist kein Zufall. Es ist nicht nur, wie die Welt funktioniert. Es ist ein akribisch entworfenes System.
Wenn Sie die aktuellen Nachrichten einschalten, hören Sie von begrenzten Ressourcen und der Notwendigkeit, den Gürtel enger zu schnallen. Doch während sie Ausgaben kürzen, bauen Milliardäre Raketen für den Weltraumtourismus. Die angebliche Knappheit, die Sie empfinden, ist nicht natürlich. Sie ist künstlich erzeugt.
Schopenhauer identifizierte diese Dynamik, als er bemerkte, dass Reichtum wie ein Meer aus Salzwasser ist. Je mehr man davon trinkt, desto größer wird der Durst. Die Ultrareichen häufen nicht nur an, um Bedürfnisse zu befriedigen, sondern um ein unersättliches Verlangen nach Macht zu stillen. Es ist ein Durst, der niemals gestillt wird.
Beispiel: Millionen können sich keine Miete leisten, während Investoren Immobilien kaufen, die leer stehen und lediglich als Vermögenswerte in Portfolios dienen. Es ist kein Mangel an Wohnraum. Es ist Überfluss, der künstlich in Knappheit verwandelt wird. das Wasser, das Sie trinken, die Luft, die Sie atmen, sogar die Zeit, die Ihnen zur Verfügung steht. Alles wird allmählich in eine Ware verwandelt. Während Sie sich Sorgen um die nächste Zahlung machen, verwandeln andere diese Ressourcen in handelbare Finanzwerte. So läuft das Spiel.
Das Perverseste, wir wurden darauf trainiert, uns selbst für unseren Zustand die Schuld zu geben. Wenn ich härter gearbeitet hätte, wenn ich mehr gespart hätte, wenn ich diesen Kurs studiert hätte, die Schuld liegt niemals bei dem System, das bewusst Knappheit schafft, wo Überfluss herrschen könnte. Die wahre Knappheit unserer Zeit ist nicht die an Ressourcen, es ist die an Vorstellungskraft. Die Bevölkerung wurde so konditioniert, dass wir uns eine Welt nicht vorstellen können, in der Wohlstand geteilt statt angehäuft wird.
Was, wenn Armut kein Problem wäre, dass es zu lösen gilt, sondern ein Werkzeug, um sie abhängig zu halten? Machiavelli wusste, wer die Not kontrolliert, kontrolliert die Macht.
Armut ist nicht nur ein soziales Problem, das gelöst werden muss. Sie ist ein sorgfältig aufrechterhaltenes Instrument der Herrschaft. Das hat Machiaavelli vor Jahrhunderten erkannt, als er analysierte, wie Herrscher ihre Kontrolle über die Bevölkerung aufrechterhielten. In der Fürst schrieb Machiavelli nicht explizit über die Instrumentalisierung der Armut, aber er legte etwas grundlegendes da. Der wirksame Herrscher manipuliert Bedürfnisse und Abhängigkeiten, um seine Macht zu festigen.
Die Menschen vergessen leichter den Tod des Vaters als den Verlust ihres Besitzes, bemerkte er. Die Wahrheit ist, dass das Abhängighalten eines erheblichen Teils der Bevölkerung von Nothilfen, temporären Sozialprogrammen und politischen Gefälligkeiten eine perfekte Manövriermasse schafft. Menschen, die verzweifelt grundlegende Bedürfnisse haben, haben weder Zeit noch Energie, tiefere Machtstrukturen zu hinterfragen. Armut erzeugt Abhängigkeit. Abhängigkeit erzeugt Stimmen. Stimmen erzeugen Macht. Macht erhält das System aufrecht, das Armut erzeugt. All dies dies, während der offizielle Diskurs genau das Gegenteil verspricht.
Genauso, Pflegegrad 1 soll abgeschafft werden, man muss nicht darüber diskutieren, wenn zugleich laut „Die Welt“,Rekordsummen in zweifelhafte Projekte ins Ausland oder zu Ausländern im Innland wandern sollen.
Ach ja, die böse Altersarmut – immer sind die anderen schuld. Der Staat, die Politik, am liebsten gleich die Ausländer. Nur selbst vorsorgen? Viel zu anstrengend! Eigenverantwortung scheint heute Luxus zu sein. Aber wer nichts einzahlt, darf sich später auch nicht wundern, wenn am Ende nichts rauskommt.
In die durchschnittliche Rentenhöhe werden ausschließlich vom deutschen Staat bezahlte Renten berücksichtigt. Würde man nun hier auch die ausländischen Renten an Deutsche berücksichtigen, sähe die durchschnittliche Rente in Trier und in der gesamten Grenzregion um Luxemburg doch stark differenziert aus.
Es werden nämlich mehr Trierer ihre Rente aus Luxemburg beziehen als Rentner in Ludwigshafen! Und die Renten aus Luxemburg sind im Gesamten überdurchschnittlich hoch!
Zudem sind in einer kleinteiligen Wirtschaft überproportional häufig Personen einer selbstständigen Tätigkeit nachgegangen. Diese Selbstständigen haben häufig ihre Rente privat vorgesorgt und eben nicht in die staatliche Rentenkasse einbezahlt, was wiederum bei der Ermittlung der durchschnittlichen Rentenhöhe nicht berücksichtigt werden kann.
Also zuerst mal die Statistik im Gesamten hinterfragen (woher kommen die Zahlen und welche werden berücksichtigt). Es kann also nicht schlimmer sein als im Restdeutschland …