EU: Rauchverbot fast überall im Freien? Was das wirklich für Raucher bedeutet

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Sybolbild; dpa

BRÜSSEL. Die EU-Kommission hat mit einer kürzlich ausgesprochenen Empfehlung erneut eine Debatte entfacht, die Millionen Bürger betrifft: Mehr Nichtraucherzonen im Freien. Was als Gesundheitsmaßnahme gedacht ist, sorgt bereits jetzt für gespaltene Meinungen. Während Befürworter darin einen wichtigen Schritt sehen, um das umfassende EU-Ziel einer ‚rauchfreien Generation‘ bis 2040 zu erreichen, wittern Kritiker eine gefährliche Mischung aus Symbolpolitik und Bevormundung. Aber was steckt hinter dem Vorschlag – und wie realistisch ist die Umsetzung?

Die Europäische Kommission hat kürzlich eine Empfehlung ausgesprochen, die darauf abzielt, rauchfreie Zonen auf bestimmte Außenbereiche auszuweiten. Ziel ist es, insbesondere Kinder und Jugendliche besser vor den schädlichen Auswirkungen des Passivrauchens zu schützen. Konkret sollen Freizeitbereiche im Freien, in denen sich Kinder häufig aufhalten – wie öffentliche Spielplätze, Vergnügungsparks und Schwimmbäder – sowie Außenbereiche von Gesundheits- und Bildungseinrichtungen, öffentliche Gebäude, Dienstleistungseinrichtungen und Haltestellen rauchfrei werden. Darüber hinaus empfiehlt die Kommission, dass die Mitgliedstaaten ihre Politik der rauchfreien Umwelt auf neue Produkte wie erhitzte Tabakerzeugnisse und elektronische Zigaretten ausweiten, die zunehmend sehr junge Nutzer erreichen.

Auch die E-Zigarette betroffen

Darüber hinaus empfiehlt die Kommission, dass die Mitgliedstaaten ihre Politik der rauchfreien Umwelt auf neue Produkte wie erhitzte Tabakerzeugnisse und elektronische Zigaretten ausweiten, die zunehmend sehr junge Nutzer erreichen. Klingt vermeintlich edel und zukunftsorientiert. Doch Kritiker fragen sich: Ist das wirklich nötig? Bereits heute gibt es in vielen EU-Staaten strenge Rauchverbote in Innenräumen und öffentlichen Einrichtungen. Ist der nächste Schritt in den Außenbereich wirklich ein notweniger Schritt – oder einfach ein weiterer Eingriff in persönliche Freiheiten?

Rauchverbot auf dem Papier: Was bedeutet eine „Empfehlung“?

Eine Tatsache, die die Debatte entschärfen könnte: Der Vorschlag der EU-Kommission ist rechtlich für die Mitgliedstaaten nicht bindend. Letztlich liegt die Entscheidung bei den einzelnen Mitgliedstaaten, die hoheitlich über ihre eigene Gesundheitspolitik bestimmen. Selbst wenn die Empfehlung also im Dezember angenommen wird, heißt das nicht, dass überall neue Rauchverbote umgesetzt werden.

Besonders in Deutschland, wo die Landesebene zuständig ist, dürften die Hürden groß sein. Gesundheits- und Ordnungsbehörden auf Landesebene müssten die Maßnahmen umsetzen – bei ohnehin stark belasteten Verwaltungen. „Ein Wunschzettel der EU“, könnte man zynisch kommentieren.

(Quelle: PM Europäische Kommission)

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19 Kommentare

  1. Was erlauben EU? Diese EU ist ein entartetes Geschwür und sollte schnellstens gegen eine neue, reformierte EU ausgetauscht werden. Diese EU, in der heutigen missratenen Form, braucht kein Mensch auf dem Kontinent.

  2. Absolut richtig und viel zu spät. Rauchen sollte an allen öffentlichen Plätzen schon längst verboten sein. Entweder das oder höhere Steuern, anders kriegt man das nicht aus den Leuten raus.

  3. Wenn jemand so dämlich ist sich diesen oder einen anderen Mist reinzuziehen dann soll er es bei sich zuhause und nirgends sonst machen.
    Ich bin noch in der Zeit aufgewachsen als überall in den Büros, Bahnen, Behörden geraucht wurde was das Zeug hält, sogar bei der Krankenkasse AOK hat damals jeder in den Büros und am Schalter gequalmt.
    Noch heute sterben Tausende an den Folgen damaligen Passivrauchens.
    Es ist gut, dass diese Zeiten vorbei sind und eine Ausweitung des Rauchverbots auf jede Art von Haltestelle und Bahnsteig wäre sehr wünschenswert, incl. E-Zigaretten. Nur wird sich diese oder jede andere deutsche Versagerregierung wieder mal von der Tabaklobby kaufen lassen.

  4. Ich bin ja Nichtraucher, aber so ein intoleranter Unfug, dann fange ich glatt an zu rauchen aus Protest. Wir sollten rasch raus aus der Nato und der EU.

  5. Finde ich eine großartige Idee, habe mir so nach 35 Jahren ebenfalls das Rauchen in Australien abgewöhnt. Hier kamen sogar noch extrem hohe Kosten hinzu die es einem wirklich leicht machten mit dieser Angewohnheit endlich aufzuhören. Jeder der will kann ja seine eigenen 4 Wände vollquarzen ohne seine Mitmenschen zu belästigen.

