Hochschule Trier: Studienprojekt ermöglicht virtuelle 3D-Zeitreise zur Geschichte der Porta Nigra

0
Rekonstruktion der Porta Nigra in der Barockzeit. Foto: Hochschule Trier/Dassault Systèmes

TRIER. Studentinnen und Studenten aus dem Fachbereich Technik/Maschinenbau der Hochschule Trier nehmen mit großem Erfolg im Rahmen eines Lehrmoduls im Fachgebiet Digitale Produktentwicklung und Fertigung an einem internationalen studentischen Projekt teil, wie die Hochschule mitteilt.

Digitale Zwillinge im Ingenieurwesen

In Lehre, Forschung und Entwicklung beschäftigen sich die Studentinnen und Studenten im Labor für Digitale Produktentwicklung und Fertigung (LDPF) in der Fachrichtung Maschinenbau z.B. mit virtuellen Zwillingen – das sind Digitale 3D-Repräsentationen – von Produkten, Maschinen und kompletten Produktionsanlagen und -prozessen, die eine Planung, Simulation und Absicherung erheblich effizienter machen, um damit frühzeitig Fehler zu vermeiden und Zeit sowie Kosten bis zur Inbetriebnahme zu optimieren. 

Doch nicht immer geht es in den Projekten und Kooperationen um das, was in der Zukunft entsteht. Die oben genannten Technologien können auch bei der Aufarbeitung historischer Fragestellungen und der Kommunikation im Zusammenhang unterstützen.

Und so kommt es immer wieder zu interessanten interdisziplinären Kooperationen innerhalb oder auch außerhalb des Hochschulkontextes:

Praktische Anwendung von 3D-Rekonstruktionen bei historischen Forschungen zur Porta Nigra: 
Ein ganz besonderer lokaler Bezug besteht dabei immer wieder zum Wahrzeichen Triers – der Porta Nigra. Das 2000 Jahre alte römische Baudenkmal wurde seit 2015 in einer Kooperation zwischen dem LDPF an der Hochschule Trier, dem Fach Kunstgeschichte der Universität Trier, der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz mithilfe der Software von Dassault Systèmes in 3D rekonstruiert. Diese Datengrundlage wurde dann z.B. für interaktive Tastmodelle aus dem 3D-Druck zur Erlebnispädagogik für blinde Menschen oder Menschen mit Sehbeeinträchtigung in einer Dauerausstellung im Stadtmuseum Simeonstift Trier oder als Reliefmodell aus dem 3D-Druck am Ausgang der Porta Nigra weiterentwickelt.  Hintergrund des Projektes waren auch geschichtliche Fragestellungen um die weitgehend unerforschte Umbauphase als Stiftskirche im Mittelalter.

Das Living Heritage-Team. Foto: Hochschule Trier/Dassault Systèmes

Im Rahmen einer aktuellen internationalen Hochschul-Kampagne „Living Heritage: Reconstructing UNESCO World Heritage“ des Wissenschafts- und Technologieunternehmens Dassault Systèmes mit Hauptsitz in Paris beteiligte sich auch ein studentisches Team um Dozent Michael Hoffmann aus der Fachrichtung Maschinenbau im Rahmen eines Lehrmoduls mit einem Projektbeitrag zur Porta Nigra.

Mithilfe neuester 3D-Technologien aus der Virtuellen Realität entwickelte das Team aus den Studierenden Kristofer Lacour, Fin Jöchel, Ron Froese und Lars Schier auf Grundlage der Recherchen, Erkenntnisse und Daten der Vorgängerprojekte den bestehenden 3D-Datenbestand weiter zu einer immersiven virtuellen Zeitreise zum Bauwerk durch vier Epochen von der Römerzeit, dem Mittelalter, dem Barock bis zur Neuzeit

Das Team folgt im Juni 2022 einer Einladung zur CITÉ DE LA RÉUSSITE nach Paris, um das Projekt zu präsentieren.
Als eines von sechs internationalen Beiträgen aus Indien, Japan, Mexiko, Niederlande, USA und Deutschland kann die virtuelle Zeitreise nun auch auf der Projekt-Homepage betrachtet und interaktiv erlebt werden: https://www.3ds.com/progress-is-human/heritage-and-future/porta-nigra

Vorheriger Artikel„Adenauer-Haus“ in der Eifel: Waldrechtliche Genehmigung für Rodungs- und Baumaßnahmen?
Nächster ArtikelSo wählen Sie den besten Datenraumanbieter für Ihre Anforderungen aus

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Die Redaktion behält sich vor, Lesermeinungen zu kürzen. Es besteht kein Anspruch auf die Veröffentlichung Ihrer zugesandten Meinungen. Klarname ist nicht erforderlich. Eine E-Mail-Adresse muss angegeben werden, wird aber nicht veröffentlicht.