Brände, Verletzte und Betrunkene – viele Silvestereinsätze

Größere Schäden bleiben aus. Auch Attacken auf Einsatzkräfte werden nicht gemeldet. Die Polizei ist mit rund 500 Beamten im Einsatz. In Neuwied gehen Karnevalswagen in Flammen auf.

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Einsatzkräfte der Feuerwehr bekämpfen in der Silvesternacht den Großbrand einer Lagerhalle. Foto: dpa

NEUWIED/LUDWIGSAFEN/MAINZ. Wegen Bränden, Verletzungen durch Feuerwerk und Streitigkeiten von Betrunkenen sind die Rettungskräfte in Rheinland-Pfalz in der Silvesternacht etliche Male ausgerückt.

Es gab eine Vielzahl von Einsätzen, aber keine größeren Schäden oder Schwerverletzten. 

Die Einsatzkräfte der rheinland-pfälzischen Polizei hätten 101 Straftaten und Ordnungswidrigkeiten im Zusammenhang mit Silvesterfeierlichkeiten registriert, teilte Innenminister Michael Ebling (SPD) mit. Es seien 43 Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzungen, 27 wegen Sachbeschädigung und 6 wegen Beleidigung eingeleitet worden.

Gegen Störer wurden nach Angaben des Innenministers 43 Platzverweise ausgesprochen. Dazu seien in der Silvesternacht in Rheinland-Pfalz 15 freiheitsentziehende Maßnahmen durchgesetzt worden. Die Polizei sei mit ihren Planungen gut auf die Besonderheiten der Silvesternacht vorbereitet und landesweit mit rund 500 Beamtinnen und Beamten im Einsatz gewesen.

Silvesterrakete und Feuerwerkskörper Auslöser für Brände

Am Trierer Stockplatz durchschlug ein fehlgeleiteter Feuerwerkskörper in der Nacht ein Fenster im obersten Stockwerk eines Wohnhauses. Passanten beobachteten das gefährliche Spektakel und alarmierten sofort die Feuerwehr. Da die Wohnung zu diesem Zeitpunkt leer stand, blieb den Einsatzkräften nichts anderes übrig, als die Eingangstür aufzubrechen, um Schlimmeres zu verhindern.

In Neuwied setzte mutmaßlich eine Silvesterrakete eine Lagerhalle in Brand. In dem Lokschuppen seien die fast fertiggestellten Karnevalswagen und weiteres Material der Großen Engerser Karnevalsgesellschaft untergebracht gewesen und nun verloren, teilte die Stadtverwaltung mit. Durch die starke Hitze wurden auch angrenzende Häuser im Ortsteil Engers beschädigt. Der Schaden lag nach Schätzungen der Polizei im mittleren sechsstelligen Bereich. Bewohner von Nachbargebäuden waren am frühen Morgen in Sicherheit gebracht worden.

In Leuterod im Westerwaldkreis brannte ein Einfamilienhaus in der Silvesternacht aus. Auch der angrenzende Holzschuppen wurde komplett zerstört. Der Ermittlungen zur Brandursache laufen noch. Es werde vermutet, dass falscher Umgang mit Feuerwerkskörpern das Feuer ausgelöst habe, teilte die Polizei mit. Der Schaden wurde auf rund 350.000 Euro geschätzt.

Tausende begrüßen das neue Jahr mit Feuerwerk am Deutschen Eck vor dem Reiterstandbild von Kaiser Wilhelm am Zusammenfluss von Rhein und Mosel. Foto: dpa

Feuerwerkskörper in Menschenmenge geschossen

In Neunkirchen löste ein Feuerwerkskörper einen Autobrand aus. Direkt neben dem Fahrzeug sei am letzten Tag des Jahres eine abgebrannte Feuerwerksbatterie gefunden worden. Der Wagen sei ausgebrannt. Zwei weitere Fahrzeuge, die daneben abgestellt gewesen seien, seien auch beschädigt worden. Zur Höhe des Schadens an den Fahrzeugen machte ein Polizeisprecher zunächst keine Angaben.

In Saarbrücken schossen Unbekannte mit Feuerwerkskörpern in eine Menschenmenge. Ein Mensch wurde dadurch im Gesicht verletzt. Auf dem Rabbiner-Rülf-Platz in der Innenstadt hatten sich zum Jahreswechsel etwa 300 Menschen versammelt, von denen einige gezielt die Menge beschossen. Rettungskräfte brachten die Verletzten in ein Krankenhaus.

Keine Angriffe auf Einsatzkräfte

In Ludwigshafen gab es 43 Feuerwehreinsätze. Es brannten den Angaben zufolge Reste von Feuerwerkskörpern, Mülltonnen oder Grünflächen. Auch in Bad Kreuznach und Frankenthal kam es zu kleineren Bränden. In Mainz und in Kaiserslautern war es laut Polizei in der Silvesternacht weitestgehend friedlich. Einsätze gab es vor allem wegen Streitigkeiten aufgrund von übermäßigem Alkoholkonsum. Angriffe auf Einsatzkräfte wurden im Gegensatz zum Vorjahr nicht gemeldet.

Im pfälzischen Edenkoben war eine Frau bereits am Montagabend von Unbekannten mit Böllern beworfen worden. Die 24-Jährige blieb unverletzt.

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