    • Ach Gottchen, dieser Bernd schon wieder. Geht (angeblich) nach Australien, um sich das Rauchen abzugewöhnen. Und leisten konnte er sich das Rauchen offentsichtlich auch nicht, wegen der extrem hohen Kosten. Ich, als leidenschaftlicher Nichtraucher, empfinde es jedenfalls ziemlich diskriminierend wenn ich vor ganz normalen Kneipen, ganz normale Menschen stehen sehe, die dorthin zum Rauchen geschickt werden (müssen).

      • Ja dann geh halt in ne Raucherkneipe, dann kannst ein bisschen Passivrauchen wie in den 60ern, wenn dir das fehlt. Die Tabaklobby hat jahrzehntelang den Nichtraucherschutz in Deutschland verhindert und jeder der nichtrauchte war permanent überall gezwungen passiv zu rauchen, egal ob in Diskotheken, Behörden, Bahnen oder sonstwo.. Und jemand der unbedingt rauchen muss der ist kein ganz normaler Mensch, der hat ein Suchtproblem. Soll ja Leute geben die müssen sich schon in der Frühe eine anzünden, eklig.
        Oder dann noch multiple Abhängigkeit, abends ein Bier und eine Zigarette, widerwärtig.

  6. Wie bescheuert ist das denn? Haben wir echt keine anderen Probleme als Leute die im freien rauchen? Was kommt danach? Rauchen zu Hause verbieten? Bierchen nur noch alkoholfrei? Grillen verboten und Sex nur noch Sonntags zwischen 11 und 15 Uhr? Ich glaube wir haben sowohl in Brüssel als auch in Berlin zu viele Politiker sitzen die sich aus Langeweile so einen Scheiß einfallen lassen.

  7. Ich als Nichtraucher finde das schon als eine Schikane. Im Restaurant , öffentlichen Gebäuden verstehe ich ja noch.In ner Kneipe wäre es mir persönlich egal.Man muss ja nicht reingehen.

    Haupstasche kiffen ist legal, gell ?

  8. Die EU-Kommission hat definitiv zu viele Mitarbeiter die nicht ausgelastet sind und ihre Daseinsberechtigung damit begründen , sich ständig unnützen Blödsinn einfallen zu lassen. Mein Vorschlag: das Personal in Brüssel deutlich reduzieren, Millionen an Personalkosten sparen und den Leuten weniger auf den Sack gehen !

  9. Wie der Diskussionsverlauf zeigt handelt es sich um ein wirklich heikles, geradezu existenzielles Thema. Der eine liebt Leberwurst, der andere bevorzugt den Besuch im Hochamt. Jeder wie er mag.

    Was kann man aus diesem Artikel und den Reaktionen hier lernen?

    Meiner Meinung nach dokumentieren die Reaktionen „Pro oder Contra“ zu dieser „Empfehlung“ nur folgendes: halte der dämlichen Bevölkerung nach dem Prinzip „Teile und herrsche“ in Form eines schwachsinnigen Themas ein Stöckchen hin und sie springen drüber.

    Das macht aus Sicht herrschender Kreise immer Sinn wenn man von realen wirklichen Problemen (Inflation,Krieg,Disfunktionalität, Steuerabzocke,Verarmung u.s.w.) ablenken will. Offensichtlich sehr erfolgreich wie man hier sehen kann.

  10. Das ist schon diskriminierend den Rauchern gegenüber. Dachte ich lebe in einem Rechtsstaat, wenn das kommt dann sind wir in der Diktatur. lasst doch die Raucher an der frischen Luft rauchen.Erst vertrieben aus Gaststätten und jetzt wollt ihr sie wieder vertreiben.
    Hatt die EU keine sinnvolle Sachen zu erledigen.

    • Ich finde es eher diskriminierend den Nichtrauchern gegenüber dass noch immer überall an deutschen Bahnhöfen gequalmt wird wies gefällt, denn im Gegensatz zu CoronaZeiten, wo die Bundespolizei jeden kriminalisierte, der ohne sinnlose Maske am Bahnsteig herumlief, ist sie angeblich nicht dafür zuständig und personell in der Lage, das Rauchverbot an deutschen Bahnhöfen flächendeckend zu kontrollieren.

  11. @ Conny, echt jetzt, Rauchverbot = Diktatur, Halleluja, wo sind die Menschenrechte in Gefahr? Sie sollen andere Menschen nicht vollqualmen, da Rücksichtnahme scheinbar nicht funktioniert…dann ebenso. Sie Frau!

  12. Da gibts einen derben Witz zum Thema Rauchen:
    Schwimmen zwei Scheissehaufen in der Kanalisation und rauchen Rothändle.
    Kommt ein Durchfall vorbei und sagt: Oh, krieg ich auch eine?
    Sagen die Scheissehaufen: Ne, das ist nur für Harte 🙂

  13. Die Nichtraucher sollen sich in Kneipen und Restaurants aufhalten. Da ist schon Rauchverbot. Alles andere ist kompletter Schwachsinn und zudem nicht zu kontrollieren. Zieht mal den Stock aus dem Arsch und lasst die anderen Leute ihr Leben leben.

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