SAARBRÜCKEN. Ein beinahe drei Jahrzehnte zurückliegendes Verbrechen wurde nun vor dem Landgericht Saarbrücken aufgeklärt: Ein heute 70-jähriger Mann wurde wegen Doppelmordes und versuchten Mordes in sieben weiteren Fällen zu 14 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Eine DNA-Spur hatte den Cold Case aus dem Jahr 1996 schließlich gelöst.
Doppelmord aus Habgier – Gericht sieht Schuld bewiesen
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der damals drogenabhängige Mann in Völklingen ein befreundetes Ehepaar überfallen, getötet und ausgeraubt hatte. Danach setzte er die Wohnung in Brand – in einem Mehrfamilienhaus, in dem sich noch sieben weitere Menschen aufhielten. Diese nahm er laut Anklage bewusst in Lebensgefahr. Mehr Gerichtsurteile aus der Region
Spurenlage eindeutig: DNA unter Fingernägeln und auf Geldbörse
Durch neue Methoden in der forensischen Spurensicherung entdeckten Ermittler 2023 DNA-Spuren unter den Fingernägeln eines der Opfer sowie Blutreste in einer angezündeten Geldbörse. Diese führten eindeutig zum Angeklagten – einem jordanischen Staatsbürger.
Opfer starben am Tatort und im Krankenhaus
Die Frau (51) erlag ihren Verletzungen noch am Tatort, ihr Ehemann (40) verstarb einen Tag später im Krankenhaus. Die Tat gilt als besonders grausam. Der Täter habe laut Gericht „aus Habgier und mit Rücksichtslosigkeit“ gehandelt.
Urteil unter Lebenslang gefordertem Strafmaß
Staatsanwaltschaft und Nebenklage hatten eine lebenslange Haftstrafe mit besonderer Schwere der Schuld beantragt. Der Verteidiger forderte Freispruch. Das Gericht entschied sich für eine Freiheitsstrafe von 14 Jahren. Gründe hierfür wurden im Urteil mündlich dargelegt.
Cold Case-Ermittlungen führen zum Erfolg
Der Fall gilt als weiteres Beispiel für erfolgreiche Cold Case-Arbeit deutscher Ermittlungsbehörden. Dank moderner DNA-Technik können heute selbst Jahrzehnte alte Spuren aufgeklärt werden.
















