Militärmacht Luxemburg? Großherzogtum will 2%-Ziel der NATO nicht umsetzen

0
Eine NATO-Flagge. Foto: dpa/Archivbild

LUXEMBURG. Nach der russischen Invasion der Krim im Jahre 2014 verpflichteten sich die NATO-Staaten, pro Jahr 2% ihre Bruttoinlandsproduktes für Verteidigungszwecke auszugeben. In seiner Zweitenwende-Rede im deutschen Bundestag drei Tage nach dem russischen Angriff am 24.2. diesen Jahres kündigte Bundeskanzler Olaf Scholz an, dass Deutschland nicht nur ein Sondervermögen von 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr im Grundgesetz verankern werde, sondern künftig auch das 2%-Ziel umsetzen werde. Der luxemburgische Verteidigungsminister François Bausch (Grüne) sieht dies für sein Land hingegen nicht.

Obwohl Luxemburg derzeit nur 0,6% und damit in absoluten Zahlen 464 Millionen Euro in seine Armee investiert, will der Minister keine weiteren Steigerungen. Dabei müsse aber bedacht werden, das Luxemburg relativ zu seiner Einwohnerzahl bereits sehr viel Geld für die Verteidigung ausgebe – in Dollar umgerechnet sogar mehr als die USA! Während Washington pro Kopf 521 Dollar in sein Militär investiere, seien es im Falle Luxemburgs sogar 549 Dollar.

Würde Luxemburg das 2%-Ziel umsetzen, so der Minister, hieße dies, dass das Großherzogtum im dreijährigen Rhythmus 30 neue Kampfflugzeuge kaufen und deren laufende Kosten bezahlen könne und trotzdem noch Geld übrig bleiben würde. Bausch bezeichnete das 2%-Ziel daher für Luxemburg als „unrealistisch und undurchführbar“.

Vorheriger ArtikelKasel: Weißer Transporter beschädigt Hauswand und flieht
Nächster ArtikelWiederaufbau im Ahrtal: Rotweinstraße erst im Sommer wieder befahrbar

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Die Redaktion behält sich vor, Lesermeinungen zu kürzen. Es besteht kein Anspruch auf die Veröffentlichung Ihrer zugesandten Meinungen. Klarname ist nicht erforderlich. Eine E-Mail-Adresse muss angegeben werden, wird aber nicht veröffentlicht.