
MAINZ. Trotz zugespitzter Corona-Krise und abermals verschärften Lockdowns zeigt sich das Konjunkturklima in Rheinland-Pfalz zu Jahresbeginn erstaunlich widerstandsfähig. Der neueste Konjunkturklimaindikator der Industrie- und Handelskammern liegt bei 100 Punkten und damit genau auf der Schwelle zwischen positiver und negativer Grundstimmung.
Damit landet er sogar noch minimal über dem zuletzt Anfang Oktober ermittelten Wert. Die schlechten Nachrichten: Die rasante Aufholjagd vom Frühsommer (77 Punkte) bis zum Herbst (99) ist damit zunächst einmal zu Ende. Und das unterm Strich robuste Gesamtbild wird vor allem von der Industrie gerettet, bei Einzelhändlern ist die Stimmung dagegen im Keller.
Der Seitwärtstrend des Konjunkturklimaindikators sei „angesichts der seit Herbst deutlich angespannteren Corona-Lage dennoch ein gutes Signal, deutet aber auch auf einen noch langen, schweren Weg zurück zum Wachstumspfad hin“, sagte der Sprecher der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz, Arne Rössel, der Deutschen Presse-Agentur. „Während aktuell insbesondere die Industrie wieder anzieht, sind Lage und Erwartungen in behördlich geschlossenen Branchen wie Handel, Gastronomie oder Messewirtschaft verheerend“, erklärte der Hauptgeschäftsführer der IHK für Rheinhessen, Günter Jertz. Daran seien auch die fehlenden Öffnungsperspektiven und schleppend ausgezahlten Wirtschaftshilfen mit schuld.
An der Umfrage beteiligten sich laut IHK 1119 Unternehmen mit insgesamt rund 200 000 Beschäftigten. Der Zeitraum lag zwischen Mitte Dezember und Mitte Januar. Damit sind in dem Stimmungsbild die abermaligen Verschärfungen der Corona-Beschränkungen kurz vor Weihnachten und Anfang Januar bereits verarbeitet, nicht aber die jüngsten Beschlüsse von Bund und Ländern am vergangenen Dienstag.