
SAARBRÜCKEN. Pflegebedürftige und ihre Angehörigen im Saarland müssen für einen Heimplatz immer mehr Geld aus eigener Tasche zuzahlen.
Im Schnitt waren zum Jahreswechsel im ersten Jahr im Heim 3.380 Euro im Monat fällig, wie die Landesvertretung Saarland des Verbands der Ersatzkassen mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte der Eigenanteil noch bei 3122 Euro gelegen. Zum Vergleich: In Rheinland-Pfalz waren im Pflegeheim 3.003 Euro im Monat zu bezahlen.
Im bundesweiten Durchschnitt kletterte die Eigenbeteiligung für Pflegebedürftige im ersten Jahr des Heimaufenthalts im Bundesschnitt binnen eines Jahres von 2.687 auf 2.984 Euro. Die regionalen Unterschiede betragen dabei mehrere Hundert Euro – am höchsten lag der Wert in Bremen mit 3.456 Euro, am niedrigsten in Sachsen-Anhalt mit 2.443 Euro. Nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes lebten Ende 2023 in Deutschland mehr als 800.000 Pflegebedürftige dauerhaft in Heimen.
In den Summen ist zum einen der Eigenanteil für die reine Pflege und Betreuung enthalten. Denn die Pflegeversicherung trägt – anders als die Krankenversicherung – nur einen Teil der Kosten. Für Bewohnerinnen und Bewohner im Heim kommen noch Kosten für Unterkunft, Verpflegung und Investitionen in den Einrichtungen hinzu. Auch Ausbildungskosten der Heime werden einberechnet.
Der Verband der Ersatzkassen, zu dem etwa die Techniker Krankenkasse, die Barmer und die DAK-Gesundheit gehören, spricht von einem «ständigen Aufwärtstrend». Weder von der Pflegekasse gezahlte Zuschläge noch eine Erhöhung der Pflegeleistungen zu Jahresbeginn hätten diesen abbremsen können. Mit dem höchsten Zuschlag ab dem vierten Heimjahr mussten im Saarland im Schnitt zuletzt 2215 Euro zugezahlt werden (Vorjahr: 2082 Euro).