Region: Kriminalstatistik 2024 – Weniger Straftaten, aber mehr Gewalt und Einbrüche

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Polizeiwagen
Foto: dpa / Symbolbild

REGION. Die Kriminalstatistik 2024 in der Region zeigt eine insgesamt positive Entwicklung mit einem Rückgang der Gesamtkriminalität, aber steigenden Zahlen bei Gewalt- und Eigentumsdelikten. Besonders auffällig ist der Anstieg von Körperverletzungen, vermehrte Wohnungseinbrüche und eine Zunahme von Ladendiebstählen in einigen Städten. Die Polizei verweist auf gestiegene Aufklärungsquoten und verstärkte Präventionsmaßnahmen, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Der Blick in die einzelnen Regionen.

Trier: Kriminalitätsrückgang, aber mehr Gewaltverbrechen

  • Zahl der Straftaten gesunken:

    • 2024 wurden 7.186 Fälle registriert, ein Rückgang um 1.204 Fälle (-14,35 Prozent) gegenüber 2023.
    • Ursachen: Legalisierung von Cannabis und Neustrukturierung der Kriminalpolizei, wodurch Fälle statistisch anders erfasst werden.
  • Gewaltkriminalität steigt:

    • Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit: +5,28 Prozent.
    • Einfache Körperverletzungen: +8,24 Prozent (604 Fälle).
    • Gefährliche Körperverletzungen: Rückgang auf 85 Fälle (-13,3 Prozent).
  • Ladendiebstähle auf dem Vormarsch:

    • Trotz eines Rückgangs der Gesamtzahl an Diebstählen (-3,75 Prozent) steigt die Zahl der Ladendiebstähle von 617 auf 674 Fälle (+9,2 Prozent).
  • Aufklärungsquote bleibt stabil bei 73,5 Prozent (-1,9 Prozent).

Die Polizei Trier sieht in der Entwicklung eine positive Trendumkehr, erkennt aber die steigende Gewaltbereitschaft in Konfliktsituationen als Herausforderung.

Schweich: Weniger Straftaten, aber mehr Gewalt und Bedrohungen

  • Gesamtkriminalität um 13,5 Prozent gesunken (1.454 Fälle, -228 Fälle).
  • Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit um 13,4 Prozent gestiegen (447 Fälle).
  • Höchststand bei Körperverletzungen im 5-Jahres-Vergleich (+28 Fälle auf 269).
  • Bedrohungen stark gestiegen (+30,8 Prozent auf 140 Fälle).
  • Diebstahlsdelikte rückläufig (-99 Fälle auf 266).
  • Rauschgiftdelikte auf niedrigstem Stand seit fünf Jahren (48 Fälle).

Die Polizei führt den Anstieg der Gewaltkriminalität auf steigenden Suchtmittelmissbrauch zurück, während der Rückgang bei Diebstählen und Rauschgiftdelikten auf veränderte Erfassungsmethoden und die Cannabis-Legalisierung zurückgeführt wird.

Bitburg: Weniger Straftaten, aber deutlicher Anstieg bei Einbrüchen und Autodiebstählen

  • Rückgang der Kriminalität um 20,1 Prozent (3.701 Fälle).
  • Diebstähle aus Kraftfahrzeugen mehr als verdreifacht (von 27 auf 90 Fälle, +233 Prozent).
  • Wohnungseinbrüche stiegen leicht von 28 auf 37 Fälle (+32,14 Prozent).
  • Aufklärungsquote weiterhin hoch bei 76 Prozent.

Die Polizei verweist auf organisierte Banden, die für die steigende Zahl an Eigentumsdelikten verantwortlich sind.

Prüm: Mehr Gewalt- und Drogendelikte, aber weniger Diebstähle

  • Straftaten um 3,5 Prozent gestiegen (2.035 Fälle).
  • Häusliche Gewalt: +18 Prozent (80 Fälle).
  • Rauschgiftdelikte stark gestiegen (419 Fälle, +13 Prozent).
  • Weniger einfache Diebstähle (-55 Fälle).
  • Aufklärungsquote gestiegen auf 79,6 Prozent.

Die Polizei plant verstärkte Präventionsmaßnahmen, insbesondere im Bereich häuslicher Gewalt.

Bernkastel-Kues: Deutlicher Anstieg der Ladendiebstähle

  • 1.279 Straftaten registriert (+154 Fälle).
  • Ladendiebstähle: +20 Prozent (67 Fälle).
  • Einbrüche leicht gesunken, aber Aufklärungsquote auf 38,2 Prozent gestiegen.
  • Gesamtaufklärungsquote: 75 Prozent (+4,5 Prozent).

Die gestiegenen Ladendiebstähle führen die Behörden auf verbesserte Überwachungsmethoden in Einzelhandelsgeschäften zurück.

Saarburg & Konz: Höchststand bei Körperverletzungen

  • Gesamtkriminalität um 2,2 Prozent gesunken (2.053 Fälle).
  • Rohheitsdelikte auf Höchststand (+14,6 Prozent).
  • Mehr als jede dritte Körperverletzung steht im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt.
  • Aufklärungsquote leicht gestiegen auf 64,6 Prozent.

Die Polizei sieht einen direkten Zusammenhang zwischen steigenden Aggressionsdelikten und Alkoholmissbrauch.

Daun: Weniger Straftaten, aber mehr Wohnungseinbrüche

  • Fallzahlen gesunken (-185 Fälle).
  • Wohnungseinbrüche: +12 Fälle auf 25 (+92 Prozent).
  • Diebstähle insgesamt leicht rückläufig (-43 Fälle).
  • Aufklärungsquote auf 67,7 Prozent gestiegen.

Die Polizei verweist auf Ermittlungserfolge bei Einbruchserien, dennoch bleibt Eigentumskriminalität eine Herausforderung.

Fazit: Weniger Kriminalität, aber neue Herausforderungen für die Polizei

Die Kriminalitätsstatistik 2024 zeigt eine deutliche Verbesserung der Sicherheitslage in vielen Städten von Rheinland-Pfalz, doch einige Deliktbereiche bleiben problematisch.

  • Diebstahlskriminalität geht vielerorts zurück, aber Ladendiebstähle nehmen zu.
  • Häusliche Gewalt und Körperverletzungen steigen in mehreren Regionen.
  • Wohnungseinbrüche nehmen zu, insbesondere in Bitburg, Daun und Bernkastel-Kues.
  • Hohe Aufklärungsquoten unterstreichen eine erfolgreiche Polizeiarbeit.

Die Polizei setzt auf verstärkte Präventionsmaßnahmen, Videoüberwachung und verbesserte Ermittlungsstrategien, um insbesondere Gewalt- und Eigentumsdelikte weiter zu reduzieren.

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1 Kommentar

  1. Man kann also insgesamt sagen das die Kriminalität nur zurückgegangen ist wegen der Legalisierung weicher Drogen.
    Ansonsten kann ich jedenfalls in den Statistiken keine wirkliche Verbesserung erkennen.
    Zumindest was unser Hauptproblem angeht , nämlich Eigentumsdelikte , Körperverletzung und Sexualstraftaten kann von einem Rückgang leider keine Rede sein.

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