Klimawandel-Schäden in Trier: Viele Bäume auf dem Petrisberg müssen gefällt werden

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Försterin Kerstin Schmitt zeigt eine kranke Buche im Petrisberger Wald, die gefällt werden muss. Foto: Stadt Trier

TRIER. Ab Anfang nächster Woche müssen viele bereits abgestorbene und nicht mehr zu rettende Bäume im Wald auf dem Petrisberg gefällt werden. Grund hierfür sind die Folgen der klimatischen Veränderungen, die vor allem aufgrund von Trockenheit zu immer mehr Schäden an den Bäumen führen.

Im Petrisberger Wald ist die Anzahl absterbender Bäume seit etwa drei Jahren im Vergleich zum gesamten Stadtwald besonders hoch. Viele Bäume mussten bereits ungeplant gefällt werden. Betroffen sind alle Baumarten. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des städtischen Forstbetriebs stellten bei ihren Kontrollen im vergangenen Jahr umfangreiche Schäden fest. So zeigte etwa ein Großteil der Buchen Symptome des Absterbens.

Wem die Fällungen zugutekommen, sind die vielen Jungbäume, die dort wachsen. So steht die nächste Waldgeneration in den Startlöchern und freut sich über das neue Licht. Dort wo keine natürlichen Jungbäume wachsen, pflanzt der städtische Forstbetrieb Einzelbäume und forstet somit auf.

Der zuständige Dezernent Dr. Thilo Becker bittet die Bevölkerung um Verständnis: „Die Fällungen tun uns im Herzen weh, sie sind aber leider unvermeidlich, da die Gefahr durch herabstürzende Äste oder das Umstürzen ganzer Bäume für die zahlreichen Besucherinnen und Besucher des Waldes zu hoch wäre.“ Der Dezernent bittet alle Bürgerinnen und Bürger darum, die Sperrungen während der rund zwei Wochen andauernden Fällungen zu beachten. Nach Feierabend der Forstleute am späten Nachmittag werden die Wege bis zum nächsten Morgen freigegeben.

Von den immensen Schäden ist nicht nur der Wald auf dem Petrisberg betroffen: Seit gut drei Jahren beobachten die Forstleute im gesamten Stadtwald Baumschäden, wie es sie noch nicht gegeben hat. Besonders betroffen ist aufgrund der Hitze und Dürre der vergangenen Jahre die Fichte, aber auch recht klimaresistente Nadelbaumarten wie die Weißtanne oder die Douglasie und sogar die eigentlich sehr robuste Kiefer sterben – oft auch ohne Schädlingsbefall – wegen der immensen Trockenheit ab. Buchen und Eichen sind ebenfalls betroffen, vor allem mittelalte und alte Bäume. Die Schäden sind über den gesamten Stadtwald – vom Einzelbaum bis hin zu größeren Flächen – unregelmäßig verteilt. Große Kahlflächen gibt es wegen der laubholzreichen Mischbestände derzeit noch nicht.

Da das vorhandene Wasser nicht mehr für alle Bäume reicht, fällen die Forstleute dort, wo der Wald sehr dicht steht, in moderatem Ausmaß auch gesunde Bäume, um die Stabilität und Kronenentwicklung der verbliebenen Bäume zu verbessern.

In den zurückliegenden Jahren spielte der Klimawandel im Forstbetrieb eine immer größere Rolle. Die Folgen der klimatischen Veränderungen führen zu immer mehr Schäden am Wald und erzeugen damit einen rasant steigenden Aufwand für den Forstbetrieb. Nach den Herausforderungen der Trockenjahre 2018, 2019 und 2020 haben sich die Wetterextreme mit Starkregenfällen im Jahr 2021 auf andere Art gezeigt. Die Folge: Hangrutsche und Erosionsschäden. Die Sommer 2022 und 2023 waren erneut deutlich zu warm und zu trocken. (Quelle: Stadt Trier)

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1 Kommentar

  1. Gesunde Bäume zu fällen, weil nicht genug Wasser da ist ist mit Abstand das Blödeste, was ich je gehört habe. Heutzutage sollte jeder gesunde Baum geschützt werden. Da es ewig dauert bis ein neuer Baum wächst sollte man sich lieber überlegen, wie man die Zukunft des Waldes verbessert statt sie unnötig weiter zu belasten .

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