SWR-Umfrage: CDU vorn, aber Ampel mit knapper Mehrheit

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Foto: dpa-Archiv

MAINZ. Die Meinungsforscher zeigen: Malu Dreyer ist das Zugpferd der Sozialdemokraten. Die Grünen verlieren an Unterstützung, die FDP befindet sich auf der Fünf-Prozent-Schwelle.

Drei Monate vor der Landtagswahl in Rheinland-Pfalz behaupten die drei Parteien der Landesregierung nach einer SWR-Umfrage weiter eine knappe Mehrheit. Der am Donnerstag veröffentlichte «PoliTrend» des SWR-Politikmagazins «Zur Sache Rheinland-Pfalz!» ergab jedoch, dass die CDU wie schon im September als stärkste Partei vorne liegen würde.

Wenn am kommenden Sonntag Landtagswahl wäre, würden sich wie schon vor drei Monaten 34 Prozent der befragten Rheinland-Pfälzer für die CDU entscheiden. Die SPD könnte ihr Ergebnis im Vergleich zur letzten Umfrage um zwei Prozentpunkte auf 28 Prozent verbessern. Danach folgen die Grünen mit 15 Prozent – das sind zwei Prozentpunkte weniger. Die FDP würde einen Prozentpunkt verlieren und mit 5 Prozent nur knapp in den Landtag einziehen.

Die rechtsgerichtete AfD liegt in der neuen Umfrage unverändert bei 9 Prozent. Für die Linke würden sich in der Sonntagsfrage 3 Prozent entscheiden, ein Prozentpunkt weniger als im September und damit ohne Chance auf einen Einzug in den Landtag.

Zwei Drittel der Befragten – 65 Prozent – zeigten sich in der Umfrage sehr zufrieden oder zufrieden mit der Landesregierung. Das waren zwei Prozentpunkte mehr als im September. Auch unter erklärten CDU-Anhängern ermittelten die Meinungsforscher eine Zufriedenheit von 57 Prozent. Jeder dritte Befragte (33 Prozent) gab an, weniger oder gar nicht zufrieden mit der Landesregierung zu sein. Bei den AfD-Anhängern waren 88 Prozent unzufrieden. Zur Beförderungsaffäre im Umweltministerium gaben 71 Prozent der Befragten an, sie gingen davon aus, dass es sich um ein weit verbreitetes Problem in Ministerien handle.

In der Beliebtheit liegt die SPD-Spitzenkandidatin und Ministerpräsidentin Malu Dreyer weit vorn: 54 Prozent (minus ein Prozentpunkt) würden sich für sie entscheiden, wenn das Amt an der Regierungsspitze nicht vom Parlament, sondern in einer Direktwahl zu vergeben wäre. Selbst 38 Prozent der CDU-Anhänger würden sich der Umfrage zufolge für Dreyer entscheiden. Der CDU-Spitzenkandidat Christian Baldauf würde bei allen Befragten auf 18 Prozent kommen, drei Prozentpunkte mehr als im September. Von den eigenen Anhängern würde Baldauf 42 Prozent der Stimmen erhalten. Für die Grünen-Spitzenkandidatin Anne Spiegel würden sich fünf Prozent bei einer Direktwahl entscheiden (plus 2 Prozentpunkte).

In der Einschätzung der bislang beschlossenen Corona-Maßnahmen ergab die Meinungsumfrage ein geteiltes Bild: 42 Prozent der Befragten halten den gegenwärtigen Teil-Lockdown für angemessen. Aber etwas mehr, nämlich 45 Prozent sprechen sich angesichts der weiter hohen Infektionszahlen für entschiedenere Maßnahmen aus. Eine Mehrheit von 58 Prozent hält Lockerungen über Weihnachten für falsch und 70 Prozent sorgen sich, dass die Fallzahlen in den kommenden Wochen deutlich ansteigen. Eine Minderheit von 10 Prozent hält die derzeitigen Maßnahmen für zu weitreichend.

Jeder zweite Rheinland-Pfälzer – 52 Prozent der Befragten – fürchtet, dass sie sich selbst oder Familienmitglieder mit dem Coronavirus infizieren könnten. Während der ersten Corona-Welle im April waren es 39 Prozent. Sorgen um die wirtschaftliche Lage in Rheinland-Pfalz machen sich 64 Prozent der Befragten – ebenso viele (65 Prozent) sorgen sich um die Entwicklung der Kinder in der Corona-Pandemie.

Für den «PoliTrend» wurden in einer repräsentativen Telefon-Umfrage des Forschungsinstituts Infratest dimap vom 4. bis 8. Dezember 1002 wahlberechtigte Rheinland-Pfälzer befragt.

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